ROUNDUP/Eurozone: Inflation steigt überraschend auf neuen Höchststand
LUXEMBURG - Die Inflationsrate im Euroraum ist zu Jahresbeginn überraschend auf einen neuen Höchststand gestiegen. Die Verbraucherpreise lagen im Januar um 5,1 Prozent über dem Niveau vom Vorjahresmonat, wie das Statistikamt Eurostat am Mittwoch in Luxemburg nach einer ersten Schätzung mitteilte. Dies ist der höchste Wert seit Einführung des Euro als Buchgeld im Jahr 1999. Im Dezember hatte die Rate bei 5,0 Prozent gelegen. Volkswirte hatten für den Jahresbeginn hingegen im Schnitt einen merklichen Rückgang auf 4,4 Prozent erwartet.
Ölförderallianz Opec+ hält an geplanten Produktionszielen fest
WIEN - Trotz hoher Ölpreise dreht der Produktionsverbund Opec+ den Ölhahn nicht weiter auf als geplant. Die von Saudi-Arabien und Russland angeführte Allianz (DE:ALVG) beschloss am Mittwoch, die Ausweitung der Tages-Fördermenge um 400 000 Barrel (je 159 Liter) so wie in den vergangenen Monaten auch im März fortzusetzen.
ROUNDUP 3: EU-Kommission stuft Atomkraft und Gas als klimafreundlich ein
BRÜSSEL - Investitionen in neue Gas- und Atomkraftwerke sollen in der Europäischen Union künftig unter bestimmten Auflagen als klimafreundlich gelten. Trotz massiver Kritik insbesondere von Umweltschützern nahm die Europäische Kommission am Mittwoch einen entsprechenden Rechtsakt an. Im Vergleich zu einem ursprünglichen Entwurf wurden die Auflagen für Gaskraftwerke nochmals gelockert. Besonders Deutschland hatte darauf gepocht, die Kriterien für Gas flexibler zu gestalten. Dennoch fordern Vertreter der an der Regierung beteiligten Grünen und der SPD, dass Deutschland sich dafür einsetzen soll, den Beschluss noch zu stoppen. Das ist theoretisch möglich, entsprechende Mehrheiten sind derzeit aber nicht in Sicht.
ROUNDUP: Lockerungen schon vor dem Omikron-Scheitel
BERLIN - Die Corona-Zahlen steigen weiter, gleichzeitig nimmt die Debatte über eine Aufhebung von Maßnahmen in Deutschland immer mehr Fahrt auf. Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP) stellte bundesweite Lockerungen im größeren Stil für März in Aussicht. Parallel dazu werden aber bereits jetzt erste Schritte Richtung mehr Normalität gegangen: Die Bundesländer vereinbarten am Mittwoch, dass wieder mehr Zuschauer in die Stadien dürfen, Schleswig-Holstein kündigte ein Ende der 2G-Regel im Handel an und Mecklenburg-Vorpommern ermöglicht wieder Wettkämpfe und Punktspiele im Amateursport.
Schweiz beendet Quarantäne-Regel und will Ende aller Corona-Maßnahmen
BERN - Trotz deutlich höherer Corona-Infektionszahlen als in Deutschland will die Schweiz bald sämtliche Schutzmaßnahmen aufheben. Erstmals seit Beginn der Pandemie gilt ab diesem Donnerstag keine Quarantänepflicht mehr für Menschen, die mit Infizierten in Kontakt waren. Wegen der sehr hohen Ansteckungszahlen habe die Quarantäne an Bedeutung verloren, teilte die Regierung mit. Wer selbst infiziert ist, muss sich aber weiterhin isolieren. Ebenso fällt ab sofort die Homeoffice-Pflicht weg. Das beschloss die Regierung am Mittwoch.
USA: Beschäftigung im Privatsektor überraschend gefallen - ADP-Bericht
WASHINGTON - Die US-Privatwirtschaft hat im Januar überraschend Stellen abgebaut. Gegenüber dem Vormonat sind 301 000 Stellen weggefallen, wie der Arbeitsmarktdienstleister ADP am Mittwoch in Washington mitteilte. Analysten hatten hingegen mit einem Beschäftigungsaufbau um 180 000 gerechnet. Es ist der stärkste Rückgang seit April 2020. Damals wurde der Arbeitsmarkt stark durch die erste Welle der Corona-Pandemie belastet.
Deutsche Wirtschaft fordert von Japan Lockerung des Einreiseverbots
TOKIO - Japans striktes Einreiseverbot wegen der Corona-Pandemie sorgt bei deutschen Unternehmen und internationalen Austauschstudenten für vehemente Kritik. "Das seit 23 Monaten bestehende Einreiseverbot ist nicht nur eine Belastung für die deutsche Wirtschaft, sondern schadet auch Japans eigener Wirtschaft und seinem internationalen Ruf", beklagte Marcus Schürmann, Geschäftsführer der Deutschen Industrie- und Handelskammer in Japan (AHK Japan) am Mittwoch.
Sparkassen: Inflation bleibt hoch - EZB muss handeln
BERLIN/FRANKFURT - Deutschlands Verbraucher müssen nach Einschätzung der Sparkassen noch länger mit höheren Teuerungsraten leben. Es bestehe "ein nicht zu vernachlässigendes Risiko", dass "uns der höhere Preisdruck länger erhalten bleibt", sagte der Präsident des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes (DSGV), Helmut Schleweis, am Mittwoch laut Redetext.
Lieferprobleme im Einzelhandel gehen zurück
MÜNCHEN - Die Lieferprobleme im Einzelhandel sind im Januar merklich zurückgegangen, bleiben in einzelnen Bereichen aber auf einem sehr hohen Niveau. In der monatlichen Unternehmensumfrage des Münchner Ifo-Instituts berichteten nur noch 57 Prozent der Händler, dass nicht alle bestellten Waren rechtzeitig geliefert wurden. Im Dezember waren es noch 81,6 Prozent. "Nach dem Ende des Weihnachtsgeschäfts ist etwas weniger Druck auf dem Kessel", sagte Ifo-Umfrageleiter Klaus Wohlrabe.
Kundenhinweis:ROUNDUP: Sie lesen im Konjunktur-Überblick eine Zusammenfassung. Zu diesem Thema gibt es mehrere Meldungen auf dem dpa-AFX Nachrichtendienst.