BERLIN (dpa-AFX) - Der französische Wirtschaftsminister Arnaud Montebourg lehnt das Angebot von General Electric (NYS:GE) ETR:GEC (GE) für Alstom (FSE:AOM) (PSE:PALO) ab. "Die GE-Offerte ist kein Angebot einer Allianz, sondern einer Übernahme - ein Angebot, das zur dauerhaften Schwächung der verbleibenden Alstom-Transportsparte führen würde", sagte der Minister im Gespräch mit der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (Donnerstag). "Alle großen Auftraggeber wie etwa die SNCF bestätigen das. Siemens (ETR:SIE) dagegen setzt auf eine Allianz im Transport unter französischer Führung und in der Energie unter deutscher Führung. Die Entscheidungszentren blieben in Frankreich."
Siemens und GE liefern sich ein Übernahmepoker um Alstom. Der französische Konzern zieht bislang das Angebot der Amerikaner vor. Siemens will die Bücher von Alstom prüfen, bevor ein Angebot vorgelegt wird, hat aber schon "ernsthaftes" Interesse geäußert.
Montebourg rechnet damit, dass Siemens eine Offerte vorlegen wird. Der deutsche Konzern "hat ein Angebot ja schon erstellt, das aber noch durch die Ergebnisse der Detailprüfung während dieses Monats vervollständigt werden muss. Ich habe es gelesen, nicht ganz, aber teilweise", sagte Montebourg der Zeitung. "Mehr kann ich nicht sagen, denn das Angebot ist für den Aufsichtsrat bestimmt."
Die Furcht vor umfangreichem Arbeitsplatzabbau wegen Doppelstrukturen zwischen Siemens und Alstom hält er für übertrieben. Montebourg hofft, dass die Europäische Kommission künftig den Aufbau europäischer Champions zulasse. Der französische Staat hält nach Angaben Montebourgs 0,9 Prozent an Alstom. Zudem habe der Staat Alstom vor zehn Jahren mit Steuergeldern vor dem Bankrott gerettet, sagte der Minister. Daher habe er ein Mitspracherecht.tb