NEW YORK (dpa-AFX) - Der US-Telekomriese Verizon (NYSE:VZ) will einem Pressebericht zufolge über 10 Milliarden US-Dollar durch den Verkauf von Vermögensgegenständen einnehmen. Unter anderem sollten Mobiltelefonmasten und Teile des Drahtlosgeschäfts veräußert werden, berichtete das "Wall Street Journal" am Montag auf seiner Internetseite unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen. Verizon könnte damit die Kosten für die am Freitag ersteigerten neuen Frequenzen bezahlen, für die das Unternehmen 10,4 Milliarden Dollar auf den Tisch legt.
Beim verzweifelten Kampf in den USA um Mobilfunkkunden hatten mehrere Konzerne tief in die Tasche gegriffen. So hatte die Telekom-Tochter T-Mobile US (NAS:TMUS) 1,8 Milliarden US-Dollar geboten, größter Bieter war der US-Branchenriesen AT&T (NYSE:T) mit 18,2 Milliarden. Dieser bekam am Montag gleich die Quittung dafür: Die Ratingagentur Standard & Poor's senkte ihre Einschätzung der Kreditwürdigkeit um eine Stufe. Konkurrent Fitch droht dem Unternehmen zwar weiterhin mit Abstufung, aber nicht wegen der ersteigerten Frequenzen. Die 31 erfolgreichen Gebote hatten sich auf 41,3 Milliarden Dollar summiert. Das war deutlich mehr, als Experten im Vorfeld geschätzt hatten. Der US-Telekomregulierer FCC selbst hatte sich ein Mindestziel von gut 10 Milliarden Dollar gesetzt. Die Telekomkonzerne rechnen mit einem weiter steigenden Datenhunger der Mobilfunknutzer, den sie mit den neuen Frequenzen zu Geld machen wollen. Der landesweit drittgrößte Mobilfunk-Anbieter Sprint hatte sich die Auktion gespart, unter anderem weil das Geld fehlt. Allerdings ist Sprint bei Frequenzen nach Meinung von Analysten auch reichlich ausgestattet.