KUWAIT-STADT (dpa-AFX) - Der Iran muss auf Anordnung Kuwaits 15 seiner 19 Diplomaten aus dem Emirat abziehen. Sie müssten binnen 45 Tagen das Land verlassen, verlautete aus dipomatischen Kreisen in Kuwait. Die Nachrichtenagentur Kuna berichtete am Donnerstag, die iranische Kulturmission und andere Büros müssten geschlossen werden. Die Maßnahme stehe in Verbindung mit der Aufdeckung einer Terrorzelle.
Das iranische Außenministerium bestellte in einer ersten Reaktion den kuwaitischen Geschäftsträger ein. Das berichtete die Nachrichtenagentur IRNA. Die iranischen Medien vermuten Teherans Erzfeind Saudi-Arabien hinter dem Schritt Kuwaits. Die Entscheidung kommt inmitten der Golf-Krise um Katar. Saudi-Arabien, Bahrain, die Vereinigten Arabischen Emirate und Ägypten hatten Anfang Juni alle diplomatischen Kontakte zu dem Emirat abgebrochen. Sie werfen Katar die Unterstützung von Terrorgruppen und zu enge Kontakte zum Iran vor. Kuwait vermittelt in dem Konflikt. Die kuwaitschen Behörden hatten 2015 erklärt, eine Terrorgruppe mit Verbindungen zum schiitischen Iran und der von Teheran finanzierten libanesischen Schiitenmiliz Hisbollah aufgedeckt zu haben. Mehrere Angeklagte wurden deswegen zu Haftstrafen verurteilt. Der Iran ist vor allem für das sunnitische Saudi-Arabien ein Erzrivale.