Insider-Daten freischalten: Bis zu 50% Rabatt auf InvestingProJETZT ZUGREIFEN

ROUNDUP/Telekombranche vor Weichenstellung: Verkauf von T-Mobile US rückt näher

Veröffentlicht am 05.06.2014, 10:55
Aktualisiert 05.06.2014, 10:57
BAC
-
T
-
S_old
-
VZ
-
TMUS
-

NEW YORK (dpa-AFX) - Der Juli könnte für die Telekombranche zu einem heißen Monat zu werden: Neben einer wegweisenden Entscheidung der EU-Kommission und möglichen Fusionen in Frankreich, könnte es auch für die Deutsche Telekom (ETR:DTE) ernst werden - und zwar beim Verkauf ihrer US-Mobilfunksparte. Kreisen zufolge nähern sich die Bonner und der US-Mobilfunker Sprint NYS:S (FSE:SRN) bei den Verhandlungen über T-Mobile US NYS:TMUS an. Die beiden Unternehmen stünden kurz vor einer Einigung über wichtige inhaltliche Bedingungen, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg am Mittwochabend unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen. Dazu zählen etwa Preis, die Struktur des Angebots und mögliche Ausgleichszahlungen im Falle eines Scheiterns des Geschäfts.

Der drittgrößte US-Mobilfunker Sprint wolle den Kaufpreis je zur Hälfte in bar und Aktien zahlen, hieß es aus den Kreisen. Demzufolge werde die US-Sparte der Telekom mit fast 40 US-Dollar je Aktie bewertet. Damit wären die gesamten Papiere nahezu 32 Milliarden Dollar (23,5 Mrd Euro) wert. Die angestrebte Bewertung liege etwas niedriger als am Markt zuletzt erwartet, schrieb Commerzbank-Analystin Heike Pauls in einer Einschätzung vom Donnerstag.

AKTIEN LEGEN DEUTLICH ZU - JULI KÖNNTE ENTSCHEIDEND SEIN

Die Aktienkurse von T-Mobile US und Sprint sprangen im nachbörslichen New Yorker Handel jeweils um mehr als drei Prozent nach oben, auch T-Aktien legten in Frankfurt um etwa ein Prozent zu. Die Telekom besitzt gut zwei Drittel der Aktien von T-Mobile US. Nach Abschluss der Transaktion soll sie weiter 15 Prozent am fusionierten Unternehmen halten. Die Deutsche Telekom wollte den Bericht nicht kommentieren.

Der Juli könnte für die Telekomindustrie damit zu einem wegweisenden Monat werden. Und das nicht nur wegen T-Mobile US und Sprint. Bis zum 10. Juli will die EU-Kommission nämlich über das Fusionsvorhaben der deutschen KPN-Tocher E-Plus mit Telefonica Deutschland (ETR:O2D) entscheiden. Auch der französische Markt dürfte sich weiter bewegen. Wirtschaftsminister Arnaud Montebourg drängt auf eine Konsolidierung im harten Konkurrenzkampf - kolportiert wird unter anderem ein Zusammengehen der größten Telefongesellschaft Orange (PSE:ORA) mit dem drittgrößten Anbieter Bouygues (PSE:PEN) (FSE:BYG).

MIT ALIBABA-BÖRSENGANG KÖNNTE KNOTEN PLATZEN

Telekom-Chef Tim Höttges hatte auf der Hauptversammlung im Mai erklärt, es liege jetzt an den Wettbewerbsbehörden in den USA, wie sie einen Verkauf von T-Mobile US einschätzten - eine klare Absage an eine Veräußerung der zwar stark wachsenden, aber durch die hohen Werbekosten zuletzt verlustbringenden Tochter sieht anders aus. Dem Vernehmen nach will sich der ehemalige deutsche Staatsmonopolist gegen ein Scheitern des Deals absichern. Die Telekom fordere für diesen Fall eine Zahlung von fast drei Milliarden US-Dollar von Sprint.

Masayoshi Son, Gründer und Chef des japanischen Softbank-Konzerns (SQ1:STK) (ETR:SFT), dem Sprint zu vier Fünfteln gehört, soll bislang lediglich eine Milliarde Dollar bieten. Allerdings könnte der geplante Mega-Börsengang von Alibaba in New York ordentlich die Kasse aufpolstern: Die Japaner sind mit mehr als einem Drittel an der chinesischen Handelsplattform beteiligt. Der Börsengang könnte rund 20 Milliarden Dollar schwer werden.

TELEKOM HAT GUTE ERFAHRUNGEN GEMACHT

Mit einer Absicherung hat das Bonner Unternehmen gute Erfahrungen gemacht. 2011 verhinderten die Aufseher in den USA den Verkauf der amerikanischen Mobilfunktochter an AT&T NYS:T (ETR:SOBA) für 39 Milliarden Dollar. Damals hatte der Bonner Konzern von dem amerikanischen Unternehmen drei Milliarden Dollar in bar sowie Lizenzen für Mobilfunknetze im Wert von rund einer Milliarde Dollar als Wiedergutmachung erhalten.

Erst auf dieser Grundlage war es T-Mobile um den angriffslustigen Chef John Legere gelungen, den Markt in den Staaten zuletzt kräftig aufzumischen. Im abgelaufenen ersten Quartal zog der kleinste landesweite Anbieter mehr neue Kunden an Land als die beiden Mobilfunkriesen AT&T und Verizon Communications NYS:VZ ETR:BAC zusammen. Nach dem gescheiterten Verkauf hatte die Telekom ihre US-Tochter mit der Übernahme von MetroPCS gestärkt und im Mai vergangenen Jahres teilweise an die Börse gebracht.nl/fbr

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.