FRANKFURT (DEUTSCHE-BOERSE AG) - 16. Oktober 2012. Eine klare Richtung erkennen Market Maker im gegenwärtigen Fondshandel nicht. Während Mischfonds weiter guten Anklang finden, verabschieden sich Anleger tendenziell von Portfolios mit europäischen, asiatischen oder internationalen Aktien.
Von der Atempause an den Aktienmärkten lassen sich Fondsanleger nur bedingt beirren. 'Zu Beginn der vergangenen Woche hatten wir zunächst gut zu tun, zum Wochenausklang flachte der Fondshandel dann etwas ab', berichtet Ivo Orlemann. Nach diesem Muster läuft der Handel mit aktiv verwalteten Fonds dem Market Maker von ICF Kursmakler zufolge bereits seit geraumer Zeit.Trotz Verlusten etwa des DAX seien die meist gehandelten Werte überwiegend gekauft worden. 'Gefühlt war es anders herum.' Die Umsatzstatistiken böten dies bezüglich aber eine eindeutiges Bild.
Einen ähnlichen Handelsverlauf erwartet Orlemann mit Blick auf den beginnenden EU-Gipfel am kommenden Donnerstag. 'Nach regem Engagement am gestrigen Montag rechnen wir bis zum Krisentreffen mit abnehmenden Anlegeraktivitäten.' Themen wie die gemeinsame Bankenaufsicht, die Vertiefung der Währungsunion und die Geldnöte der Griechen, Spanier, Portugiesen und Zyprer rückten damit wieder stärker ins Rampenlicht.
Gewinnmitnahmen bei Minenfonds
Von einem überschaubaren Handel mit Publikumsfonds mit einem Verkaufsüberhang berichtet Matthias Präger von der Baader Bank. 'Über alle Anlageklassen hinweg trennten sich Fondsinvestoren vorwiegend von ihren Engagements.'
Mischfonds haben die Nase vorn
Zumindest für gemischte Portfolios gilt dies laut Orlemann nicht. Fonds wie der Flossbach von Storch SICAV (WKN A0M430) landeten trotz nachgebender Aktienkurse überwiegend in den Anlegerdepots. Von einem Kaufinteresse spricht der Händler zudem beim Frankfurter Aktienfonds für Stiftungen (WKN A0M8HD). Wie in den vergangenen Wochen wurde der als defensive Mischfonds eingestufte M&G Optimal Income Fund (WKN A0MND8) wieder rege gehandelt, wie Orlemann meldet. 'Das Portfolio ist mit rund 16 Euro je Anteil relativ günstig.'
Auch der Carmignac Patrimoine (WKN A0DPW0) stoße meist auf Gegenliebe. 'Das Verhältnis von Käufen zu Verkäufen liegt in diesem Fonds bei Zweidrittel zu einem Drittel.' Dennoch sei es um den Patrimoine in den vergangenen Wochen etwas ruhiger geworden. 'Die Fondsmanager schichten häufig aktiv zwischen den verschiedenen Anlageklassen hin und her', sucht Orlemann nach einer Begründung. Dies habe in der Vergangenheit schon mal zu deutlichen Preisschwankungen innerhalb eines Tages geführt.
Anleger meiden europäische Aktien
Heimische Standardwerte können derzeit wenig überzeugen. Präger meldet mehr Abflüsse als Zuflüsse für Körbe mit deutschen und europäischen Aktien. Anleger trennten sich etwa vom DWS Aktien Strategie Deutschland (WKN 976986) und vom DWS Investa (WKN 847400). Unterm Strich verkauft worden seien die beiden europäisch ausgerichteten Allianz Europe Equity Growth Funds (WKN A0KDMU, A0KDMT). Für den ebenfalls auf europäische Bluechips setzenden Comgest Growth Europe (WKN 631025) hingegen verbucht die Baader Bank mehr Zu- als Abflüsse.
Internationale Standardwerte lieber nicht
Überwiegend aus den Anleger-Depots raus kommen laut Präger Fonds mit internationalen Aktien. Investoren verabschiedeten sich in Summe beispielsweise vom DWS Top Dividende (WKN 984811). Abgestoßen würde zudem der M&G Global Basics (WKN A0Q349). Der UniGlobal (WKN 849105) hingegen fände überwiegend Abnehmer.
Kaum asiatische Bluechips
Bei Fonds, die sich in asiatische Unternehmen engagieren, macht Präger ein ähnliches Bild aus. Von Abgaben geprägt seien beispielsweise der FF - South East Asia (WKN 973276) sowie der Baring Hong Kong China Fund (WKN 972840). In der Umsatzstatistik vorn mit dabei sei der First State Greater China (WKN A0BKZB), für den die Baader Bank vermehrt Zuflüsse verbucht.
Gewinnmitnahmen bei Minenfonds
Die jüngsten Kursgewinne bei Edelmetallen sorgten für Gewinnmitnahmen bei Minenfonds. Im Fondshandel spricht Präger von Abflüssen zum Beispiel aus dem BlackRock Global World Mining Fund (WKN 986932) sowie dem BlackRock Global World Gold Fund (WKN 974119). Gold hat in der vergangenen Woche die Marke von 1.800 US-Dollar nicht knacken können und befindet sich Rohstoffanalysten zufolge derzeit in einer Korrekturphase. Anteile am Falcon Gold Equity Fund (WKN 972376) legten Anleger sich dennoch per Saldo ins Depot, wie Präger registriert.
Sinkendes Interesse an Immobilienfonds
Vergleichsweise viel Bewegung auf der Abgabenseite verbucht Orlemann zum Beispiel im CS Euroreal (WKN 980500), der sich in der Auflösung befinde. 'Generell scheint bei den offenen Immobilienfonds aber die Luft raus', fasst der Händler die abflachende Beachtung der Investoren für den Sektor zusammen.
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© 16. Oktober 2012/Iris Merker
(Für den Inhalt der Kolumne ist allein Deutsche Börse AG verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.)
Von der Atempause an den Aktienmärkten lassen sich Fondsanleger nur bedingt beirren. 'Zu Beginn der vergangenen Woche hatten wir zunächst gut zu tun, zum Wochenausklang flachte der Fondshandel dann etwas ab', berichtet Ivo Orlemann. Nach diesem Muster läuft der Handel mit aktiv verwalteten Fonds dem Market Maker von ICF Kursmakler zufolge bereits seit geraumer Zeit.Trotz Verlusten etwa des DAX seien die meist gehandelten Werte überwiegend gekauft worden. 'Gefühlt war es anders herum.' Die Umsatzstatistiken böten dies bezüglich aber eine eindeutiges Bild.
Einen ähnlichen Handelsverlauf erwartet Orlemann mit Blick auf den beginnenden EU-Gipfel am kommenden Donnerstag. 'Nach regem Engagement am gestrigen Montag rechnen wir bis zum Krisentreffen mit abnehmenden Anlegeraktivitäten.' Themen wie die gemeinsame Bankenaufsicht, die Vertiefung der Währungsunion und die Geldnöte der Griechen, Spanier, Portugiesen und Zyprer rückten damit wieder stärker ins Rampenlicht.
Gewinnmitnahmen bei Minenfonds
Von einem überschaubaren Handel mit Publikumsfonds mit einem Verkaufsüberhang berichtet Matthias Präger von der Baader Bank. 'Über alle Anlageklassen hinweg trennten sich Fondsinvestoren vorwiegend von ihren Engagements.'
Mischfonds haben die Nase vorn
Zumindest für gemischte Portfolios gilt dies laut Orlemann nicht. Fonds wie der Flossbach von Storch SICAV (WKN A0M430) landeten trotz nachgebender Aktienkurse überwiegend in den Anlegerdepots. Von einem Kaufinteresse spricht der Händler zudem beim Frankfurter Aktienfonds für Stiftungen (WKN A0M8HD). Wie in den vergangenen Wochen wurde der als defensive Mischfonds eingestufte M&G Optimal Income Fund (WKN A0MND8) wieder rege gehandelt, wie Orlemann meldet. 'Das Portfolio ist mit rund 16 Euro je Anteil relativ günstig.'
Auch der Carmignac Patrimoine (WKN A0DPW0) stoße meist auf Gegenliebe. 'Das Verhältnis von Käufen zu Verkäufen liegt in diesem Fonds bei Zweidrittel zu einem Drittel.' Dennoch sei es um den Patrimoine in den vergangenen Wochen etwas ruhiger geworden. 'Die Fondsmanager schichten häufig aktiv zwischen den verschiedenen Anlageklassen hin und her', sucht Orlemann nach einer Begründung. Dies habe in der Vergangenheit schon mal zu deutlichen Preisschwankungen innerhalb eines Tages geführt.
Anleger meiden europäische Aktien
Heimische Standardwerte können derzeit wenig überzeugen. Präger meldet mehr Abflüsse als Zuflüsse für Körbe mit deutschen und europäischen Aktien. Anleger trennten sich etwa vom DWS Aktien Strategie Deutschland (WKN 976986) und vom DWS Investa (WKN 847400). Unterm Strich verkauft worden seien die beiden europäisch ausgerichteten Allianz Europe Equity Growth Funds (WKN A0KDMU, A0KDMT). Für den ebenfalls auf europäische Bluechips setzenden Comgest Growth Europe (WKN 631025) hingegen verbucht die Baader Bank mehr Zu- als Abflüsse.
Internationale Standardwerte lieber nicht
Überwiegend aus den Anleger-Depots raus kommen laut Präger Fonds mit internationalen Aktien. Investoren verabschiedeten sich in Summe beispielsweise vom DWS Top Dividende (WKN 984811). Abgestoßen würde zudem der M&G Global Basics (WKN A0Q349). Der UniGlobal (WKN 849105) hingegen fände überwiegend Abnehmer.
Kaum asiatische Bluechips
Bei Fonds, die sich in asiatische Unternehmen engagieren, macht Präger ein ähnliches Bild aus. Von Abgaben geprägt seien beispielsweise der FF - South East Asia (WKN 973276) sowie der Baring Hong Kong China Fund (WKN 972840). In der Umsatzstatistik vorn mit dabei sei der First State Greater China (WKN A0BKZB), für den die Baader Bank vermehrt Zuflüsse verbucht.
Gewinnmitnahmen bei Minenfonds
Die jüngsten Kursgewinne bei Edelmetallen sorgten für Gewinnmitnahmen bei Minenfonds. Im Fondshandel spricht Präger von Abflüssen zum Beispiel aus dem BlackRock Global World Mining Fund (WKN 986932) sowie dem BlackRock Global World Gold Fund (WKN 974119). Gold hat in der vergangenen Woche die Marke von 1.800 US-Dollar nicht knacken können und befindet sich Rohstoffanalysten zufolge derzeit in einer Korrekturphase. Anteile am Falcon Gold Equity Fund (WKN 972376) legten Anleger sich dennoch per Saldo ins Depot, wie Präger registriert.
Sinkendes Interesse an Immobilienfonds
Vergleichsweise viel Bewegung auf der Abgabenseite verbucht Orlemann zum Beispiel im CS Euroreal (WKN 980500), der sich in der Auflösung befinde. 'Generell scheint bei den offenen Immobilienfonds aber die Luft raus', fasst der Händler die abflachende Beachtung der Investoren für den Sektor zusammen.
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© 16. Oktober 2012/Iris Merker
(Für den Inhalt der Kolumne ist allein Deutsche Börse AG verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.)