FRANKFURT (dpa-AFX) - Negative Vorgaben von der Wall Street und der Börse in Tokio dürften den deutschen Aktienmarkt am Dienstag massiv ins Minus drücken. Der außerbörsliche Marktindikator X-Dax stand am Dienstag rund eine Stunde vor Handelsstart 0,94 Prozent tiefer bei 9100 Punkten. Der Future auf den EuroStoxx 50 (DJX:SX5E) signalisierte mit minus 0,84 Prozent einen ähnlich schwachen Auftakt. Der fast durchgehend gehandelte Future auf den US-Leitindex Dow Jones Industrial (DJI:DJI) verlor 0,85 Prozent seit dem Xetra-Schluss am Vortag.
Die Stimmung an den Börsen habe sich - ausgehend von der schwachen Wall Street - weiter eingetrübt, sagte Stratege Chris Weston vom Broker IG. Am Vorabend verzeichnete der Dow Jones Industrial (DJI:DJI) mit minus 2,08 Prozent den größten prozentualen Tagesverlust seit Juni 2013. Bereits im Januar hatte er auf Monatssicht mehr als 5 Prozent eingebüßt. Unerwartet schwache Konjunkturdaten hatten sowohl die Standardaktien als auch die Technologiewerte an der Wall Street Žzum Wochenauftakt deutlich belastet. Hinzu kamen die kräftigen Verluste an der Tokioter Börse am Morgen. Dort verlor der Nikkei-Index mehr als vier Prozent.
US-ABSATZZAHLEN BELASTEN AUTOWERTE
Unter den Einzelwerten standen vorbörslich bei Lang & Schwarz (L&S) vor allem Automobiltitel unter Druck. Die US-Absatzzahlen der deutschen Autohersteller für Januar hätten insgesamt enttäuscht, kommentierte ein Händler am Morgen. Vor allem die Volkswagen-Verkäufe seien unterdurchschnittlich ausgefallen. Bei L&S gaben die Papiere von Daimler (ETR:DAI), BMW (ETR:BMW) , Volkswagen (ETR:VOW3) und Porsche (ETR:PAH3) zwischen gut einem bis knapp zweieinhalb Prozent nach.
Bislang bester Wert bei L&S waren Munich Re (ETR:MUV2) mit einem Gewinn von 0,05 Prozent. Der weltgrößte Rückversicherer hat das Jahr 2013 trotz Preiskampf und Zinstief überraschend mit mehr Gewinn abgeschlossen. Der Überschuss wuchs auch dank einer außergewöhnlich niedrigen Steuerlast von 3,2 Milliarden auf 3,3 Milliarden Euro, während Analysten mit einem Rückgang gerechnet hatten. Die Aktionäre sollen mit einer von 7,00 auf 7,25 Euro erhöhten Dividende am Erfolg teilhaben.
Die T-Aktie (ETR:DTE) sackte vorbörslich um 1,46 Prozent ab. Aktuell würden bei der Telekom wieder Sorgen um das US-Geschäft gespielt, sagte ein Händler. Anleger fänden ein Verkaufsargument in einem Medienbericht, wonach die US-Justizbehörde eine Fusion der US-Tochter T-Mobile US (NAS:TMUS) mit dem Wettbewerber Sprint Nextel (NYS:S) (FSE:SRN) ablehnen könnte. Auch wenn die Meldung nicht wirklich neu sei drücke sie auf die ohnehin schlechte Stimmung. Auch ein Pressebericht über einen erneut verschärften Preiskampf in den USA belaste./edh/rum