FRANKFURT (dpa-AFX) - Dem kraftlosen Erholungsversuch im Dax (ETR:DAX) vom Dienstag dürfte zur Wochenmitte ein neuerlicher Rücksetzer folgen. Der X-Dax als außerbörslicher Indikator für den deutschen Leitindex verlor rund eine dreiviertel Stunde vor Handelsbeginn 0,47 Prozent auf 9264 Punkte. Anleger blicken weiter besorgt auf die Krim-Krise vor dem am Sonntag anstehenden Referendum. Die politische Lage dominiert derzeit mit den Schlagzeilen auch die Finanzmärkte in Europa. Händler verwiesen am Morgen zwar auf Medienberichte, wonach die ukrainische Regierung auf der Krim trotz der möglichen Abspaltung vom Rest des Landes nicht militärisch eingreifen will. Gleichwohl fürchten Börsianer eher die Auswirkungen wirtschaftlicher Sanktionen des Westens gegen Russland.
Erneute Sorgen gab es auch rund um die Wirtschaftskraft Chinas. Etwa eine Woche nach der ersten Firmenpleite im Reich der Mitte wurde zudem erneut eine Unternehmensanleihe an der Börse in Shanghai vom Handel ausgesetzt, in Asien leuchten die Kurstafeln teils tiefrot. Auch der Future auf den Dow steht aktuell rund 0,32 Prozent unter seinem Stand vom Xetra-Schluss. Der Terminkontrakt auf den EuroStoxx 50 (DJX:SX5E) deutet für den Leitindex der Eurozone zum Handelsstart kräftigere Verluste von 0,91 Prozent an.
DEUTSCHE POST MIT HÖHERER DIVIDENDE - EON ERFÜLLT ERWARTUNGEN
Aktien der Deutschen Post (ETR:DPW) gewannen nach Zahlen vorbörslich 0,84 Prozent. Ein Händler bezeichnete die Resultate in einer ersten Reaktion am Morgen als gemischt. Der Nachsteuergewinn und die Dividende hätten höher gelegen als gedacht. Der Ausblick auf 2014 liege aber unter den Erwartungen des Marktes. Allerdings könnte die Prognose beim operativen Ergebnis (Ebit) von 2,9 bis 3,1 Milliarden Euro auch als vorsichtig interpretiert werden. Der Händler rechnete trotz der überraschend guten Ausschüttung mit einer leicht negativen Reaktion auf die Zahlenvorlage.
Eon (ETR:EOAN) legten beim Broker Lang & Schwarz um knapp anderthalb Prozent zu und waren damit stärkster vorbörslicher Dax-Wert. Mit den Zahlen für 2013 schnitt der Versorger 2013 zwar schwächer ab als am Markt gedacht. Beim Ausblick aber konnte der Stromkonzern laut Händlern punkten, weil er hier die Erwartungen traf. Das reiche bei den unter dem Druck der Energiewende stehenden Stromkonzernen teilweise schon für Kursgewinne, sagte ein Händler.
FRAPORT NACH VERKEHRSZAHLEN IM MINUS - GERRESHEIMER UNTER DRUCK
Fraport (ETR:FRA) gaben nach Verkehrszahlen rund ein halbes Prozent ab, obwohl der Flughafenbetreiber auch im Februar in Frankfurt weiter gewachsen war. Dabei hatte Fraport ein schwaches Vorjahr hinnehmen müssen, da der Februar im vergangenen Jahr durch zahlreiche witterungsbedingte Flugausfälle geprägt war.
Gerresheimer (ETR:GXI) waren mit minus dreieinhalb Prozent schwächster vorbörslicher HDAX-Wert. Goldman Sachs hatte die Papiere gleich von 'Buy' auf 'Sell' abgestuft und auch das Kursziel deutlich gesenkt. Der Ertragsausblick des Herstellers von Spezialverpackungen sei schwächer als zunächst angenommen, schrieben die Experten der US-Investmentbank.