Wien (APA-ots) - Im IV. Quartal 2012 ging die heimische
Wirtschaftsleistung leicht zurück. Die Wachstumsdämpfung ist vor
allem auf die Schwäche der Weltwirtschaft und die damit verbundene
Verringerung der internationalen Kapital- und Handelsströme
zurückzuführen. Anfang 2013 zog die Weltkonjunktur wieder an. Diese
Stabilisierung wird in erster Linie von den Schwellenländern
getragen. Die weltweiten Wachstumsaussichten sind jedoch weiterhin
von Abwärtsrisiken aufgrund der europäischen Staatsschuldenkrise und
der Unsicherheiten über die Entwicklung der Staatsfinanzen in den USA
geprägt.
Nach einer Abschwächung Ende 2012 zieht die Weltkonjunktur seit
Anfang 2013 wieder etwas an. Die Erholung ist aber sehr fragil.
Gedämpft wird der Ausblick von der weiterhin ungünstigen Entwicklung
im Euro-Raum. Zwar deuten viele Vorlaufindikatoren auf eine Zunahme
der Dynamik hin, die Unsicherheit von privaten Haushalten und
Unternehmen trübt jedoch die Wachstumsaussichten.
In Österreich sank das Bruttoinlandsprodukt im IV. Quartal 2012
gegenüber dem Vorquartal real um 0,1%. Nahezu alle
Nachfragekomponenten entwickelten sich mäßig. Auf der Angebotsseite
gingen vor allem von der Sachgütererzeugung negative Impulse aus. Für
das gesamte Jahr 2012 ergab sich ein Wirtschaftswachstum von 0,8%.
Trotz der Wachstumsverlangsamung zum Jahresende hellte sich das
allgemeine Stimmungsbild in Österreich bereits im November 2012 auf.
Die Konjunktur dürfte die Talsohle zu Jahresbeginn durchschritten
haben. Gemäß dem WIFO-Konjunkturtest vom Februar 2013 erwarten die
heimischen Industrieunternehmen einen Aufwärtstrend. Die
Vorlaufindikatoren zeigen auch für wichtige Exportmärkte,
insbesondere Deutschland, eine Besserungstendenz.
Die Inflationsrate lag im Jänner bei 2,6% und war damit etwas
niedriger als in den Vormonaten. Der Preisauftrieb wurde im Jänner
einmal mehr von der Verteuerung in den Bereichen Wohnung, Wasser und
Energie sowie Nahrungsmittel bestimmt.
Laut vorläufigen Zahlen überstieg die Zahl der unselbständig
aktiv-Beschäftigten das Vorjahresniveau im Februar um 27.000. Dies
entspricht einem Zuwachs von 0,8%. Gleichzeitig nahm die Zahl der
Arbeitslosen weiter zu: Im Februar waren rund 326.000 Personen
arbeitslos gemeldet, um 16.000 mehr als im Februar des Vorjahres. Die
saisonbereinigte Arbeitslosenquote verharrte nach österreichischer
Berechnungsmethode bei 7,2%.
Abbildung 1: Entwicklung des realen Bruttoinlandsproduktes - auf der
WIFO-Website (http://www.wifo.ac.at/wwa/jsp/index.jsp?&fid=12)
Übersicht 1: Ergebnisse der vierteljährlichen Volkswirtschaftlichen
Gesamtrechnung - auf der WIFO-Website
(http://www.wifo.ac.at/wwa/jsp/index.jsp?&fid=12)
Zwtl.: Methodische Hinweise und Kurzglossar
Periodenvergleiche
Zeitreihenvergleiche gegenüber der Vorperiode, z. B. dem
Vorquartal, werden um jahreszeitlich bedingte Effekte bereinigt. Dies
schließt auch die Effekte ein, die durch eine unterschiedliche Zahl
von Arbeitstagen in der Periode ausgelöst werden (etwa Ostern). Im
Text wird auf 'saison- und arbeitstägig bereinigte Veränderungen'
Bezug genommen.
Die Formulierung 'veränderte sich gegenüber dem Vorjahr . . .'
beschreibt hingegen eine Veränderung gegenüber der gleichen Periode
des Vorjahres und bezieht sich auf unbereinigte Zeitreihen.
Die Analyse der saison- und arbeitstägig bereinigten Entwicklung
liefert genauere Informationen über den aktuellen Konjunkturverlauf
und zeigt Wendepunkte früher an. Die Daten unterliegen allerdings
zusätzlichen Revisionen, da die Saisonbereinigung auf statistischen
Methoden beruht.
Durchschnittliche Veränderungsraten
Die Zeitangabe bezieht sich auf Anfangs- und Endwert der
Berechnungsperiode: Demnach beinhaltet die durchschnittliche Rate
2005/2010 als 1. Veränderungsrate jene von 2005 auf 2006, als letzte
jene von 2009 auf 2010.
Reale und nominelle Größen
Die ausgewiesenen Werte sind grundsätzlich real, also um
Preiseffekte bereinigt, zu verstehen. Werden Werte nominell
ausgewiesen (z. B. Außenhandelsstatistik), so wird dies eigens
angeführt.
Produzierender Bereich
Diese Abgrenzung schließt die NACE-2008-Abschnitte B, C und D
(Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden, Herstellung von Waren,
Energieversorgung) ein und wird hier im internationalen Vergleich
verwendet.
Inflation, VPI und HVPI
Die Inflationsrate misst die Veränderung der Verbraucherpreise
gegenüber dem Vorjahr. Der Verbraucherpreisindex (VPI) ist ein
Maßstab für die nationale Inflation. Der Harmonisierte
Verbraucherpreisindex (HVPI) ist die Grundlage für die vergleichbare
Messung der Inflation in der EU und für die Bewertung der
Preisstabilität innerhalb der Euro-Zone ( siehe auch
http://www.statistik.at/ ).
Die Kerninflation als Indikator der Geldpolitik ist nicht
eindeutig definiert. Das WIFO folgt der gängigen Praxis, für die
Kerninflation die Inflationsrate ohne die Gütergruppen unverarbeitete
Nahrungsmittel und Energie zu verwenden. So werden knapp 87% der im
österreichischen Warenkorb für den Verbraucherpreisindex (VPI 2010)
enthaltenen Güter und Dienstleistungen in die Berechnung der
Kerninflation einbezogen.
WIFO-Konjunkturtest und WIFO-Investitionstest
Der WIFO-Konjunkturtest ist eine monatliche Befragung von rund
1.500 österreichischen Unternehmen zur Einschätzung ihrer aktuellen
und künftigen wirtschaftlichen Lage. Der WIFO-Investitionstest ist
eine halbjährliche Befragung von Unternehmen zu ihrer
Investitionstätigkeit ( http://www.konjunkturtest.at/ ). Die
Indikatoren sind Salden zwischen dem Anteil der positiven und jenem
der negativen Meldungen an der Gesamtzahl der befragten Unternehmen.
Arbeitslosenquote
Österreichische Definition: Anteil der zur Arbeitsvermittlung
registrierten Personen am Arbeitskräfteangebot der Unselbständigen.
Das Arbeitskräfteangebot ist die Summe aus Arbeitslosenbestand und
unselbständig Beschäftigten (gemessen in
Standardbeschäftigungsverhältnissen). Datenbasis: Registrierungen bei
AMS und Hauptverband der österreichischen Sozialversicherungsträger.
Definition gemäß ILO und Eurostat: Als arbeitslos gelten Personen,
die nicht erwerbstätig sind und aktiv einen Arbeitsplatz suchen. Als
erwerbstätig zählt, wer in der Referenzwoche mindestens 1 Stunde
selbständig oder unselbständig gearbeitet hat. Personen, die
Kinderbetreuungsgeld beziehen, und Lehrlinge zählen zu den
Erwerbstätigen, nicht hingegen Präsenz- und Zivildiener. Die
Arbeitslosenquote ist der Anteil der Arbeitslosen an allen
Erwerbspersonen (Arbeitslose plus Erwerbstätige). Datenbasis:
Umfragedaten von privaten Haushalten (Mikrozensus).
Begriffe im Zusammenhang mit der österreichischen Definition der
Arbeitslosenquote
Personen in Schulungen: Personen, die sich zum Stichtag in
AMS-Schulungsmaßnahmen befinden. Für die Berechnung der
Arbeitslosenquote wird ihre Zahl weder im Nenner noch im Zähler
berücksichtigt.
Unselbständig aktiv Beschäftigte: Zu den 'unselbständig
Beschäftigten' zählen auch Personen, die Kinderbetreuungsgeld
beziehen, sowie Präsenzdiener mit aufrechtem
Beschäftigungsverhältnis. Zieht man deren Zahl ab, so erhält man die
Zahl der 'unselbständig aktiv Beschäftigten'.
Rückfragehinweis:
Rückfragen bitte zwischen 9 und 12 Uhr an Dr. Christian Glocker, Tel. (1) 798 26 01/303, Christian.Glocker@wifo.ac.at.
Digitale Pressemappe: http://www.ots.at/pressemappe/235/aom
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INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT ***
OTS0028 2013-03-08/09:01
Wirtschaftsleistung leicht zurück. Die Wachstumsdämpfung ist vor
allem auf die Schwäche der Weltwirtschaft und die damit verbundene
Verringerung der internationalen Kapital- und Handelsströme
zurückzuführen. Anfang 2013 zog die Weltkonjunktur wieder an. Diese
Stabilisierung wird in erster Linie von den Schwellenländern
getragen. Die weltweiten Wachstumsaussichten sind jedoch weiterhin
von Abwärtsrisiken aufgrund der europäischen Staatsschuldenkrise und
der Unsicherheiten über die Entwicklung der Staatsfinanzen in den USA
geprägt.
Nach einer Abschwächung Ende 2012 zieht die Weltkonjunktur seit
Anfang 2013 wieder etwas an. Die Erholung ist aber sehr fragil.
Gedämpft wird der Ausblick von der weiterhin ungünstigen Entwicklung
im Euro-Raum. Zwar deuten viele Vorlaufindikatoren auf eine Zunahme
der Dynamik hin, die Unsicherheit von privaten Haushalten und
Unternehmen trübt jedoch die Wachstumsaussichten.
In Österreich sank das Bruttoinlandsprodukt im IV. Quartal 2012
gegenüber dem Vorquartal real um 0,1%. Nahezu alle
Nachfragekomponenten entwickelten sich mäßig. Auf der Angebotsseite
gingen vor allem von der Sachgütererzeugung negative Impulse aus. Für
das gesamte Jahr 2012 ergab sich ein Wirtschaftswachstum von 0,8%.
Trotz der Wachstumsverlangsamung zum Jahresende hellte sich das
allgemeine Stimmungsbild in Österreich bereits im November 2012 auf.
Die Konjunktur dürfte die Talsohle zu Jahresbeginn durchschritten
haben. Gemäß dem WIFO-Konjunkturtest vom Februar 2013 erwarten die
heimischen Industrieunternehmen einen Aufwärtstrend. Die
Vorlaufindikatoren zeigen auch für wichtige Exportmärkte,
insbesondere Deutschland, eine Besserungstendenz.
Die Inflationsrate lag im Jänner bei 2,6% und war damit etwas
niedriger als in den Vormonaten. Der Preisauftrieb wurde im Jänner
einmal mehr von der Verteuerung in den Bereichen Wohnung, Wasser und
Energie sowie Nahrungsmittel bestimmt.
Laut vorläufigen Zahlen überstieg die Zahl der unselbständig
aktiv-Beschäftigten das Vorjahresniveau im Februar um 27.000. Dies
entspricht einem Zuwachs von 0,8%. Gleichzeitig nahm die Zahl der
Arbeitslosen weiter zu: Im Februar waren rund 326.000 Personen
arbeitslos gemeldet, um 16.000 mehr als im Februar des Vorjahres. Die
saisonbereinigte Arbeitslosenquote verharrte nach österreichischer
Berechnungsmethode bei 7,2%.
Abbildung 1: Entwicklung des realen Bruttoinlandsproduktes - auf der
WIFO-Website (http://www.wifo.ac.at/wwa/jsp/index.jsp?&fid=12)
Übersicht 1: Ergebnisse der vierteljährlichen Volkswirtschaftlichen
Gesamtrechnung - auf der WIFO-Website
(http://www.wifo.ac.at/wwa/jsp/index.jsp?&fid=12)
Zwtl.: Methodische Hinweise und Kurzglossar
Periodenvergleiche
Zeitreihenvergleiche gegenüber der Vorperiode, z. B. dem
Vorquartal, werden um jahreszeitlich bedingte Effekte bereinigt. Dies
schließt auch die Effekte ein, die durch eine unterschiedliche Zahl
von Arbeitstagen in der Periode ausgelöst werden (etwa Ostern). Im
Text wird auf 'saison- und arbeitstägig bereinigte Veränderungen'
Bezug genommen.
Die Formulierung 'veränderte sich gegenüber dem Vorjahr . . .'
beschreibt hingegen eine Veränderung gegenüber der gleichen Periode
des Vorjahres und bezieht sich auf unbereinigte Zeitreihen.
Die Analyse der saison- und arbeitstägig bereinigten Entwicklung
liefert genauere Informationen über den aktuellen Konjunkturverlauf
und zeigt Wendepunkte früher an. Die Daten unterliegen allerdings
zusätzlichen Revisionen, da die Saisonbereinigung auf statistischen
Methoden beruht.
Durchschnittliche Veränderungsraten
Die Zeitangabe bezieht sich auf Anfangs- und Endwert der
Berechnungsperiode: Demnach beinhaltet die durchschnittliche Rate
2005/2010 als 1. Veränderungsrate jene von 2005 auf 2006, als letzte
jene von 2009 auf 2010.
Reale und nominelle Größen
Die ausgewiesenen Werte sind grundsätzlich real, also um
Preiseffekte bereinigt, zu verstehen. Werden Werte nominell
ausgewiesen (z. B. Außenhandelsstatistik), so wird dies eigens
angeführt.
Produzierender Bereich
Diese Abgrenzung schließt die NACE-2008-Abschnitte B, C und D
(Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden, Herstellung von Waren,
Energieversorgung) ein und wird hier im internationalen Vergleich
verwendet.
Inflation, VPI und HVPI
Die Inflationsrate misst die Veränderung der Verbraucherpreise
gegenüber dem Vorjahr. Der Verbraucherpreisindex (VPI) ist ein
Maßstab für die nationale Inflation. Der Harmonisierte
Verbraucherpreisindex (HVPI) ist die Grundlage für die vergleichbare
Messung der Inflation in der EU und für die Bewertung der
Preisstabilität innerhalb der Euro-Zone ( siehe auch
http://www.statistik.at/ ).
Die Kerninflation als Indikator der Geldpolitik ist nicht
eindeutig definiert. Das WIFO folgt der gängigen Praxis, für die
Kerninflation die Inflationsrate ohne die Gütergruppen unverarbeitete
Nahrungsmittel und Energie zu verwenden. So werden knapp 87% der im
österreichischen Warenkorb für den Verbraucherpreisindex (VPI 2010)
enthaltenen Güter und Dienstleistungen in die Berechnung der
Kerninflation einbezogen.
WIFO-Konjunkturtest und WIFO-Investitionstest
Der WIFO-Konjunkturtest ist eine monatliche Befragung von rund
1.500 österreichischen Unternehmen zur Einschätzung ihrer aktuellen
und künftigen wirtschaftlichen Lage. Der WIFO-Investitionstest ist
eine halbjährliche Befragung von Unternehmen zu ihrer
Investitionstätigkeit ( http://www.konjunkturtest.at/ ). Die
Indikatoren sind Salden zwischen dem Anteil der positiven und jenem
der negativen Meldungen an der Gesamtzahl der befragten Unternehmen.
Arbeitslosenquote
Österreichische Definition: Anteil der zur Arbeitsvermittlung
registrierten Personen am Arbeitskräfteangebot der Unselbständigen.
Das Arbeitskräfteangebot ist die Summe aus Arbeitslosenbestand und
unselbständig Beschäftigten (gemessen in
Standardbeschäftigungsverhältnissen). Datenbasis: Registrierungen bei
AMS und Hauptverband der österreichischen Sozialversicherungsträger.
Definition gemäß ILO und Eurostat: Als arbeitslos gelten Personen,
die nicht erwerbstätig sind und aktiv einen Arbeitsplatz suchen. Als
erwerbstätig zählt, wer in der Referenzwoche mindestens 1 Stunde
selbständig oder unselbständig gearbeitet hat. Personen, die
Kinderbetreuungsgeld beziehen, und Lehrlinge zählen zu den
Erwerbstätigen, nicht hingegen Präsenz- und Zivildiener. Die
Arbeitslosenquote ist der Anteil der Arbeitslosen an allen
Erwerbspersonen (Arbeitslose plus Erwerbstätige). Datenbasis:
Umfragedaten von privaten Haushalten (Mikrozensus).
Begriffe im Zusammenhang mit der österreichischen Definition der
Arbeitslosenquote
Personen in Schulungen: Personen, die sich zum Stichtag in
AMS-Schulungsmaßnahmen befinden. Für die Berechnung der
Arbeitslosenquote wird ihre Zahl weder im Nenner noch im Zähler
berücksichtigt.
Unselbständig aktiv Beschäftigte: Zu den 'unselbständig
Beschäftigten' zählen auch Personen, die Kinderbetreuungsgeld
beziehen, sowie Präsenzdiener mit aufrechtem
Beschäftigungsverhältnis. Zieht man deren Zahl ab, so erhält man die
Zahl der 'unselbständig aktiv Beschäftigten'.
Rückfragehinweis:
Rückfragen bitte zwischen 9 und 12 Uhr an Dr. Christian Glocker, Tel. (1) 798 26 01/303, Christian.Glocker@wifo.ac.at.
Digitale Pressemappe: http://www.ots.at/pressemappe/235/aom
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OTS0028 2013-03-08/09:01