FRANKFURT (dpa-AFX) - Überraschend starke Konjunkturdaten aus China dürften dem Dax am Donnerstag Auftrieb geben. Ungeachtet der anstehenden Leitzinsentscheidung der Europäischen Zentralbank (EZB), die zugleich für Zurückhaltung der Anleger sorgen dürfte, legte der X-Dax als Indikator für den Leitindex Dax (ETR:DAX) knapp eine Stunde vor Börsenstart um 0,25 Prozent auf 9546 Punkte zu. Für den EuroStoxx 50 (DJX:SX5E) deutet der Future ein Plus von 0,22 Prozent an. Erneut gilt es außerdem, viele Quartalsbilanzen zu verarbeiten und auch die Entwicklung in der Ukraine bleibt weiter im Blick.
In China waren die Exporte und Importe im April unerwartet gestiegen. Von der EZB wird am Nachmittag zwar keine Zinsänderung erwartet, den geldpolitischen Aussagen von Präsident Mario Draghi dürfte dennoch besondere Aufmerksamkeit gelten. Im Ukraine-Konflikt bleibt vorerst die Hoffnung auf eine Deeskalation, die jedoch auch mit Skepsis gepaart ist. Kremlchef Wladimir Putin forderte von den Separatisten in der russisch geprägten Ostukraine eine Verschiebung des für den 11. Mai geplanten, umstrittenen Unabhängigkeitsreferendums.
Im Dax setzt sich mit Beiersdorf (ETR:BEI), der Telekom (ETR:DTE) und der Munich Re (ETR:MUV2) die Berichtssaison fort. Zudem steht der Spezialchemiekonzern Lanxess (ETR:LXS) mit seinen am Vorabend berichteten Eckzahlen und einer angekündigten Kapitalerhöhung im Blick. Vorbörslich büßten die Lanxess-Titel bei Lang & Schwarz bereits etwas mehr als Prozent ein. Die Zahlen waren laut einem Händler auf den ersten Blick hinter den Erwartungen zurückgeblieben. "Die Kapitalerhöhung trägt ihr Übriges bei", hieß es.
BEIERSDORF MIT STARKEM ÜBERSCHUSS - UMSATZSCHUB BEI DER TELEKOM
Der Nivea-Konzern Beiersdorf dagegen übertraf mit seinem Überschuss die Erwartungen. Die Deutsche Telekom verbuchte dank der boomenden US-Mobilfunktochter in den ersten drei Monaten einen kräftigen Umsatzschub. Bei der Munich Re fiel der Überschuss im selben Zeitraum um knapp fünf Prozent auf 919 Millionen Euro und schnitt damit etwas besser ab, als Vorstandschef Nikolaus von Bomhard vor wenigen Tagen angedeutet hatte.
Im MDax dürften etwa die Aktien von Metro (ETR:MEO) im Blick stehen. Probleme bei der Elektronikkette Media-Saturn und den Verbrauchermärkten Real, das späte Osterfest sowie der starke Euro haben den Handelskonzern im zweiten Geschäftsquartal belastet. Während Metro vorbörslich bei L&S um rund ein Prozent nachgaben, legten Klöckner & Co (KlöCo) um 1,70 Prozent zu. Der Stahlhandelskonzern schaffte wieder die Trendwende: Zu Jahresbeginn erwirtschaftete das Unternehmen den ersten Nettogewinn seit Mitte 2011. Der Vorstand sieht sich nun auf Kurs, auch im Gesamtjahr schwarze Zahlen zu schreiben und dann auch wieder eine Dividende ausschütten zu können.
FRAPORT VERDIENTE MEHR TROTZ STREIKS
Chancen auf einen Kursanstieg haben laut Händlern auch die Aktien von Fraport (ETR:FRA). Trotz diverser Streiks verdiente der Frankfurter Flughafenbetreiber im ersten Quartal mehr als ein Jahr zuvor. "Das operative Ergebnis fiel etwas besser, die Umsätze etwas schwächer als erwartet aus", sagte einer von ihnen. Er rechnet alles in allem damit, dass die Aktie vor diesem Hintergrund die Chance hat, sich zu erholen. Der Mobilfunkanbieter Freenet (ETR:FNTN) hingegen konnte zum Start ins Geschäftsjahr 2014 trotz gestiegener Kundenzahlen seinen Gewinn kaum ausbauen, was der Aktie bei L&S ein Minus von etwas mehr als einem Prozent einbrachte./ck