(neu: Schlusskurse, Kommentare von Berenberg und S&P Equity)
FRANKFURT (dpa-AFX) - Gewinnmitnahmen nach überraschend guten Halbjahreszahlen haben am Montag die Aktien von GSW Immobilien deutlich belastet. Die Titel sackten letztendlich um 3,19 Prozent auf 29,73 Euro ab, nachdem sie mit einem Aufschlag von mehr als einem Prozent in den Handel gestartet waren. Damit waren sie am Ende das Schlusslicht im MDax , der um 0,67 Prozent auf 11.153,22 Punkte gefallen war.
Das Berliner Immobilienunternehmen hatte im ersten Halbjahr dank höherer Mieteinnahmen operativ mehr Geld verdient. Wegen der 'günstigen Rahmenbedingungen am Berliner Wohnungsmarkt' und des positiven Abschneidens im operativen Geschäft schraubte der Vorstand seine Jahresprognose für die in der Immobilienbranche wichtige Kennzahl FFO I (Funds From Operations, ohne Vertriebsergebnis) nach oben. Die Kennziffer ist ein Indikator für die operative Geschäftsentwicklung und gilt als relevante Orientierungsgröße für künftige Dividendenzahlungen.
WICHTIGE KENNZIFFER ÜBERRASCHT POSITIV
Börsianer meinten, die Kennziffer FFO I sei im bisherigen Jahresverlauf besser als gedacht ausgefallen. Die GSW-Titel seien aber bereits am Freitag in der Hoffnung auf gute Zahlen um mehr als zwei Prozent nach oben geklettert. Insofern hätten nun einige Anleger wohl ihre Gewinne mitgenommen, begründeten Marktbeobachter das Kursminus zu Wochenbeginn.
Analyst Thomas Rothäusler von der Commerzbank erhöhte indes sein Kursziel für die GSW-Papiere von 28,00 auf 32,50 Euro und hielt an seiner 'Add'-Einschätzung fest. Der FFO I habe vor allem dank unerwartet niedriger Instandhaltungskosten positiv überrascht. Die anhaltend starke Mietpreisdynamik in Berlin sei ein wesentlicher Treiber für den Aktienkurs.
DZ BANK: PROGNOSEANHEBNUNG ÜBERRASCHT NICHT
Die Tendenzen am Berliner Immobilienmarkt lobte auch Kai Klose von Berenberg. Laut dem Experten ist es positiv, dass die ohnehin geringen Leerstände weiter reduziert wurden. Die Zahlen hätten zwar in etwa seinen Erwartungen entsprochen, aber dennoch ein solides Bild abgegeben. Er blieb deshalb auf 'Buy' mit einem Kursziel von 31,00 Euro.
Jacob Thrane von S&P Equity hob nach den Zahlen und dem angehobenen Ausblick das Kursziel für die von ihm mit 'Hold' eingestuften Aktien von 28,00 auf 33,00 Euro. Er begründete dies vor allem mit der Erwartung weiterer Schuldenrückzahlungen. 'Hold' lautet auch das Votum von DZ-Bank-Analyst Ulrich Geis, der sich aber von der neuen FFO-I-Prognose nicht überrascht zeigte. Auch der Markt habe mit einem solchen Schritt gerechnet, so der Experte./tih/he
FRANKFURT (dpa-AFX) - Gewinnmitnahmen nach überraschend guten Halbjahreszahlen haben am Montag die Aktien von GSW Immobilien
Das Berliner Immobilienunternehmen hatte im ersten Halbjahr dank höherer Mieteinnahmen operativ mehr Geld verdient. Wegen der 'günstigen Rahmenbedingungen am Berliner Wohnungsmarkt' und des positiven Abschneidens im operativen Geschäft schraubte der Vorstand seine Jahresprognose für die in der Immobilienbranche wichtige Kennzahl FFO I (Funds From Operations, ohne Vertriebsergebnis) nach oben. Die Kennziffer ist ein Indikator für die operative Geschäftsentwicklung und gilt als relevante Orientierungsgröße für künftige Dividendenzahlungen.
WICHTIGE KENNZIFFER ÜBERRASCHT POSITIV
Börsianer meinten, die Kennziffer FFO I sei im bisherigen Jahresverlauf besser als gedacht ausgefallen. Die GSW-Titel seien aber bereits am Freitag in der Hoffnung auf gute Zahlen um mehr als zwei Prozent nach oben geklettert. Insofern hätten nun einige Anleger wohl ihre Gewinne mitgenommen, begründeten Marktbeobachter das Kursminus zu Wochenbeginn.
Analyst Thomas Rothäusler von der Commerzbank erhöhte indes sein Kursziel für die GSW-Papiere von 28,00 auf 32,50 Euro und hielt an seiner 'Add'-Einschätzung fest. Der FFO I habe vor allem dank unerwartet niedriger Instandhaltungskosten positiv überrascht. Die anhaltend starke Mietpreisdynamik in Berlin sei ein wesentlicher Treiber für den Aktienkurs.
DZ BANK: PROGNOSEANHEBNUNG ÜBERRASCHT NICHT
Die Tendenzen am Berliner Immobilienmarkt lobte auch Kai Klose von Berenberg. Laut dem Experten ist es positiv, dass die ohnehin geringen Leerstände weiter reduziert wurden. Die Zahlen hätten zwar in etwa seinen Erwartungen entsprochen, aber dennoch ein solides Bild abgegeben. Er blieb deshalb auf 'Buy' mit einem Kursziel von 31,00 Euro.
Jacob Thrane von S&P Equity hob nach den Zahlen und dem angehobenen Ausblick das Kursziel für die von ihm mit 'Hold' eingestuften Aktien von 28,00 auf 33,00 Euro. Er begründete dies vor allem mit der Erwartung weiterer Schuldenrückzahlungen. 'Hold' lautet auch das Votum von DZ-Bank-Analyst Ulrich Geis, der sich aber von der neuen FFO-I-Prognose nicht überrascht zeigte. Auch der Markt habe mit einem solchen Schritt gerechnet, so der Experte./tih/he