(Neu: Kurse, Analystenkommentar der WestLB.)
FRANKFURT (dpa-AFX) - Die im TecDax gelisteten Solarwerte sind am Mittwoch von der Pleite des ehemaligen Indexkollegen Solon belastet worden. Solon-Aktien selbst brachen gleich zu Handelsbeginn um mehr als 63 Prozent ein. Zuletzt stand noch ein Minus von knapp 50 Prozent an den Kurstafeln. Im TecDax fielen Q-Cells mit einem Abschlag von knapp fünf Prozent am deutlichsten, gefolgt von SMA Solar und Centrotherm , die zwischen knapp einem und weniger als einem halben Prozent nachgaben. Der Technologieindex fiel zeitgleich um 0,82 Prozent zurück.
Solon hat den Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt, wie der Solarmodulhersteller am Vorabend mitteilte. In den vergangenen Monaten habe sich der Konzern intensiv um seine Restrukturierung bemüht und Gespräche mit Banken, Bürgen und Investoren geführt. Die Verhandlungen über eine einvernehmliche Lösung seien aber gescheitert. 'In der Branche wurde schon mit weiteren Pleiten gerechnet, so dass dies nicht sonderlich überraschend kommt', sagte ein Händler.
ANALYSTIN ÄUSSERT BEDENKEN BEI Q-CELLS - WESTLB BEENDET BEWERTUNG
Ein weiterer Börsianer betonte jedoch, Vorstandschef Stefan Säuberlich habe bislang noch vor dem Jahresende mit einer Einigung über eine Verlängerung von Krediten in Höhe von 275 Millionen Euro gerechnet. Aus der erwarteten Konsolidierung in der Branche könnten gut aufgestellte Markt- und Kostenführer möglicherweise gestärkt hervorgehen, so der Marktbeobachter.
Analystin Lauren Licuanan von der Commerzbank ging im Zuge einer erwarteten Konsolidierung etwas stärker ins Detail: Nach jüngst gekürzten Kapazitäten des Polysilizium-Produzenten MEMC und des Solarzellenherstellers REC sowie vorübergehend geschlossenen Fabriken kleinerer chinesischer Anbieter dürfte die Solon-Pleite der wahre Auftakt einer Marktbereinigung in der Solarbranche werden, so die Expertin. Insbesondere bei Q-Cells habe sie diesbezüglich Bedenken, fügte sie hinzu.
Katharina Cholewa von der WestLB kündigte an, die Bewertung der Aktie nach dem Insolvenzantrag einzustellen. Es sei dem Konzern nicht gelungen, neue Investoren zu finden. Das dürfte nicht zuletzt an der hohen Verschuldung und den hohen Fixkosten liegen, so die Expertin. Ihren Berechnungen nach wäre der Konzern frühstens 2014 in der Lage gewesen, seien Finanzierungskosten zu decken. Ihr letztes Kursziel setze sie auf 0,00 Euro und beende die Bewertung./tih/rum
FRANKFURT (dpa-AFX) - Die im TecDax
Solon hat den Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt, wie der Solarmodulhersteller am Vorabend mitteilte. In den vergangenen Monaten habe sich der Konzern intensiv um seine Restrukturierung bemüht und Gespräche mit Banken, Bürgen und Investoren geführt. Die Verhandlungen über eine einvernehmliche Lösung seien aber gescheitert. 'In der Branche wurde schon mit weiteren Pleiten gerechnet, so dass dies nicht sonderlich überraschend kommt', sagte ein Händler.
ANALYSTIN ÄUSSERT BEDENKEN BEI Q-CELLS - WESTLB BEENDET BEWERTUNG
Ein weiterer Börsianer betonte jedoch, Vorstandschef Stefan Säuberlich habe bislang noch vor dem Jahresende mit einer Einigung über eine Verlängerung von Krediten in Höhe von 275 Millionen Euro gerechnet. Aus der erwarteten Konsolidierung in der Branche könnten gut aufgestellte Markt- und Kostenführer möglicherweise gestärkt hervorgehen, so der Marktbeobachter.
Analystin Lauren Licuanan von der Commerzbank ging im Zuge einer erwarteten Konsolidierung etwas stärker ins Detail: Nach jüngst gekürzten Kapazitäten des Polysilizium-Produzenten MEMC und des Solarzellenherstellers REC sowie vorübergehend geschlossenen Fabriken kleinerer chinesischer Anbieter dürfte die Solon-Pleite der wahre Auftakt einer Marktbereinigung in der Solarbranche werden, so die Expertin. Insbesondere bei Q-Cells habe sie diesbezüglich Bedenken, fügte sie hinzu.
Katharina Cholewa von der WestLB kündigte an, die Bewertung der Aktie nach dem Insolvenzantrag einzustellen. Es sei dem Konzern nicht gelungen, neue Investoren zu finden. Das dürfte nicht zuletzt an der hohen Verschuldung und den hohen Fixkosten liegen, so die Expertin. Ihren Berechnungen nach wäre der Konzern frühstens 2014 in der Lage gewesen, seien Finanzierungskosten zu decken. Ihr letztes Kursziel setze sie auf 0,00 Euro und beende die Bewertung./tih/rum