MÜNCHEN (dpa-AFX) - Zum ersten Mal seit drei Jahren kommen die Delegierten der ADAC-Regionalclubs und die Vereinsspitze am Samstag wieder zu einer Hauptversammlung in Präsenz zusammen. Der vor einem Jahr online gewählte ADAC-Präsident Christian Reinicke sagte, von dem Treffen im RheinMain-Congress-Center in Wiesbaden solle für den Verein mit seinen über 21 Millionen Mitgliedern "ein richtiges Aufbruchssignal ausgehen".
Der Notar aus Hannover hatte jüngst mit der Aufforderung Schlagzeilen gemacht, nach Möglichkeit das Auto auch mal stehen zu lassen und mit dem Fahrrad zum Bäcker zu fahren, um Sprit zu sparen und damit auch der Ukraine zu helfen. "Auch wenn jemand mit Bus, Bahn und Rad unterwegs ist, wollen wir für ihn da sein", sagte Reinicke. "Wir wollen als ADAC weiter wachsen."
Hauptgrund für eine ADAC-Mitgliedschaft ist laut vereinsinterner Marktforschung nach wie vor die Pannenhilfe. Auf der Hauptversammlung soll eine Satzungsänderung zur Erweiterung des ADAC-Angebots um die Bereiche Gesundheit und Zuhause beschlossen werden. Der ADAC testet seit fast einem Jahr in Berlin und Brandenburg einen Fahrrad-Pannendienst und in mehreren Städten einen Schlüsseldienst. Premiummitglieder können sich auf Auslandsreisen durch deutschsprachige Ärzte telemedizinisch beraten lassen. Die gemeinsame Idee dahinter sei "Hilfe in Notlagen", sagte Reinicke.
Reinicke war vor einem Jahr zum Nachfolger von August Markl gewählt worden, der den Traditionsverein nach dem Skandal um den manipulierten Autopreis "Gelber Engel" komplett reformiert hatte. Die Wunden der Kämpfe um die Neuausrichtung seien inzwischen vernarbt, ein Generationenwechsel habe die Befriedung begünstigt, sagte Reinicke.