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Börse Frankfurt-News: Alibaba bricht alle Rekorde (Auslandsaktien)

Veröffentlicht am 11.09.2014, 17:34
Aktualisiert 11.09.2014, 17:36
Börse Frankfurt-News: Alibaba bricht alle Rekorde (Auslandsaktien)

FRANKFURT (DEUTSCHE-BOERSE AG) - 11. September 2014. Richtig viel Resonanz bekommt der Börsengang des chinesischen Internetgiganten Alibaba in den USA, dessen Aktien seit Montag gezeichnet werden können. Allerdings nur von Inhabern US-amerikanischer Depots. Wir planen aber die Einbeziehung am selben Tag direkt nach dem IPO, so dass Sie die Aktien in Frankfurt kaufen können, sobald sie an der New Yorker Börse gelistet sind, wie schon bei Facebook und Twitter.

Im Marktbericht vom Handel mit internationalen Werten geht es um Alibaba und andere, bereits gelistete Internetunternehmen wie Yahoo, Baidu, Tencent oder Softbank.

Es soll der größte Börsengang der Geschichte werden: Bis zu 24,3 Milliarden US-Dollar will der chinesische Internetriese Alibaba bei seinem Börsengang in New York in der kommenden Woche einnehmen. Zum Vergleich: Bei Facebook waren es 16 Milliarden, bei Twitter 1,8 Milliarden US-Dollar. Der Ausgabepreis soll zwischen 60 bis 66 US-Dollar liegen, ab dem 19. September, also dem kommenden Freitag, wird die Aktie an der Börse gehandelt.

Anlegerinteresse riesig

Alibaba wird als Mischung aus Ebay, Amazon und Paypal beschrieben, gegründet wurde der Konzern 1999 von Jack Ma, einem Englischlehrer, in einem kleinen Appartement in Hangzhou.

Bei Investoren wecken die Themen China und Online-Handel Fantasien. Schon am zweiten Tag der in dieser Woche begonnenen Roadshow war das Anlegerinteresse groß genug, um alle angebotenen Aktien verkaufen zu können, wie die Nachrichtenagentur Reuters meldet. "Alibaba erwirtschaftet höhere Umsätze als Amazon und Ebay zusammen und ist dabei, anders als viele Internetunternehmen, schon profitabel", kommentiert Michael Arras von Close Brothers Seydler.

Yahoo und Softbank im Aufwind

Kräftig profitiert vom Hype um den Börsengang hat bislang Yahoo, das Unternehmen hält derzeit noch 22,4 Prozent an Alibaba. Seit Mitte Juli ist die Yahoo-Aktie von 33 auf aktuell über 41 US-Dollar gestiegen, an der Börse Frankfurt (WKN 900103) von 24 auf 32 Euro. Ein Plus von fast 20 Prozent verzeichnete in den vergangenen vier Wochen auch die Aktie der Softbank (WKN 891624), auf die Jan Vrbsky von der Baader Bank hinweist. Softbank, ein japanischer Telekommunikationskonzern, hält ebenfalls Anteile an Alibaba, nämlich 34,1 Prozent.

Baidu: Kurs verzehnfacht

Doch es gibt auch Unternehmen, die sich über ein Misslingen des Börsengangs freuen würden, etwa die heimischen Konkurrenten Baidu und Tencent.

Suchmaschinenbetreiber und Google-Pendant Baidu sowie das Internetunternehmen Tencent haben zwar andere Schwerpunkte, stehen mit Alibaba in diversen Online-Marktsegmenten aber im Wettbewerb. "Baidu ist zum Beispiel auch im Versandhandel aktiv", erklärt Arras.

Die Baidu-Aktie, die bereits seit 2005 an der New York Stock Exchange gelistet ist, hat Arras zufolge bereits eine "gigantische Entwicklung" hingelegt. Auch das an der Börse Frankfurt gehandelte ADR, also aktienvertretendes Zertifikat (WKN A0F5DE), hat Anlegern viel Freude bereitet: Seit Sommer 2013 hat sich der Kurs mehr als verdoppelt auf aktuell 170 Euro, in den vergangenen sieben Jahren mehr als verzehnfacht.

Überflieger Tencent

Tencent gilt mit einer Marktkapitalisierung von umgerechnet 60 Milliarden US-Dollar als größtes Internetunternehmen Chinas und ist unter anderem in den Bereichen Instant Messaging, soziale Netzwerke, Webportale und Onlinespiele aktiv, aber auch im Online-Handel. "Tencent ist das Facebook-Pendant", bemerkt Arras.

Das Unternehmen ist in Hongkong gelistet, an der Börse Frankfurt (WKN A1138D) hat sich der Kurs innerhalb eines Jahres ebenfalls mehr als verdoppelt auf aktuell 12,80 Euro, in den vergangenen sechs Jahren mehr als verzehnfacht.

Nach Dursttrecke Erfolgsstory: Facebook

Die Facebook-Aktie, die nach dem missglückten Börsengang im Mai 2012 erst einmal deutlich an Wert verloren hatte, konnte unterdessen die Verluste längst wieder wettmachen und kostet aktuell 77,43 US-Dollar. Innerhalb eines Jahres hat der Dividendentitel an der Nasdaq um 72 Prozent zugelegt, an der Börse Frankfurt (WKN A1JWVX) kommen Anleger auf Jahressicht sogar auf ein Plus von 80 Prozent.

Twitter: Abwarten hat sich gelohnt

Erfolgreicher war der Börsengang von Twitter im November 2013: Die Aktie wurde zu 26 US-Dollar ausgegeben und ging am ersten Tag der Notierung bei 44,90 US-Dollar aus dem Handel - aktuell kostet sie knapp 53 US-Dollar. Doch auch hier war Durchhalten angesagt: Im Mai war der Kurs zwischenzeitlich auf rund 30 US-Dollar gefallen. An der Börse Frankfurt (WKN A1W6XZ) ist die Twitter-Aktie jetzt zu 40,40 Euro zu haben - nach 35 Euro am ersten Handelstag und 21 Euro im Mai.

Wette auf Chinas Zukunft

Über die Aussichten von Alibaba gehen die Meinungen auseinander: Kritisiert wird unter anderem die komplizierte Firmenstruktur mit zahlreichen verschachtelten Beteiligungen sowie die intransparente Führung des Firmengründers.

Peter Garnry von der Saxo Bank sieht Alibaba als ultimative "Wette auf Chinas Zukunft": 2013 habe die chinesische Internetnutzerzahl bei 618 Millionen gelegen, bis 2016 werde ein Anstieg auf 790 Millionen erwartet.

Laut Statista nutzen derzeit 641,6 Millionen chinesen das Internet, das sind gerademal bei 46 Prozent - im Vergleich zu 88 Prozent in den USA. "Aus unserer Sicht sollten Investoren mit einem langfristigen Anlagehorizont Alibaba-Aktien kaufen und somit auf China und den weltweiten E-Commerce in den nächsten Jahrzehnten setzen," rät Garnry.

Nicht blind kaufen

Jeff Davies hat im Wall Street Journal fünf Gründe angeführt, warum Alibaba-Aktien seiner Ansicht nach riskant sind: Unter anderem hält er die Annahmen über das Wachstum im chinesischen Einzelhandel für unrealistisch, zudem stehe der Konzern bereits für 80 Prozent des gesamten Einzelhandels im chinesischen Internet und gehe mit der gleichen Marktkapitalisierung an die Börse wie Amazon. Auch deuteten aktuelle Berichte von Alibaba darauf hin, dass die Verlagerung zu einer vermehrten Plattformnutzung über mobile Geräte nicht in gleicher Weise mit Kaufaktivitäten einhergehe.

Zuletzt verweist Davies auf eine Studie von Analyst Carlos Kirjner von Bernstein Research: Der setzt hinter den Gesamtumsatz von Alibaba ein großes Fragezeichen. Davies Fazit: Kurzfristig spreche zwar viel dafür, dass der Börsengang zum Erfolg wird, die mittel- bis langfristigen Perspektiven seien aber keinesfalls so eindeutig.

Sofort an der Börse Frankfurt handelbar

Die Aktie von Alibaba kann noch bis 18. September gezeichnet werden, allerdings nur in den USA von den Besitzern US-amerikanischer Depots. Die Frankfurter Börse plant jedoch die taggleiche Einbeziehung. Das heißt, das Wertpapier ist sofort nach dem IPO hier handelbar.

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Von Anna-Maria Borse, Deutsche Börse AG

© 11. September 2014

(Für den Inhalt der Kolumne ist allein Deutsche Börse AG verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.)

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