TOKIO/HONGKONG/SHANGHAI/SYDNEY (dpa-AFX) - Die größeren asiatischen Börsen haben am Freitag erneut verloren. Sie folgten damit der Schwäche der Wall Street und bauten die Abgaben vom Vortag aus. Auch auf Wochensicht verzeichnete die Region Asien-Pazifik leichte Verluste.
Enttäuschende Zahlen von Samsung (F:SAMEq) trugen zu den Abgaben bei. Der koreanische Elektronikkonzern hatte im zweiten Quartal wegen der anhaltenden Preisrückgänge im Markt für Speicherchips den größten Umsatzrückgang seit mindestens 2009 hinnehmen müssen. Der Erlös sei im Vergleich zum Vorjahr um mehr als ein Fünftel auf rund 60 Billionen Won (rund 42 Mrd Euro) gefallen, teilte der Konzern auf Basis erster Eckdaten für das zweite Quartal mit. Das operative Ergebnis brach um circa 95 Prozent auf 600 Milliarden Won ein.
Der Umsatzrückgang fiel damit höher aus, als Experten erwartet hatten. Beim operativen Gewinn hatten Analysten mit einem Wert in dieser Größenordnung gerechnet. Die Aktie gab um über zwei Prozent nach. Die südkoreanische Börse verlor über ein Prozent.
Zur Vorsicht an den Märkten trugen die anstehenden US-Arbeitsmarktdaten bei. "Die Lohnentwicklung bleibt vermutlich dynamisch und es wird nur ein leichter Rückgang der Jahresrate erwartet", hieß es dazu von der Helaba. "Zusammen mit der Arbeitslosenquote, die wohl nicht steigen dürfte, werden so die Zinserwartungen hochgehalten." Das jüngste Protokoll der US-Notenbank hatte darauf hingedeutet, dass die US-Währungshüter noch weiter an der Zinsschraube drehen könnten, und damit Zinsängste geschürt.
Japanische Aktien weiteren ihre Verluste aus. Der Leitindex Nikkei 225 verlor 1,17 Prozent auf 32 388,42 Punkte. Die Marktstrategen der Deutschen Bank (ETR:DBKGn) begründeten das Minus auch mit der Reallohnentwicklung, die den vierzehnten Monat in Folge gefallen sei, weil die Inflation die Nominallohnentwicklung mehr als aufzehre. Zudem seien die öffentlichen Haushaltsausgaben in Japan im Mai stärker als erwartet und zudem den dritten Monat in Folge gesunken.
Deutlich nach unten ging es auch in Australien. Der S&P ASX 200 sank um 1,69 Prozent auf 7042,30 Punkte. Etwas besser hielten sich dagegen die Kurse in China. Der CSI 300 , der die Aktienkurse der größten Unternehmen an den Börsen Shanghai und Shenzen abbildet, ermäßigte sich um 0,33 Prozent auf 3829,91 Punkte. Der Hang-Seng-Index der chinesischen Sonderverwaltungszone Hongkong büßte zuletzt 0,77 Prozent auf 18 389,73 Punkte ein, nachdem er bereits am Vortag kräftig Federn gelassen hatte.