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Börse Frankfurt-News: Buy in May and go away (Marktsentiment)

Veröffentlicht am 08.05.2013, 16:52
Aktualisiert 08.05.2013, 16:56
FRANKFURT (DEUTSCHE-BOERSE AG) - 8. Mai 2013. Die Rekordjagd des DAX spiegelt sich nicht in der Marktstimmung wider. Ein Grund könnte in den niedrigen Umsätze liegen, die mit der Hausse einhergehen. Auf der anderen Seite liegen die Depots der Bären schmerzhaft unter Wasser, was deren Bereitschaft zu Eindeckungskäufen bremsen dürfte.

Es scheint als könne man getrost die in jedem Jahr immer wieder gerne in den Medien zitierte Börsenweisheit 'Sell in May and go away' in eine Kaufempfehlung umkehren. Denn zumindest die ersten Handelstage dieses Monats haben gezeigt, dass es mit dem DAX nicht nach unten geht. Statt wie von vielen Auguren immer wieder beschworen, endlich in die Knie zu gehen, markierte der DAX sogar ein neues Allzeithoch. Doch von Euphorie - wie sie beim ersten Erklimmen der 8.000er Marke des Börsenbarometers in diesem Jahr angeblich hier und da zu spüren war - ist dieses Mal nichts festzustellen. Zum einen, weil die Kritiker der jüngsten Börsenhausse zunehmend verstummen und selbst Dauerpessimisten in der Causa Europa wie etwa Nouriel Roubini sogar einräumen mussten, dass die Aktienkurse in den kommenden beiden Jahren (bevor es einen Crash geben könnte) sogar etwas steigen würden.

Leider können Anleger ihre Meinung im Gegensatz zu vielen Analysten nicht so leicht modifizieren, zumal sie ein höheres Commitment haben und so stärker an ihre früheren Entscheidungen gebunden sind. Anders ausgedrückt: Eine Crash-Wette und ihren möglicherweise viel höheren Ausgangspunkt um zwei Jahre zu verschieben, kostet Geld. Und so ist es auch nicht verwunderlich, dass die jüngste Sentiment-Erhebung der Börse Frankfurt gegenüber der Vorwoche kaum eine Stimmungsveränderung zeitigt. Gemessen an unserem Bull/Bear-Index ist der Optimismus nur marginal gestiegen und somit der mehr als dreiprozentigen Befestigung des DAX nicht gefolgt. Aber dies ist den bislang pessimistischen Händlern auch nicht wirklich zu verdenken, da sie während der vergangenen vier Handelstage keine Gelegenheit hatten, ihre frühere Entscheidung ohne (Gesichts)verlust zu revidieren.

Gewinnmitnahmen bei Privatanlegern

Ein ähnliches Bild ergibt sich seit heute bei den Privatanlegern, wo sich unser Bull/Bear-Index allerdings wesentlich stärker und sogar auf den niedrigsten Stand des Jahres mit 53,7 Punkte zurückgebildet hat. Allerdings muss man diesen Investoren zugutehalten, dass sie zuletzt deutlich stärker als die institutionellen Investoren auf der bullishen Seite vertreten waren. Die dennoch so starke Verschiebung von den Optimisten direkt zu den Bären beruht einerseits auf Gewinnmitnahmen, wird aber auch durch eine Angst vor einem plötzlichen Ende des DAX-Anstiegs mangels konjunktureller Bestätigungen begründet, die zu Absicherungen geführt hat.

Per Saldo korrespondiert der vergleichsweise sehr verhaltene Optimismus nicht mit der jüngsten Kursentwicklung des DAX. Zum einen fehlen wegen der wahrscheinlich geringen Engagements der Investoren Gewinnmitnahmen. Deswegen sind derzeit nicht einmal schwache Kennzeichen von Euphorie festzustellen - im Gegenteil: Die Skeptiker liegen derzeit mit ihrer Performance tief unter Wasser, sei es in Form von entgangenen Gewinnen oder einer Untergewichtung in Aktien, weswegen sich insgeheim viele Börsianer eine abermalige Korrektur für einen halbwegs günstigen Einstieg herbeisehnen. Jener Kursrücksetzer müsste jedoch sehr deutlich ausfallen und kommt erfahrungsgemäß in dynamischen Hausse-Märkten nur selten vor. Deswegen ist die größte Gefahr für die Zauderer von heute, zu weitaus höheren Kursen kapitulieren und damit am Ende zu jedem Preis kaufen zu müssen. Dass die alte Börsenregel vom Mai also noch profitabel in Erfüllung geht ist zumindest für einige Akteure mehr als fraglich.

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© 8. Mai 2013/Joachim Goldberg, cognitrend für boerse-frankfurt.de

(Für den Inhalt der Kolumne ist allein Deutsche Börse AG verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.)

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