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Tognum untersucht weiter mögliche Korruptionsfälle in Asien

Veröffentlicht am 02.03.2012, 18:45
Aktualisiert 02.03.2012, 18:48
FRIEDRICHSHAFEN (dpa-AFX) - Der Friedrichshafener Motorenbauer Tognum hat rund vier Monate nach dem Bekanntwerden möglicher Korruptionsfälle in Asien auf auffällige Zahlungen in Höhe von 160 000 Euro hingewiesen. Externe Sachverständige hätten die Vorwürfe gegen die frühere Tochtergesellschaft MTU Asia seit Januar 2011 umfangreich geprüft, teilte das Unternehmen am Freitag mit. Die Zahlungen seien demnach bei Kundenschulungen zwischen 2001 und 2009 aufgefallen. 'Andere Verdachtsmomente auf Korruption haben sich nicht bestätigt', hieß es bei dem Konzern. Provisionszahlungen an Vertriebspartner hätten 'im marktüblichen Rahmen' gelegen.

Tognum war nach eigenen Angaben aufgrund externer Hinweise auf die mögliche Korruption bei seiner Tochter MTU Asia aufmerksam geworden. Im Kern geht es um angebliche Zuwendungen und Schmiergeldzahlungen im Zusammenhang mit Rüstungsgeschäften in Südkorea. Die Staatsanwaltschaft Stuttgart hat im November vergangenen Jahres das Ermittlungsverfahren gegen den früher für das Asien-Geschäft zuständigen Tognum-Vorstand Peter Kneipp übernommen. Kneipp, der bis Ende 2010 für MTU Asia zuständig war, sei Ende Februar aus dem Unternehmen ausgeschieden, teilte Tognum mit. Er war seit Oktober freigestellt.

Eine Neuordnung des Geschäftsbereichs 'Antriebssysteme' soll die Vertriebsorganisation bei Tognum nun stärker gegen Korruption schützen: Dort soll eine neue Sparte 'Behörden Projektgeschäft' eingerichtet werden. Diese solle das bisherige landgestützte Verteidigungsgeschäft (z.B. Motoren für Kampfpanzer) und das Marinegeschäft mit Behördenkunden im Navy-Projektsystemgeschäft (z.B. Antriebssysteme für U-Boote) in einer Verantwortung bündeln. Mit der Trennung könne das Geschäft mit Angehörigen von Streitkräften und Beschaffungsbehörden effektiver überprüft werden, teilte das Unternehmen mit./kst/DP/fn

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