PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Im Vorfeld der EZB-Zinsentscheidung haben am Donnerstag Unternehmensnachrichten das Börsengeschehen in Europa geprägt. Der EuroStoxx 50 (DJX:SX5E) stieg am Vormittag um 0,62 Prozent auf 3179,30 Punkte. Der CAC 40 (PSE:PCAC) in Paris rückte um 0,51 Prozent auf 4469,25 Punkte vor. Der Londoner FTSE 100 (ISE:UKX) arbeitete sich um 0,48 Prozent auf 6828,81 Punkte nach oben vor.
Ab Mittag werde die Aufmerksamkeit auf den Entscheidungen der EZB und der Bank von England liegen, sagte Marktstratege Stan Shamu vom Brokerhaus IG. Zur Stunde berät der EZB-Rat über die weitere Vorgehensweise gegen die ungewöhnlich schwache Teuerung. Eine Mehrheit von Bankvolkswirten rechnet zwar nicht mit einer zusätzlichen geldpolitischen Lockerung. Allerdings war die Notenbank in der Vergangenheit immer wieder für Überraschungen gut.
Wichtige Konjunkturdaten kamen zudem aus China. Im April verzeichnete der Außenhandel der weltweit zweitgrößten Volkswirtschaft einen überraschenden Aufschwung. Bereits am Vorabend hatte US-Notenbankchefin Janet Yellen vor dem Kongreß in Washington angekündigt, die amerikanische Wirtschaft weiter zu stützen. Inflation und Beschäftigung lägen weiterhin unter den Zielwerten der Notenbank.
Mit Blick auf Einzelwerte stachen nachrichten-getriebene Aktien hervor. Die britische Großbank Barclays (FSE:BCY) (ISE:BARC) kündigte an, ihren Sparkurs zu verschärfen. Bank-Chef Antony Jenkins setzt den Rotstift vor allem im zuletzt schwachen Investmentbanking an. Dort sollen in den kommenden Jahren 7000 Stellen und damit fast jeder dritte Job wegfallen. Die Aktie setzte sich mit einem Plus von 5,61 Prozent an die Spitze des Stoxx50-Index.
Papiere des spanischen Ölkonzerns Repsol SCM:REP (FSE:REP) waren ebenfalls gefragt und stiegen um knapp anderthalb Prozent. Trotz einiger Produktionsausfälle zum Jahresstart hatte das Unternehmen mehr verdient und die Erwartungen am Markt übertroffen. Die BT-Aktien
Aktien des britischen Lebensversicherers Prudential (FSE:PRU) (ISE:PRU) legten nach Zahlen um 2,50 Prozent hinzu. Papiere der Großbank Standard Chartered (FSE:STD) (ISE:STAN) gewannen 1,68 Prozent. Die Geschäftszahlen der Bank gingen zwar leicht zurück, Analysten hatten jedoch mit einem noch schlechteren Start ins Jahr gerechnet.
In der Branchenübersicht gehörten Immobilienwerte zu den Favoriten im Stoxx 600-Index. Der Branchen-Subindex (DJX:F1GF) gewann 1,10 Prozent. Unibail Rodamco-Aktien verteuerten sich um 1,26 Prozent. Schwächster Subindex waren Medienwerte (DJX:SXMP) mit einem Plus von 0,07 Prozent.