TASCHKENT (dpa-AFX) - Außenministerin Annalena Baerbock hat in der Ex-Sowjetrepublik Usbekistan ihren dreitägigen Zentralasienbesuch fortgesetzt. In der Hauptstadt Taschkent wurde die Grünen-Politikerin am Dienstag von ihrem Amtskollegen Wladimir Norow zu einem Gespräch empfangen. Anschließend sollte die Öffentlichkeit informiert werden.
Danach wollte die Ministerin eine Schule besuchen, die seit 1963 Deutschunterricht anbietet. An der staatlichen allgemeinbildenden Schule Nr. 60 im Stadtzentrum war auch die Einweihung einer vom Auswärtigen Amt geförderten Solaranlage vorgesehen. Zudem wollte Baerbock mit Schülerinnen und Schülern sprechen. Insgesamt lernen laut Bundesregierung etwa 400 000 Menschen in Usbekistan Deutsch.
Am Nachmittag (Ortszeit) stand der Besuch einer Bergbauanlage außerhalb von Taschkent auf Baerbocks Programm. Die Anlage gilt als eines der größten Industrieunternehmen in Usbekistan. Dort werden 90 Prozent des Silbers und 20 Prozent des Goldes im Land gefördert. Die Anlage ist auch größter Kupferproduzent auf dem Gebiet der ehemaligen Sowjetunion. Deutsche Firmen sind dort als Zulieferer für Ausrüstungen und Ingenieurleistungen aktiv.
Usbekistan ist mit etwa 35 Millionen Einwohnern nach Russland und der Ukraine das drittgrößte Land der ehemaligen Sowjetunion. In einem Papier der bundeseigenen Außenwirtschaftsgesellschaft Germany Trade & Invest heißt es, Usbekistan biete den größten Verbrauchermarkt in Zentralasien. Das Land punkte mit reichen Vorkommen an Erdgas, Edel- und Buntmetallen, Uran und anderen Bodenschätzen.