STUTTGART (BOERSE-STUTTGART AG) - Auslandsmarktbericht der Börse Stuttgart
Sprint bläst Übernahme von T-Mobile US ab - Hat Tekmira das Mittel gegen Ebola? - Erneute Rückschläge bei russischen Werten
Sorgen um die politischen Geschehnisse und damit auch um die Weltkonjunktur verunsichern weiterhin die Marktteilnehmer in den USA. Im Bereich von rund 16.400 Punkten scheint der Dow Jones vorerst einen Boden gefunden zu haben. Wichtig wäre, dass die 200-Tage-Linie nicht nach unten unterschritten wird, die momentan bei 16.344 Punkten verläuft. Danach könnte weiterer Druck auf die Märkte und damit auf die Aktienkurse kommen. Die geplatzte Übernahme von T-Mobile US (A1T7LU) avancierte zum Thema der Woche. Nach dem sich Sprint (A1W1XE) aus dem Bieterrennen um die Tochter der Deutsche Telekom (555750) verabschiedet hat, fiel die Aktie von T-Mobile US zeitweise um über zehn Prozent. Die Aktie von Sprint brach um 19 Prozent ein. Als Begründung führte Sprint kartellrechtliche Bedenken für den Rückzug an.
Die mediale Präsenz von Ebola steigt mit ihrem Erreichen der westlichen Welt deutlich an. Somit rückte auch der Wert Tekmira Pharmaceuticals (A1C8KJ) in den Focus der Anleger. Der Biotech-Wert mit seinem Wirkstoff TKM-Ebola ist somit nicht nur Hoffnungsträger für die Erkrankten, sondern auch für Investoren. Notierte das Papier noch am 18.07. auf seinem Jahrestief von 6,47 Euro je Anteilsschein rückte die Gesellschaft mit dem Tod des Arztes Sheik Umar Khan, der eigentlich zur Behandlung nach Hamburg geflogen werden sollte, und der Erkrankung des amerikanischen Arztes Kent Brantly, in den Focus der Anleger. Binnen zwei Wochen verdoppelte sich der Kurs und erreichte am 04.08. mit 12,40 Euro sein Verlaufshoch. Aktuell konsolidiert das Papier knapp unter der 10 Euro Marke.
Gute zwei Prozent beträgt das Wochenminus beim Nikkei 225. Wie auch an den anderen Börsen weltweit sind die Marktteilnehmer zurückhaltend und bauen eher Bestände ab als Neue auf. In dieser Woche kam Toyota Motors (853510) mit den Quartalszahlen und konnte die Anleger überzeugen. Der Autobauer steigerte den Quartalsgewinn um fünf Prozent. Der Absatz konnte um zwei Prozent gesteigert werden und fiel damit doppelt so hoch wie erwartet aus. Die Aktie konnte sich dennoch am Mittwoch dem Gesamtmarkt nicht entziehen und verlor ein Prozent.
Die in finanziellen Schwierigkeiten steckende Banco Espirito Santo (883549) hat auch in der vergangenen Woche die Märkte in Atem gehalten. Der portugiesische Staat hat am Wochenende die BES mit einer Kapitalspritze in Höhe von fünf Milliarden Euro vor dem Zusammenbruch gerettet. Das Institut wird in eine Novo Bank und in eine Bad Bank aufgespalten. Die Aktien der BES wurden nach aufkommenden Gerüchten über eine Rettung durch den portugiesischen Staat am Freitagnachmittag vom Handel an der Euronext ausgesetzt. Ob und wann der Handel wieder aufgenommen wird ist im Moment nicht bekannt.
Der österreichische Maschinen- und Anlagenbauer Andritz (632305) hat im zweiten Quartal des Geschäftsjahres 2014 ein Ergebnis nach EBITA von 84,8 Millionen Euro erzielt. Dies sind rund 2,5 Prozent über dem Vorjahresergebnis. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum lag der Umsatz bei 1439,9 Millionen Euro leicht darunter. Analysten gingen beim Ergebnis von 77,8 Millionen Euro aus. Der Konzern erwartet im Gesamtjahr 2014 beim Ergebnis eine deutliche Verbesserung im Vergleich zum letzten Jahr. Die Aktie stieg im Tagesverlauf um rund 3,5 Prozent auf 41,45 Euro.
Herbe Kursverluste erlitten in der Berichtswoche die russischen Aktien. Der RTS-Index (Russian Trading System Index) verlor 66 Punkte oder 5,5 Prozent auf einen aktuellen Stand von 1.146 Zähler. Das Schwergewicht Gazprom (903276) setzte seinen Abwärtstrend im Gleichschritt zum Index mit einem Minus von 5,5 Prozent auf 5,09 Euro fort. Deutlich schlimmer erwischte es den russischen Bankensektor. Sberbank (A1JB8N) verlor nach den Sanktionen der USA und der EU um fast zehn Prozent auf aktuell 5,60 Euro.
Der Weltmarktführer im Nahrungsmittelbereich Nestle (A0Q4DC) überraschte die Marktteilnehmer mit positiven Meldungen. Das organische Wachstum des Schweizer Index-Schwergewichts fiel stärker als erwartet aus. Ein milliardenschweres Aktienrückkaufprogramm sorgte bei der Nestle-Aktie für einen zusätzlichen Schub. Allein am Donnerstag lag die Nestle-Aktie bei 57 Euro mit drei Prozent im Plus.
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Quelle: Boerse Stuttgart AG
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