MONTABAUR (dpa-AFX) - Der Internetdienstleister United Internet ETR:UTDI hat zu Jahresbeginn von neuen Kunden und geringeren Werbeausgaben profitiert. Der Gewinn sprang im ersten Quartal im Vergleich mit dem Vorjahreszeitraum um ein gutes Drittel auf 59,9 Millionen Euro, wie das TecDax-Schwergewicht (ETR:TDXP) am Dienstag mitteilte. Das lag unter anderem daran, dass das Unternehmen weniger für die Kundengewinnung im Geschäft mit Webanwendungen ausgab.
Vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) stand beim Gewinn ein Plus von knapp einem Viertel auf gut 112 Millionen Euro. Beim Umsatz zahlte sich das Wachstum bei zahlenden Kunden in einem Plus von 13 Prozent auf rund 710 Millionen Euro aus. Damit traf das Unternehmen in etwa die Schätzungen der Analysten. Am Markt kamen die Ergebnisse gut an, die Aktie legte im frühen Handel um über 4 Prozent zu.
DOMMERMUTH: SIND AUF KURS ZU JAHRESZIELEN
Die Erlöse wuchsen im Konzern um Chef Ralph Dommermuth schneller als für das Jahr mit rund 10 Prozent veranschlagt. Dommermuth sieht seinen Konzern damit "gut auf Kurs" zu den Jahreszielen, die bestätigt wurden. Im laufenden Jahr sollen mehr als 2,9 Milliarden Euro umgesetzt werden, rund 10 Prozent mehr als im Vorjahr. Das Ziel für das Ebitda liegt nach wie vor bei 520 Millionen Euro. Das zweite Quartal habe gut begonnen, so Dommermuth.
Im Zugangsgeschäft mit DSL-Anschlüssen und Mobilfunk konnte das Unternehmen mit den Marken 1&1, GMX und Web.de ebenfalls kräftig zulegen, weil eine Marketingaktion mit stark subventionierten Tablets DSL-Kunden anlockte. Das ließ sich das Unternehmen rund 14 Millionen Euro kosten - Lohn der Investition waren insgesamt 180 000 Neuverträge im sogenannten Access-Segment, 70 000 davon DSL-Verträge. Analyst Karsten Oblinger von der DZ Bank bezeichnete den DSL-Kundenzuwachs als überraschend stark. Damit sollten die Montabaurer weiter Marktanteile gewinnen.
WERBEKOSTEN FÜR APPLICATIONS RUNTERGEFAHREN
Im Geschäft mit Webanwendungen schnallte Dommermuth hingegen nach hohen Aufwendungen in der Vergangenheit den Gürtel ein wenig enger. Die Anlaufverluste der neuen Produkte fielen von rund 29 Millionen Euro vor einem Jahr auf nun noch 11 Millionen Euro. Bei den Anwendungen nach dem Baukastenprinzip können sich Unternehmen und etwa Vereine ihre Webseiten selbst zusammenbauen und andere Services nutzen.
Damit strömten dem Geschäftsbereich auch weniger neue Kunden zu, in den ersten drei Monaten waren es 10 000. Trotzdem stieg der Umsatz in der Sparte deutlich um knapp 12 Prozent, weil das Unternehmen hier rund 90 000 sogenannte Top-Level-Domains verkaufte, also individuelle Webseitenadressen.tk