Putin: Russisches Gas muss nun in Rubel bezahlt werden
MOSKAU - Für Gaslieferungen aus Russland müssen Kunden in Deutschland und anderen EU-Staaten künftig in Rubel bezahlen. Der russische Präsident Wladimir Putin wies am Mittwoch die Regierung an, keine Zahlungen in Dollar oder Euro mehr zu akzeptieren. Die Lieferungen würden weiter in vollem Umfang gewährleistet, versicherte der Kremlchef in einer Videokonferenz der Regierung, die im Staatsfernsehen übertragen wurde. Eine Zahlung für russische Waren in Devisen habe ihren Sinn verloren.
Eurozone: Verbraucherstimmung bricht wegen Ukraine-Krieg ein
BRÜSSEL - Die Verbraucherstimmung in der Eurozone hat sich im März wegen des Kriegs in der Ukraine stark eingetrübt. Der Indikator sackte um 9,9 Punkte auf minus 18,7 Zähler ab, wie die EU-Kommission am Mittwoch in Brüssel mitteilte. Analysten hatten im Schnitt nur einen Rückgang auf minus 12,9 Punkte erwartet. Die Konsumlaune sei durch den Ukraine-Krieg belastet worden und liege mittlerweile deutlich unter dem langfristigen Durchschnitt, hieß es in der Mitteilung.
EU-Kommission: Gasreserven und Preisdeckel gegen hohe Energiepreise
BRÜSSEL - Kurz vor einem EU-Gipfel in Brüssel hat die Europäische Kommission konkretere Maßnahmen für niedrigere Energiepreise in Europa vorgelegt. Einerseits schlug die Brüsseler Behörde am Mittwoch ein Gesetz für verpflichtende Gasreserven vor, um die Energieversorgung im nächsten Winter zu sichern. Andererseits listet sie mögliche Notfallmaßnahmen wie Preisdeckel auf, um Verbraucher vor den stark angestiegenen Preisen zu schützen. Auch gemeinsame Gaseinkäufe werden in Erwägung gezogen, um eine stärkere Verhandlungsposition auf dem Markt zu haben.
USA: Neubauverkäufe fallen überraschend weiter
WASHINGTON - In den USA hat es bei den Verkäufen neuer Häuser überraschend einen weiteren Rückschlag gegeben. Im Februar seien die Verkaufszahlen im Monatsvergleich um 2,0 Prozent gesunken, teilte das Handelsministerium am Mittwoch in Washington mit. Analysten hatten im Schnitt einen Zuwachs um 1,1 Prozent erwartet.
Großbritannien: Inflationsrate steigt auf 6,2 Prozent
LONDON - In Großbritannien steigen die Verbraucherpreise immer stärker. Im Februar erhöhten sie sich gegenüber dem Vorjahresmonat um 6,2 Prozent, wie das Statistikamt ONS am Mittwoch in London mitteilte. Das ist die höchste Rate seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1997. Das ONS kommt anhand einer historischen Modellrechnung auf die höchste Inflationsrate seit 1992, also seit 30 Jahren. Analysten hatten im Mittel mit einer Rate von 6,0 Prozent gerechnet.
Großbritannien senkt Kraftstoffsteuer
LONDON - Angesichts stark steigender Lebenshaltungskosten will Großbritannien die Kraftstoffsteuer vorübergehend senken. Der britische Finanzminister Rishi Sunak kündigte am Mittwoch im Londoner Unterhaus "die größte Senkung der Benzinsteuer aller Zeiten" an. Ab Mittwochabend (18.00 Uhr Ortszeit) gilt demnach ein fünf Pence pro Liter niedrigerer Steuersatz. Die Maßnahme soll bis März 2023 gelten, die britische Regierung plant dafür rund fünf Milliarden Pfund (rund sechs Milliarden Euro) ein.
ROUNDUP 2: Ifo-Institut erwartet bis zu 6,1 Prozent Inflation
MÜNCHEN - Das Ifo-Institut erwartet in diesem Jahr nur noch zwischen 2,2 und 3,1 Prozent Wirtschaftswachstum, aber einen Anstieg der Inflation auf 5,1 bis 6,1 Prozent. Das wäre die höchste Rate seit 1982. Hauptgrund sei Russlands Krieg in der Ukraine und der starke Anstieg der Öl- und Gaspreise, sagte Ifo-Konjunkturchef Timo Wollmershäuser am Mittwoch in München.
Ukraine: Verhandlungen mit Russland 'ziemlich schwierig'
KIEW - Die Gespräche zwischen der Ukraine und Russland über ein Ende der Kampfhandlungen gestalten sich nach Angaben beider Seiten kompliziert. "Die Verhandlungen sind ziemlich schwierig, weil die ukrainische Seite klare und grundsätzliche Positionen einnimmt", sagte der ukrainische Verhandler Mychajlo Podoljak am Mittwoch örtlichen Medien zufolge. Staatschef Wolodymyr Selenskyj habe die Schlüsselfragen wiederholt deutlich gemacht. Auch Moskau sprach von schleppenden Verhandlungen. Der russische Außenminister Sergej Lawrow behauptete, die USA täten alles, um die Gespräche zu verzögern.
GESAMT-ROUNDUP: Biden kommt zu Gipfeltreffen - Scholz warnt Russland vor Folgen
KIEW/BRÜSSEL - Einen Monat nach dem Angriff auf die Ukraine organisieren die westlichen Staaten auf höchster Ebene ihr weiteres Vorgehen gegen Russland. US-Präsident Joe Biden wollte dafür am Mittwoch nach Europa fliegen. In Brüssel finden am Donnerstag Gipfeltreffen der Nato, der Siebener-Gruppe wichtiger Industriestaaten (G7) und der Europäischen Union (EU) statt.
ROUNDUP 3/Kreise/Die Chefs müssen ran: Ampel-Regierung berät über Entlastungen
BERLIN - Vor einer möglicherweise entscheidenden Ampel-Spitzenrunde zur Entlastung der Verbraucher bei den Energiekosten pochen die Grünen auf eine stärkere Reduzierung des Energieverbrauchs. "Klar ist: Wer kein Geld mehr an Putin geben will, muss jetzt auch auf Energieeffizienz setzen", sagte Grünen-Chefin Ricarda Lang der "Rheinischen Post" (Donnerstag). Verbraucherschützer forderten vor allem eine gezielte Unterstützung von Menschen mit geringem Einkommen.
ROUNDUP: Erneute Razzia wegen Cum-Ex-Geschäften am Finanzplatz Frankfurt
FRANKFURT/KÖLN - Ein Großaufgebot von Ermittlern hat im milliardenschweren Cum-Ex-Skandal erneut Banken in Frankfurt durchsucht. An der Razzia seien 80 Ermittler der Kriminalpolizei Essen, Beamte weiterer Polizeidienststellen, der Steuerfahndung Frankfurt sowie des Bundeszentralamtes für Steuern beteiligt gewesen, teilte die Staatsanwaltschaft Köln am Mittwoch mit.
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ROUNDUP: Sie lesen im Konjunktur-Überblick eine Zusammenfassung. Zu diesem Thema gibt es mehrere Meldungen auf dem dpa-AFX Nachrichtendienst.