(technische Wiederholung)
FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach der EZB ist vor der Fed - auch in der kommenden Woche dürfte vor allem die Geldpolitik für Gesprächsstoff unter Börsianern und für Bewegung am Aktienmarkt sorgen. Denn immerhin steht mit der Leitzinsentscheidung der US-Notenbank am Mittwochabend das nächste Highlight im Terminplan. Dabei scheinen die Anleger augenblicklich bereits damit ausgelastet, die Achterbahnfahrt von rund 500 Punkten im Dax (DAX) in Reaktion auf jüngste Maßnahmen der Europäischen Zentralbank zu verdauen.
Experten erwarten von der Fed eine ruhige Hand. Die Währungshüter in den USA hatten im Dezember zum ersten Mal seit der Finanzkrise ihren Leitzins erhöht. Daneben richtet Fondsmanager Thilo Müller von MB Fund Advisory sein Augenmerk in der kommenden Woche vor allem auf europäische Autoabsatzzahlen, den strategischen Ausblick des neuen Vorstandsvorsitzenden von BMW (XETRA:BMWG) und die Bilanzen der Münchner Rück (ETR:MUV2), der Lufthansa (XETRA:LHAG) und von HeidelbergCement (XETRA:HEIG).
WEITER KAUM ALTERNATIVEN ZUR AKTIE
"Unternehmensdaten taugen aber nur noch als Beiwerk. Gehandelt wird primär Fantasie, das Abwerten von Währungen und die Erwartung an die Notenbanker in Japan, China, Europa oder den USA, die gerade am Zug sind", sagte Marktbeobachter Daniel Saurenz von Feingold Research. Im aktuell "absurden Umfeld", so Saurenz, fehle es neben Aktienanlagen aber weiter an Alternativen. Immobilien seien eigentlich überteuert, würden aber von einer Blase am Anleihemarkt sogar noch ausgestochen: "Nimmt man dann Aktien in den Vergleich, wirken sie überaus günstig", so Saurenz.
Börsianer sehen entsprechend weiter gute Chancen für den zuletzt wieder erstarkten Aktienmarkt. "Nach der EZB-Entscheidung schwankte der Aktienmarkt zwischen Euphorie durch die Ausweitung der Geldflut und Trübsal, da die EZB ihr letztes Pulver verschossen haben könnte", erklärte Uwe Eilers, Vorstand der Geneon Vermögensmanagement AG. Zum Wochenabschluss habe sich dann aber die Hoffnung auf positive Auswirkungen durch Nullzinsen und Belohnungen für Kreditvergaben durchgesetzt.
OPTIMISMUS ÜBERWIEGT
Die optimistische Einschätzung sei durchaus begründet, ist Eilers überzeugt: "Es wird immer schmerzhafter, Geld nicht in Produktivvermögen zu investieren. Das gilt sowohl für institutionelle Anleger, aber erst recht für Privatanleger." Seiner Einschätzung nach wird dies den Dax wieder deutlich über 10 000 Punkte führen. Ein Anstieg, der weitere Anleger locken dürfte.