😎 Sommerzeit, Hammer-Deals! Bei InvestingPro winken jetzt bis zu 50% Rabatt auf KI-Aktien-TippsJETZT ZUGREIFEN

Allianz: Trend zur E-Mobilität erhöht Brandrisiko in der Schifffahrt

Veröffentlicht am 31.05.2023, 06:09
© Reuters.

HAMBURG/MÜNCHEN (dpa-AFX) - Mit der schnell wachsenden Elektromobilität steigt in der globalen Schifffahrt die Gefahr von Bränden auf hoher See. "Der allgemeine Trend zu mehr Nachhaltigkeit führt dazu, dass verstärkt Elektrofahrzeuge und batteriebetriebene Güter transportiert werden", schreibt der Industrieversicherer der Allianz (ETR:ALVG) (AGCS) in seiner jüngsten Schifffahrtsstudie. "Eine weitere Gefahrenquelle ist der Transport potenziell hochentzündlicher Lithium-Ionen-Akkus, insbesondere auf Containerschiffen und Autotransportern."

Hauptursachen für Brände, die von den Akkus ausgehen, seien Produktionsdefekte, beschädigte Batteriezellen oder Geräte sowie eine Überladung oder Kurzschlüsse. Sie seien tückisch, weil sie schwer zu löschen seien und sich spontan wiederentzünden könnten. "Die meisten Schiffe verfügen weder über ausreichenden Schutz noch über ausreichende Frühwarn- oder Löschfähigkeiten, um solche Brände auf hoher See zu bekämpfen", sagt der Schifffahrtsexperte der AGCS, Justus Heinrich. Er empfiehlt den Reedereien, ihre Crews entsprechend zu trainieren, passendes Feuerlösch-Equipment vorzuhalten und Frühwarnsysteme zu verbessern.

Die Brandproblematik verschärft sich laut AGCS durch den Transport gefährlicher Güter auf immer größeren Schiffen. Zusätzlich steige die Gefahr, weil Fracht oft falsch deklariert werde. "Fracht als Gefahrgut zu kennzeichnen, ist teurer", heißt es. "Deshalb versuchen manche Unternehmen diese Kennzeichnung zu umgehen, indem sie Feuerwerk als Spielzeug oder Batterien als Computerteile ausgeben." AGCS geht auf Basis von Branchenberichten davon aus, dass rund ein Viertel der ernsten Vorfälle an Bord von Containerschiffen auf falsch deklarierte Gefahrengüter zurückgingen.

Im vergangenen Jahr waren nach Feststellung des Versicherers Brände die Hauptursache für Totalverluste. "Auf ihr Konto gingen acht Schiffsverluste und über 200 Unfälle - seit zehn Jahren der höchste Wert", so die AGCS-Experten. In den vergangenen fünf Jahren hätten Brände zum Verlust von 64 Schiffen geführt. "Feuer ist auch die Ursache für die teuersten Schadenfälle", berichtet AGCS nach Analyse von 250 000 Schadenfällen in der Schiffskasko- und Transportversicherung.

Insgesamt ist indes nach Angaben des Versicherers die Zahl der Verluste auf ein historisches Tief gefallen. "Im Jahr 2022 wurden weltweit 38 Totalverluste von Schiffen gemeldet, im Jahr zuvor waren es noch 59", hieß es. "Dies entspricht einem Rückgang der jährlichen Verluste um 65 Prozent in zehn Jahren." 2013 wurden demnach noch 109 Totalverluste gemeldet, vor 30 Jahren sogar über 200 pro Jahr.

"So erfreulich die Ergebnisse sind, es ziehen bereits die nächsten Stürme auf", warnt Heinrich. "Über ein Jahr nach dem russischen Überfall auf die Ukraine macht die wachsende Schattenflotte aus Öltankern Reedern, Crews und Versicherern Sorgen." Die Größe der Flotte sei unklar, Schätzungen gingen von bis zu 600 Schiffen aus. "Es ist anzunehmen, dass die Flotte aus älteren Schiffen besteht, die unter solchen Flaggen fahren, die niedrigere Standards anlegen", so Heinrich.

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.