FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach dem kleinen Rücksetzer vom Vortag dürfte der Dax (ETR:DAX) am Donnerstag seinen Aufwärtstrend fortsetzen. Die Bullen am Aktienmarkt dürften es als gutes Zeichen werten, dass die US-Standardwerte zur Wochenmitte trotz schwächerer US-Konjunkturdaten und der schwelenden Ukraine-Krise nur wenig nachgegeben haben, sagte IG-Marktstratege Chris Weston. Der X-Dax als Indikator für den deutschen Leitindex stand knapp eine Stunde vor dem Börsenstart 0,50 Prozent höher bei 9592 Punkten. Ein ähnliches Bild bot der Future auf den EuroStoxx 50 (DJX:SX5E), der für den Leitindex der Eurozone eine 0,48 Prozent festere Eröffnung andeutete.
Die Vorgaben aus den USA sind moderat positiv: Der Future auf den Dow Jones Industrial (DJI:DJI) stieg seit dem Xetra-Schluss am Mittwoch um 0,30 Prozent. Die Börsen Asiens fanden allerdings keine gemeinsame Richtung. Das Hauptaugenmerk der Investoren gilt am Vormittag dem deutschen Ifo-Geschäftsklima. Am Nachmittag stehen dann noch der Auftragseingang langlebiger Güter in den USA auf der Agenda. Zudem bleiben die Blicke auf die laufende Berichtssaison gerichtet.
SIEMENS-KONKURRENT GE BUHLT UM ALSTOM
Vorbörslich besonders gefragt waren die Papiere der Telekom (ETR:DTE) und von RWE (ETR:RWE). Aber auch die Aktien von Siemens (ETR:SIE) legten zunächst zu. Sie könnten laut einem Händler aber noch unter Druck geraten. Er verwies auf einen Bericht der Nachrichtenagentur Bloomberg, wonach General Electric (GE) NYS:GE (ETR:GEC) den französischen Hersteller von Zügen und Energietechnik Alstom (PSE:PALO) (FSE:AOM) für mehr als 13 Milliarden Dollar (9,4 Mrd Euro) kaufen will. Die davon entfachte Übernahmefantasie im Sektor sei zwar positiv für die ebenfalls in diesem Bereich tätigen Münchener, doch mit einer solchen Transaktion würde der US-Konzern Siemens auf die Pelle rücken, befand der Börsianer.
Den Aktien der Deutschen Bank (ETR:DBK) drohen am Donnerstag nach Einschätzung eines Börsianers ebenfalls Kursverluste. Als Grund nannte er einen Bericht der "Financial Times" (FT), dem zufolge einige Investoren den Druck auf das Institut erhöhen, die Kapitallage zu verbessern und neue Aktien auszugeben. "Das sind keine sehr guten Nachrichten", gab der Börsianer zu bedenken. Denn vor einigen Wochen habe die Deutsche Bank noch betont, sie plane keine Kapitalerhöhung. Entsprechend dürfte sich die Aktie weiter unterdurchschnittlich entwickeln. Bei Lang & Schwarz lag sie in der Verlustzone.
APPLE-ZAHLEN HELFEN DIALOG SEMICONDUCTOR
Hingegen ging es für die Papiere von Dialog Semiconductor (ETR:DLG) um ein halbes Prozent nach oben. Ein Händler verwies auf gute Zahlen des iPhone-Herstellers Apple (ETR:APC) NAS:AAPL, die ein positives Signal für das als Apple-Zulieferer geltende TecDax-Unternehmen seien. Das iPhone kann sich gegen den wachsenden Konkurrenzdruck behaupten und bescherte Apple wieder Zuwächse bei Umsatz und Gewinn. Der Konzern verkaufte in den vergangenen drei Monaten mehr Smartphones, als die meisten Analysten erwartet hatten. Evotec-Titel (ETR:EVT) sprangen gar um rund dreieinhalb Prozent an, nachdem das Biotech-Unternehmen von Roche VTX:ROG (FSE:RHO5) eine erste Meilenstein-Zahlung aus einer Biomarker-Kooperation erhalten hatte.