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Börse Frankfurt-News: Biotech im Ausverkauf (Fonds)

Veröffentlicht am 08.04.2014, 16:28
Aktualisiert 08.04.2014, 16:30

FRANKFURT (DEUTSCHE-BOERSE AG) - Mit dem Kursrutsch sind alle Gewinne aus dem laufenden Jahr wieder weg. Fondsanleger bleiben aber gelassen, nur von Investments in Biotechnologie trennen sie sich im großen Stil.

8. April 2014. Die gute Stimmung an den Börsen hat Kratzer bekommen. Für den S&P 500 und den Dow Jones ging es bereits am Freitag los, die Indizes, die kurz zuvor noch auf Allzeithochs geklettert waren, verzeichneten heftige Verluste. Der DAX folgte am gestrigen Montag, am Dienstagnachmittag notiert das deutsche Börsenbarometer bei 9.444 Zählern und damit, wie die US-Indizes, wieder unter dem Jahresschlusskurs 2013. "Panik ist aber nicht ausgebrochen", kommentiert Anja Deisenroth-Boström von der Baader Bank. Sie sieht die Kursverluste als "technische Reaktion auf hohem Niveau".

Kasse machen nach sattem Plus

Durchaus von einer Verkaufswelle sprechen Analysten und Händler allerdings für Biotech. Der US-Branchenindex Nasdaq Biotechnology, lange Zeit ein Überflieger, hat scharf korrigiert. "Wir haben extrem hohe Umsätze in Biotechnologiefonds", berichtet Jan Duisberg von ICF Kursmakler. Anleger trennten sich etwa vom DWS Biotech (WKN 976997) und vom SEB Concept BioTech (WKN 542164).

Der DWS Biotech hat seine Gewinne aus den ersten Wochen dieses Jahres komplett abgegeben. Auf Sicht von zwölf Monaten sitzen Anleger aber immer noch auf Gewinnen von gut 25 Prozent, auf Sicht von drei Jahren hat sich der Fondswert mehr als verdoppelt.

Fundamental erschüttert sieht Noushin Irani, Managerin des DWS Biotech, den Sektor ohnehin nicht. Die Quartalszahlen der Konzerne seien im Wesentlichen positiv ausgefallen, bemerkt Irani in "Euro am Sonntag". Sie sieht keine Überbewertung bei den Biotechstandardwerten, die jüngsten Verluste böten vielmehr Gelegenheit für den Einstieg. Viele Analysten hatten aber bereits vor der Korrektur vor einer Überhitzung des Sektors gewarnt.

Spekulieren mit Immobilienfonds

Vergleichsweise hohe Umsätze gibt es auch in Immobilienfonds. "Besonders im CS Euroreal (WKN 980500) war richtig viel los", meldet Duisberg. Anleger hielten den Fonds offenbar für unterbewertet und positionierten sich. Im August vergangenen Jahres kostete ein Fondsanteil noch 23 Euro, jetzt sind es über 29 Euro - ein Plus von 26 Prozent. Der CS Euroreal gehört zu den offenen Immobilienfonds, die vor einigen Jahren geschlossen wurden und sich seitdem in Abwicklung befinden. Ebenfalls zugegriffen wird Duisberg zufolge im weiterhin offenen WestInvest InterSelect (WKN 980142).

Aktienfonds: nur leichter Abgabedruck

Abgesehen davon präsentiert sich der Fondshandel - trotz der Verluste - ruhig. "Besonders viel los ist bei uns nicht", meldet Duisberg. Die höchsten Umsätze verzeichnen laut Deisenroth-Boström Fonds mit deutschen und europäischen Aktien, mit tendenziell mehr Abgaben. Auf den Verkaufslisten stünden etwa der Cominvest Fondak (WKN 847101), der DWS Deutschland (WKN 849096) und der FPM Fonds Stockpick Germany All Cap (WKN 603328). Dagegen positionierten sich Anleger im Allianz Europe Equity Growth (WKN A0KDMU). "Das beobachten wir schon seit einigen Wochen." Im internationalen Bereich sei der M&G Global Dividend (WKN A0Q349) gesucht, der M&G Global Basics (WKN 797735) werde abgestoßen, im DWS Top Dividende (WKN 984811) würden beiden Seiten gespielt.

Daneben wird der Spezialistin zufolge auf den Mischfonds ARERO - Der Weltfonds (WKN DWS0R4) gesetzt. Der investiert in Aktien, Renten und Rohstoffen, daher der Name ARERO. "Der Weltfonds tut sich im laufenden Jahr schwer, doch bleibt die Attraktivität des Anlagekonzepts bestehen", kommentiert Morningstar Research. Seit Jahresanfang liegt die Rendite bei 3,11 Prozent, in den vergangenen drei Jahren waren es 3,85 Prozent, in den vergangenen fünf 9,9 Prozent im Jahr. Zum Vergleich: Der sehr beliebte Flossbach von Storch Multiple Opportunities (WKN A0M430) kommt seit Jahresanfang zwar nur auf 1,8 Prozent, auf Drei- und Fünfjahressicht aber auf jeweils 11,2 und 16,3 Prozent.

Wenig um geht im Handel mit Asienfonds: Deisenroth meldet Abflüsse aus dem Schwellenländerfonds Aberdeen Global Emerging Markets Equity (WKN 769088), dem Baring Hong Kong China (WKN 933583) und dem Franklin Japan (WKN A0HGAZ).

Goldpreisanstieg ignoriert

Auch Edelmetallfonds stoßen derzeit auf wenig Interesse. Die Händlerin berichtet von Zuflüssen im Falcon Gold Equity (WKN 972376), dagegen hielten sich im BlackRock Global World Mining (WKN 986932) Käufe und Verkäufe die Waage. "Das ist aber alles auf sehr niedrigem Niveau." Nach dem Preisrutsch seit Mitte März steigt der Goldpreis in diesem Monat wieder, aktuell kostet die Feinunze 1.312 US-Dollar, Ende März waren es 1.284 US-Dollar. Damit gehört Gold, nach dem Horrorjahr 2013, in diesem Jahr bislang zu den Gewinnern: Ende Dezember 2013 notierte die Feinunze nämlich bei nur 1.205 US-Dollar.

von Anna-Maria Borse, Deutsche Börse AG

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© 8. April 2014

(Für den Inhalt der Kolumne ist allein Deutsche Börse AG verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.)

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