Düsseldorf, 08. Apr (Reuters) - Aussagen des neuen
Arcandor-Chefs Karl-Gerhard Eick zur Lage des
Unternehmens haben die Aktien des Tourismus- und Handelskonzerns
am Mittwoch auf Talfahrt geschickt. Arcandor-Aktien brachen ein
und notierten am Nachmittag mit einem Minus von über zwölf
Prozent bei 1,69 Euro. "Ohne die Unterstützung der Finanzwelt,
der Banken, wird dieses Unternehmen nicht bestehen können",
hatte Eick einer Mitarbeiterzeitschrift gesagt. "Was wir jetzt
unbedingt brauchen, ist Profitabilität", betonte er. "Wir müssen
die Ertragsstärke verbessern, insbesondere die der deutschen
Geschäftsfelder. Denn so, wie Arcandor als Ganzes betrachtet zur
Zeit dasteht, ist das auf Dauer nicht tragbar." Die Aussagen
seien ein "schlechtes Zeichen", sagte UniCredit-Analyst Volker
Bosse.
Ein Arcandor-Sprecher betonte, die Aussagen seien nicht neu
und verwies auf Äußerungen Eicks' bei der
Arcandor-Hauptversammlung im März. Das Interview sei zudem
bereits vor dem Aktionärstreffen geführt worden. Eick hatte dort
unter anderem gesagt, er sei überzeugt, dass der Konzern mit
seinen drei Geschäftsfeldern bestehen könne. Voraussetzung dafür
sei aber, dass die operative Entwicklung deutlich verbessert und
die Finanzierung sichergestellt werde. Liquidität müsse
nachhaltig gesichert werden. Die nächste große
Finanzierungsrunde bei Arcandor steht im Juni an.
(Reporter: Matthias Inverardi und Eva Kuehnen, redigiert von
Martin Zwiebelberg)