MÜNCHEN (dpa-AFX) - Telefonica Deutschland (ETR:O2D) steht vor der geplanten Fusion mit dem Konkurrenten E-Plus auf dem deutschen Markt weiter unter Druck. Der harte Wettbewerb ließ den Umsatz der Münchener im ersten Quartal auf 1,12 Milliarden Euro sinken, wie das im TecDax (ETR:TDXP) notierte Unternehmen am Donnerstag mitteilte. Das war fast neun Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Zudem investiert das Unternehmen weiter in den Ausbau seiner Netze und ringt um Kunden - die Kosten dafür zogen aber den Gewinn nach unten. Das Betriebsergebnis vor Abschreibungen (Oibda) fiel um knapp ein Sechstel auf 234 Millionen Euro, der Nettoverlust schwoll mit 40 Millionen Euro auf das Dreifache an.
Auch auf Kundenseite bleibt das Geschäft schwierig, Telefonica Deutschland verlor bei Festnetzanschlüssen weiter an Boden. Im Mobilfunk sanken die durchschnittlichen Umsätze pro Kunde, die Anschlusszahlen hielt der Konzern aber stabil.
Mit der geplanten Fusion will die deutsche Tochter der spanischen Telefonica SCM:TEF (FSE:TNE5) auch ein Stück weit dem Preiskampf auf dem deutschen Mobilfunkmarkt wettmachen. Für den Deal ist die spanische Mutter auch zu Zugeständnissen an die EU-Wettbewerbshüter bereit, um deren Bedenken aus dem Weg zu räumen. Brüssel fürchtet bei einem Zusammengehen höhere Preise für die Verbraucher und will dem Vernehmen nach die Möglichkeit für einen vierten Netzanbieter in Deutschland erhalten. Eine Entscheidung erwarten Telefonica und der niederländische E-Plus-Eigner KPN (ETR:KPN) (ASX:KPN) in der zweiten Junihälfte.
Weil Telefonica Deutschland mit einer Zustimmung zur Fusion rechnet, gibt das Unternehmen bislang weiter keinen Ausblick auf die Geschäftsentwicklung im Gesamtjahr.