BERLIN (dpa-AFX) - Die Deutsche Bahn hat am Montag noch nicht auf das Ultimatum der Lokführergewerkschaft GDL reagiert. Das Unternehmen soll bis Mittwoch ein Papier unterschreiben, das einen Zwischenstand der Tarifverhandlungen im Sinne der Gewerkschaft festhält. Sonst will die GDL zu einem etwa viertägigen Streik aufrufen.
"Wir bewerten das derzeit", sagte eine Bahnsprecherin am Montag in Berlin zu dem GDL-Schreiben. In dem sogenannten Verhandlungsprotokoll hat die GDL nach eigenen Angaben unter anderem festgehalten, dass sie Tarifergebnisse unabhängig von Verträgen mit der konkurrierenden Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) erzielen kann. Nach der jüngsten Tarifrunde am 11. Februar hatte die GDL der Bahn vorgeworfen, von Zugeständnissen abgerückt zu sein, die im Dezember gemacht wurden. Die Bahn bestritt dies. Vielmehr habe die GDL die Verhandlungen überraschend abgebrochen, obwohl die Bahn Kernforderungen der Gewerkschaft zum Flächentarifvertrag erfüllt habe. An diesem Mittwoch wollen die GDL-Spitzengremien über eine Wiederaufnahme des Arbeitskampfes entscheiden. Den bisher letzten von sechs Streiks gab es am Anfang November.