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BDI sieht kurzfristig drastische Folgen bei Russland-Sanktionen

Veröffentlicht am 25.02.2022, 14:52
© Reuters.

BERLIN (dpa-AFX) - Die neuen Sanktionen der USA und der EU gegen Russland werden nach Einschätzung des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI) zunächst starke Auswirkungen auf die hiesige Wirtschaft haben. "Die kurzfristigen Folgen sind drastisch, weil es an vielen Stellen nicht zu relativen Einschränkungen kommt, sondern zu echten Unterbrechungen, einem umfassenden Stopp der Zusammenarbeit", sagte BDI-Präsident Siegfried Russwurm am Freitag der Deutschen Presse-Agentur. "Jetzt über die langfristigen Auswirkungen zu reden wäre rein spekulativ."

Die schmerzhaftesten Auswirkungen für die deutsche Wirtschaft sieht Russwurm bei der Versorgung mit Energie und insbesondere Gas. "Dieses Problem überstrahlt alle anderen ökonomischen Fragen." Für die kommenden Monate erwartet der BDI-Präsident "einen enormen Preisdruck, der uns alle treffen wird, aber keine echte Versorgungskrise". Auf mittlere Sicht müsse aber über "unbequeme Fragen" diskutiert werden, und es sei sicherzustellen, dass Energieimporte aus vielfältigeren Quellen bezogen würden.

Bei möglichen späteren Sanktionen gegen Swift, ein System zum Datenabgleich zwischen Banken bei internationalen Zahlungen, sieht Russwurm Diskussionsbedarf. In diesem Bereich wurden bis zum Freitag keine Strafmaßnahmen gegen Russland verhängt. Ein solcher Schritt ist aber im Gespräch. Er hätte nach Angaben von Regierungssprecher Steffen Hebestreit "massive Auswirkungen auf den Zahlungsverkehr in Deutschland und für deutsche Unternehmen im Geschäft mit Russland".

Über das Für und Wider eines Ausschlusses Russlands aus Swift werde zurecht unter Ökonomen und Praktikern diskutiert, sagte Russwurm. "Eine Vorhersage, wie sich dieser Schritt aus Russland auf Europa und andere globale Beziehungen auswirken würde, ist schwierig. Das ist nicht trivial.

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