HAMBURG (dpa-AFX) - Die wachstumsverwöhnte Fitness-Wirtschaft hat nach dem ersten Coronajahr 2020 im vergangenen Jahr abermals einen Einbruch verzeichnet. Nach mehr als 30 Jahren mit kontinuierlichem Wachstum habe die Branche im zweiten Jahr in Folge einen pandemiebedingten Rückschlag erlitten, berichtete der Arbeitgeberverband deutscher Fitness- und Gesundheits-Anlagen (DSSV) am Donnerstag in Hamburg.
Die von den Behörden angeordneten Schließungen und diverse Auflagen hätten die Mitgliederzahl auf 9,26 Millionen zurückgehen lassen - nachdem sie schon 2020 von zuvor 11,66 auf 10,31 Millionen eingebrochen war. Über zwei Jahre gerechnet bedeutet das einen Mitgliederschwund von gut 20 Prozent.
Dieser Rückgang sowie die Schließungen ließen dem Verband zufolge den Umsatz um mehr als 46 Prozent auf 2,23 Milliarden Euro einknicken. "Verglichen mit dem Vorkrisenniveau bedeutet das einen Umsatzeinbruch von 59,5 Prozent", teilte der Verband mit.
Gleichwohl zeigt sich die Branche zuversichtlich, nach Ende der Pandemie wieder auf den gewohnten Wachstumskurs zurückzukehren und investiert dementsprechend. "Im Hinblick auf die bereits in 2019 erreichten Zahlen sind wir davon überzeugt, dass das stetige Wachstum, das unsere Branche die vergangenen Jahre vor der Pandemie an den Tag gelegt hat, wiederaufgenommen werden kann", hieß es. "Weiterhin fließt Kapital in die Branche und zeigt den Glauben der Wirtschaft an eine positive Zukunft - die Fitnessbranche wird gestärkt aus der Krise hervorgehen."
Schließlich habe die Corona-Krise die Problematik des Bewegungsmangels deutlich verschärft. Eine Studie der Deutschen Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement (DHfPG) zeige, dass die Menschen während der Corona-Krise im Schnitt 5,34 Kilogramm zugenommen hätten. "Nie war der Nachholbedarf an Fitness- und Gesundheitsleistungen höher als jetzt - nach zwei Jahren Corona-Pandemie.