FRANKFURT (dpa-AFX) - Im tags zuvor wieder schwachen Dax (ETR:DAX) zeichnet sich am Donnerstag zunächst ein weiterer Erholungsversuch ab. Der X-Dax als außerbörslicher Indikator für den deutschen Leitindex gewann rund eine dreiviertel Stunde vor Handelsbeginn 0,24 Prozent auf 9211 Punkte. Vor dem Hintergrund der Krise in der Ukraine rechnen Börsianer an den europäischen Finanzmärkten derzeit aber weiter mit Schwankungen. Vor dem Krim-Referendum am Sonntag erhöhen die westlichen Länder den Druck auf Russland, Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und US-Präsident Barack Obama verurteilten erneut das Vorgehen des Kreml auf der ukrainischen Halbinsel. Am Vormittag will Merkel in Berlin eine Regierungserklärung abgeben.
Unterstützung für den deutschen Aktienmarkt kam von den internationalen Börsen. Die US-Indizes hatten ihre anfänglichen Verluste am Vortag zum Ende abgeschüttelt, aktuell steht der Future auf den Dow gar rund 0,29 Prozent über seinem Stand vom Xetra-Schluss. In Asien konnten vor allem die chinesischen Finanzplätze ihren jüngsten Abwärtstrend unterbrechen. Der Terminkontrakt auf den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 (DJX:SX5E) deutet eine um 0,20 Prozent höhere Eröffnung an. Anleger dürften neben der politischen Krise in der Ukraine noch auf die endgültigen Zahlen von VW am Vormittag achten sowie unter anderem auf die US-Einzelhandelsumsätze am Mittag.
LUFTHANSA ZIEHEN NACH ZAHLEN AN
Lufthansa (ETR:LHA) reagierten vor dem Handelsstart mit fast zweieinhalb Prozent Plus auf Zahlen zum abgelaufenen Jahr. Die Papiere der Fluggesellschaft waren damit bester Dax-Wert und könnten die Vortagesverluste wieder wettmachen. Die Airline konnte mit ihrem Überschuss für das vergangene Jahr die Markterwartungen deutlich übertreffen. Noch positiver wertet ein Börsianer aber den Ausblick - die Änderung der Abschreibungspolitik dürfte dem operativen Ergebnis Impulse geben.
K+S (ETR:SDF) waren dagegen mit einem Verlust von mehr als einem halben Prozent schwächster Dax-Wert beim Broker Lang & Schwarz. Der Düngemittel- und Salzproduzent bleibt nach einem Gewinneinbruch 2013 zurückhaltend für das laufende Jahr. Aufgrund der spürbar niedrigeren Durchschnittspreise bei Kali- und Magnesium dürfte das operative Ergebnis (Ebit I) 2014 deutlich unter dem Vorjahr liegen. Am Mittwoch hatte der Konzern bereits Eckdaten veröffentlicht und seine Dividende gekappt.
RHÖN UND HUGO BOSS NACH ZAHLEN UNAUFFÄLLIG
Aktien von Rhön Klinikum (ETR:RHK) lagen am Donnerstag nach vorläufigen Zahlen in einem freundlichen Markt knapp im Plus. Ein Händler kommentierte am Morgen, die Zahlen seien zwar nach dem Verkauf vieler Kliniken an Fresenius nicht mehr so wichtig, aber dennoch schlechter ausgefallen als erwartet. Insbesondere das operative Ergebnis (Ebitda) habe unter den Schätzungen des Marktes gelegen. Die Resultate dürften den Aktienkurs in einer ersten Reaktion belasten.
Hugo Boss (ETR:BOSS) waren nach ihren endgültigen Zahlen mit 0,33 Prozent im Plus unauffällig. Der Modekonzern will seinen Aktionären für das abgelaufene Geschäftsjahr eine höhere Dividende zahlen. Der Erfolg der eigenen Hugo Boss-Läden aber auch geringere Preisnachlässe hatten dem Konzern im vergangenen Jahr auf die Sprünge geholfen.