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ROUNDUP: Deutsche Wohnen wehrt sich weiter gegen Vonovia-Offerte

Veröffentlicht am 10.11.2015, 12:19
Aktualisiert 10.11.2015, 12:21
© Reuters.  ROUNDUP: Deutsche Wohnen wehrt sich weiter gegen Vonovia-Offerte
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FRANKFURT (dpa-AFX) - Deutsche-Wohnen-Chef (ETR:DWNI) Michael Zahn kämpft weiter verbissen um die Eigenständigkeit seines Unternehmens. Bei der Bekanntgabe der Zahlen zu den ersten neun Monaten bekräftigte er seine Ablehnung einer geplanten Übernahme durch den Konkurrenten Vonovia (XETRA:VNAn) für insgesamt 14 Milliarden Euro. Das Angebot entspreche nicht dem Wert von Deutsche Wohnen und die in Aussicht gestellten Sparziele seien nicht realistisch, schrieb Zahn in einem am Dienstag veröffentlichten Brief an die Aktionäre.

Zudem machte er erneut auf die steuerlichen Nachteile der von Vonovia in Aussicht gestellten Offerte aus Aktien und Barmitteln aufmerksam. Die Deutsche Wohnen AG (DE:DWNG) sei unter dem Dach von Vonovia (früher Deutsche Annington) weniger wert als als eigenständiges Unternehmen. Zudem überwiegen seiner Einschätzung nach auch für die Vonovia-Anteilseigner die Nachteile. Rückenwind bekommt Zahn von guten Quartalszahlen und der Aussicht auf weiteres Wachstum aus eigener Kraft.

Das Unternehmen musste allerdings auch den Abschied des Finanzvorstands Andreas Segal bekanntgeben. Dieser nimmt nach nicht einmal zwei Jahren im Vorstand seinen Hut. Seine Aufgaben übernehmen künftig Vorstandschef Zahn und Investmentvorstand Lars Wittan. Segal selbst sagte, dass sein Abschied nichts mit dem Vonovia-Gebot zu tun hat. Er suche nach neuen beruflichen Herausforderungen.

Nach Einschätzung der Societe-Generale-Experten steht der Rücktritt im Zusammenhang mit der gescheiterten Übernahme des Konkurrenten LEG (XETRA:LEGn). Die Deutsche Wohnen AG hat turbulente Wochen hinter sich. Der Konzern wollte eigentlich LEG kaufen, musste aber das Vorhaben wegen des Vonovia-Störfeuers abblasen. Da vielen Investoren eine Übernahme durch Vonovia attraktiver erschien, fehlte die Unterstützung für die Kapitalerhöhung, um die LEG-Übernahme zu finanzieren.

Vonovia hatte Mitte Oktober ein Gebot für Deutsche Wohnen in Aussicht gestellt. Der im Dax (DAX) notierte Konzern bietet für elf Anteile an der Deutsche Wohnen 83,14 Euro in bar sowie sieben eigene Aktien. Das entsprach zum Zeitpunkt des Gebots einer Bewertung von 25,86 Euro je Deutsche-Wohnen-Aktien. Eine formelle Offerte hängt noch von der Zustimmung der Vonovia-Anteilseigner für die dafür notwendige Ausgabe neuer Aktien ab. Die dazu notwendige Hauptversammlung findet am 30. November statt.

Vonovia-Chef Rolf Buch hatte vergangene Woche frühere Aussagen bekräftigt, dass das angekündigte Angebot ausreichend und das letzte Wort sei. Jetzt hätten erst einmal die Vonovia-Aktionäre das Sagen. Er sieht sein Unternehmen nach der geglückten Integration von Gagfah gut aufgestellt, jetzt auch die Deutsche Wohnen AG zu schlucken und einen Mehrwert für die Anteilseigner zu schaffen.

An der Börse zog die Aktie der Deutsche Wohnen AG am Dienstag nach Bekanntgabe der Zahlen leicht an und kostete zuletzt 24,07 Euro. Sie war damit etwas billiger als am Tag vor der Vonovia-Ankündigung, an einer Übernahme interessiert zu sein. Auch für der Vonovia-Kurs ging es seitdem etwas nach unten, auch wenn der Bochumer Konzern in der vergangenen Woche gute Quartalszahlen vorgelegt hatte.

Die Deutsche Wohnen AG ist dank der gestiegenen Mieten und geringerer Leerstände gut unterwegs. Der operative Gewinn - gemessen an der für die Branche wichtigen Kenngröße Funds from Operations (FFO I) - stieg in den ersten neun Monaten um 38 Prozent auf 228,7 Millionen Euro. Die Mieten seien auf vergleichbarer Basis um 3,2 Prozent gestiegen.

Der Immobilienbestand der Deutschen Wohnen AG umfasste zum 30. September mehr als 149 000 Wohn- und Gewerbeeinheiten, wobei der Löwenanteil in Wohnungen besteht. Regionale Schwerpunkte sind Berlin, das Rhein-Main-Gebiet und das Rheinland. Den Leerstand bezifferte das Unternehmen auf 2,1 Prozent. Für das laufende Jahr erwartet die Deutsche Wohnen insgesamt ein Mietwachstum von 3,5 Prozent. In Berlin soll das Plus mit rund 4 Prozent höher ausfallen.

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