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Börse Frankfurt-News: DAX hat noch Puste (Markttechnik)

Veröffentlicht am 08.01.2014, 14:34
Aktualisiert 08.01.2014, 14:45
FRANKFURT (DEUTSCHE-BOERSE AG) - 8. Januar 2014. Selbst 11.000 Punkte im DAX sind für Charttechniker kein Tabu mehr. Viele rechnen mit weiter steigenden Kursen.

Trotz der neuen Rekordstände des DAX und Dow Jones hegen die meisten technisch orientierten Analysten keine Zweifel am Fortbestand der Hausse. 'Trotz der Abgaben zum Jahresanfang bleibt der kurzfristige Aufwärtstrend im DAX mit der Verteidigung des wichtigen 38,2 Prozent-Fibonacci-Retracements bei 9.380 Punkten intakt', bemerkt etwa Dirk Oppermann von der DZ Bank. Hierdurch ergebe sich Anschlusspotenzial bis 9.700 Punkte. 'Unter wieder anziehenden Umsätzen hat der DAX mit einem Schlusskurs von 9.506 Punkten am Dienstag jetzt wieder ein wenig Wasser unter dem Kiel`', erklären die Analysten von ING Markets. Rein charttechnisch betrachtet sei damit ein erneuter Anlauf an die bisherigen Verlaufsrekorde bei 9.621 Punkten beziehungsweise ein Test der oberen Begrenzung des September-Aufwärtstrendkanals bei 9.670 Punkten möglich. Am Mittwochmittag notiert der DAX bei 9.487 Punkten.

Über wichtigen Durchschnittswerten

Nach Ansicht von Christian Schmidt von der Helaba passt die 'Bullen sind zurück'-Zeitungsmeldung vom heutigen Mittwoch nicht - sie seien nämlich gar nicht weg gewesen. 'Einen guten Hinweis darauf liefert der Blick auf die DAX-Werte im Hinblick auf die 200-Tage-Linie', erklärt der Charttechniker. Aktuell notierten 27 Aktien, also 90 Prozent, über der sehr wichtigen Durchschnittslinie. 'In der Regel wird von einem sich abschwächenden Trend erst dann ausgegangen, wenn die Prozentquote unter 75 fällt.'

Bei der Beurteilung des langfristigen Trends spiele zudem die 50-Wochen-Linie eine wichtige Rolle. In der Vergangenheit sei es immer dann zu großen Richtungswechseln gekommen, wenn diese ihre Richtung geändert habe und die Kurse über oder unter den Durchschnittswert gestiegen oder gefallen seien. 'Derzeit notiert der DAX sehr komfortabel über der 50-Wochen-Linie, so dass der übergeordnete Trend grundsätzlich nicht in Frage zu stellen ist.'

In der kurz- bis mittelfristigen Betrachtung sei das Bild nicht ganz so idealtypisch. So fehle dem deutschen Leitindex zu Jahresbeginn der Schwung, zudem seien noch immer negative Divergenzen bei verschiedenen Oszillatoren auszumachen. 'Und die Handelsumsätze lassen ebenfalls zu wünschen übrig.' Kritischer werde es aber erst mit einem nachhaltigen Rutsch unter die sehr wichtige Unterstützungszone im Bereich von 9.193 Zählern. Auf der Oberseite wirke das letzte Allzeithoch bei 9.620 Zählern als Widerstand.

11.000 Punkte realistisch

Laut Christian Henke von IG sind nach dem herausragenden Börsenjahr 2013 auch die Aussichten für 2014 gut. 'Die sehr überzeugende Performance kam nicht von ungefähr', erklärt der Analyst. Der Auslöser für die Rallye sei im September zu finden, und zwar mit dem Durchbruch der horizontalen Widerstandszone bei 8.132/8.152 Punkten - den historischen Höchstständen aus den Jahren 2000 und 2007. Nun sei noch die Schiebezone zwischen den Hochs bei 9.425/9.426 Punkten und der Unterstützung bei 8.952/8.982 Zählern verlassen worden. 'Aus der Höhe der Chartformation errechnet sich ein technisches Kursziel von 9.900 Punkten.' Dies sei aber noch nicht unbedingt das Ende der Fahnenstange. 'In den kommenden Monaten könnte die Reise in Richtung 11.000 Punkte fortgesetzt werden.' Bei aktuell 11.350 Zählern liege im Langfristchart auf Monatsbasis die obere Trendlinie des aus dem Jahr 2009 stammenden Aufwärtstrendkanals.

Wichtig für die künftige Entwicklung in diesem Jahr sei, dass die momentane Aufwärtsbewegung von der Mehrheit der Indexmitglieder getragen werde. Dabei erhielten die Bullen Unterstützung von einigen Marktindikatoren. Der Großteil der DAX-Titel liege über dem steigenden gewichteten 200-Tage Durchschnitt und zudem auch über den 52-Wochen-Hochs. Für den Fall einer Korrektur sei der Index gut gewappnet. 'Im Monatschart sichert zuerst die ehemalige Widerstandsbarriere bei 9.425/9.426 Punkten nach unten ab.' Eine weitere Unterstützung liege bei 8.952/8.982 Punkten. 'Zuvor würde die Durchschnittslinie bei aktuell 9.110 Punkten den Bullen zu Hilfe eilen.' Der seit September 2011 bestehende Aufwärtstrend bei momentan 8.680 Punkten werde ebenfalls vor massiven Kursverlusten schützen.

Zurückhaltende Profis, zuversichtliche Private

Die Profis werden unterdessen skeptischer, wie die aktuelle Umfrage der Börse Frankfurt zeigt: Der Bull/Bear-Index institutioneller Investoren sinkt deutlich von 70,6 auf 58,9 Punkte. Immerhin 15 Prozent der Befragten haben das Bullenlager verlassen und sind zu den Bären oder Neutralen übergelaufen. Mit insgesamt 47 Prozent machen die Optimisten damit nicht einmal mehr die Hälfte der Interviewten aus.

Privatanleger sind hingegen nochmals optimistischer geworden: Hier steigt der Bull/Bear-Index von 63,7 auf 66,8 Punkte. 59 Prozent rechnen mit steigenden Kursen.

Im betrachteten Zeitraum hat der DAX 360 Punkte zugelegt.

Der Bull/Bear-Index misst den absoluten Optimismus im Markt. Dafür werden die Optimisten ins Verhältnis zu den Pessimisten gesetzt und mit den neutral Gestimmten gewichtet. Werte unter 50 Punkte zeigen eine pessimistische Gesamtstimmung der Anleger. Was es bedeutet, können Sie ab 17 Uhr bei boerse-frankfurt.de/sentiment lesen.

von Anna-Maria Borse, Deutsche Börse AG


© 8. Januar 2014

(Für den Inhalt der Kolumne ist allein Deutsche Börse AG verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.)

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