(neu: Schlusskurse, Analystenkommentare von JP Morgan, Warburg, S&P Equity, Cheuvreux und Berenberg.)
FRANKFURT (dpa-AFX) - Lanxess-Aktien sind am Dienstag nach Vorlage einer enttäuschenden Zwischenbilanz mit einem Minus von knapp zwei Prozent als zweitschwächster Dax-Wert aus dem Handel gegangen. Das Nettoergebnis des Spezialchemiekonzerns sei im dritten Quartal etwas schlechter ausgefallen als erwartet und auch der Ausblick habe leicht enttäuscht, sagte ein Händler. Lanxess bestätigte aber trotz eines unerwartet deutlichen Umsatz- und Gewinnrückgangs im dritten Quartal die Prognose für das Gesamtjahr.
Bis Handelsende fielen die Titel um 1,83 Prozent auf 63,91 Euro, während der Dax zeitgleich 0,70 Prozent gewann. Eine hohe Vergleichsbasis, vorgezogene Wartungsarbeiten und die Schuldenkrise in Europa hatte für reichlich Gegenwind beim Dax-Aufsteiger gesorgt. Lanxess-Chef Axel Heitmann zeigte sich bei Vorlage des Quartalsberichts verhalten optimistisch.
S&P EQUITY SENKT AUF 'HOLD' - KURSZIEL 68 (70) EURO
Während die Mehrzahl der Analysten an ihrer bisherigen Einstufung festhielt, senkten die Experten vom Analysehaus S&P Equity ihre 'Buy'-Einstufung für die Aktie auf 'Hold' und das Kursziel von 70,00 auf 68,00 Euro. Lanxess habe schwächer abgeschnitten als erwartet und rechne zudem mit einem operativen Jahresergebnis (EBITDA) am unteren Ende der bisherigen Zielspanne, schrieb Analyst Sho Matsubara in einer Studie. Der Experte kürzte seine Schätzungen für den Gewinn je Aktie im laufenden Jahr um sechs Prozent. Angesichts des nun gesenkten Kursziels sei die bisherige Einschätzung nicht mehr gerechtfertigt.
Darüberhinaus fand sich angesichts der jüngsten Zahlen die gesamte Palette möglicher Einstufung für den Titel: So stuft Cheuvreux die Aktien unverändert mit 'Underperform' (Kursziel 62,00 Euro) ein. Es sei zweifelhaft, ob das operative Jahresergebnis (EBITDA) das nun angepeilte untere Ende der bisherigen Zielspanne erreichen werde, da hierfür ein erheblicher Gewinnanstieg im verbleibenden vierten Quartal nötig sei.
BERENBERG ZUFRIEDEN
Mit 'Hold' und 'Neutral' halten sich die Experten von Warburg Research (Kursziel 63,00 Euro) und JP Morgan (Kursziel: 78,00 Euro) im Mittelfeld: Angesichts der schwächelnden Nachfrage der Automobilherstellers sieht Warburg-Analyst Oliver Schwarz die Perspektiven für Lanxess im kommenden Jahr weniger rosig als der Markt. JPMorgan-Experte Martin Evans geht davon aus, dass sich die Abschreibungen und Produktionsausfälle der Vergleichsquartale nicht wiederholen dürften, weshalb sich diese wohl nicht in vollem Maße in den Ergebnissen widerspiegeln dürften.
Zufriedener blickt die Privatbank Berenberg ('Buy', Kursziel: 78,00 Euro) auf die Zwischenbilanz: Trotz des trüben konjunkturellen Umfelds sei dem Spezialchemiekonzern ein gutes Zahlenwerk zum dritten Quartal gelungen, schrieb Analyst Jaideep Pandya. Die Spuren einer schwächeren Nachfrage aus dem Automobilbereich seien im Kautschukgeschäft offensichtlich. Erfreulich hingegen sei die starke Entwicklung bei Basis- und Feinchemikalien sowie Beschichtungen. Dies zeuge davon, dass Lanxess nicht nur auf einem Standbein stehe./sf/he
FRANKFURT (dpa-AFX) - Lanxess-Aktien
Bis Handelsende fielen die Titel um 1,83 Prozent auf 63,91 Euro, während der Dax
S&P EQUITY SENKT AUF 'HOLD' - KURSZIEL 68 (70) EURO
Während die Mehrzahl der Analysten an ihrer bisherigen Einstufung festhielt, senkten die Experten vom Analysehaus S&P Equity ihre 'Buy'-Einstufung für die Aktie auf 'Hold' und das Kursziel von 70,00 auf 68,00 Euro. Lanxess habe schwächer abgeschnitten als erwartet und rechne zudem mit einem operativen Jahresergebnis (EBITDA) am unteren Ende der bisherigen Zielspanne, schrieb Analyst Sho Matsubara in einer Studie. Der Experte kürzte seine Schätzungen für den Gewinn je Aktie im laufenden Jahr um sechs Prozent. Angesichts des nun gesenkten Kursziels sei die bisherige Einschätzung nicht mehr gerechtfertigt.
Darüberhinaus fand sich angesichts der jüngsten Zahlen die gesamte Palette möglicher Einstufung für den Titel: So stuft Cheuvreux die Aktien unverändert mit 'Underperform' (Kursziel 62,00 Euro) ein. Es sei zweifelhaft, ob das operative Jahresergebnis (EBITDA) das nun angepeilte untere Ende der bisherigen Zielspanne erreichen werde, da hierfür ein erheblicher Gewinnanstieg im verbleibenden vierten Quartal nötig sei.
BERENBERG ZUFRIEDEN
Mit 'Hold' und 'Neutral' halten sich die Experten von Warburg Research (Kursziel 63,00 Euro) und JP Morgan (Kursziel: 78,00 Euro) im Mittelfeld: Angesichts der schwächelnden Nachfrage der Automobilherstellers sieht Warburg-Analyst Oliver Schwarz die Perspektiven für Lanxess im kommenden Jahr weniger rosig als der Markt. JPMorgan-Experte Martin Evans geht davon aus, dass sich die Abschreibungen und Produktionsausfälle der Vergleichsquartale nicht wiederholen dürften, weshalb sich diese wohl nicht in vollem Maße in den Ergebnissen widerspiegeln dürften.
Zufriedener blickt die Privatbank Berenberg ('Buy', Kursziel: 78,00 Euro) auf die Zwischenbilanz: Trotz des trüben konjunkturellen Umfelds sei dem Spezialchemiekonzern ein gutes Zahlenwerk zum dritten Quartal gelungen, schrieb Analyst Jaideep Pandya. Die Spuren einer schwächeren Nachfrage aus dem Automobilbereich seien im Kautschukgeschäft offensichtlich. Erfreulich hingegen sei die starke Entwicklung bei Basis- und Feinchemikalien sowie Beschichtungen. Dies zeuge davon, dass Lanxess nicht nur auf einem Standbein stehe./sf/he