FRANKFURT (DEUTSCHE-BOERSE AG) - 20. Juni 2012. Den aktuellen DAX-Aufschwung interpretieren technisch orientierte Analysten als Korrekturbewegung im nach wie vor übergeordneten Bärenmarkt.
Für Charttechniker ist die derzeitige Erholungsphase des deutschen Aktienbarometers DAX eine ausgeprägte Zwischenrallye mit Potenzial über 6.400 Zähler, sie sehen jedoch den Bärenmarkt intakt. Damit sei aber immerhin der seit Monatsbeginn rasante DAX-Einbruch innerhalb der im März gestarteten Baisse beendet.
Von Euphorie wenig zu spüren
Nach der Erleichterung über den Ausgang der Griechenlandwahl sorgt das neue Ungemach aus dem Euroraum derzeit kaum für Verwerfungen an den Aktienmärkten, glaubt zumindest Christoph Geyer. 'Die Sorgen sind nicht neu und deshalb auch nicht überraschend.' DAX-Abwärtsbewegungen im Tagesverlauf würden meist schnell wieder ausgeglichen. 'Somit konnte sich ein kurzfristiger Aufwärtstrend mit korrigierendem Charakter bei den deutschen Standardwerten etablieren', bemerkt der technische Analyst der Commerzbank. Dieser Trend habe Luft bis knapp über 6.400 Punkte.
Die technischen DAX-Indikatoren zögen jetzt nach oben, verwertbare Hinweise lieferten sie indes kaum. 'Allerdings fehlt die Marktbreite in der Aufwärtsbewegung.' Ließe man den großen Verfallstag der Optionen und Futures außen vor, bewegten sich die Umsätze im deutschen Aktienindex auf eher niedrigem Niveau. 'Auch der freundliche DAX-Tag am gestrigen Dienstag wurde von fallenden Umsätzen begleitet.' Ein Test des oben genannten Widerstandsbereichs in den kommenden Tagen sei zwar möglich. 'Am Szenario eines nochmaligen Unterschreitens der Marke von 6.000 Zählern des deutschen Bluechip-Index halte ich dennoch fest', untermauert Geyer seine bisherigen technischen Einschätzungen.
Umkehrbewegung noch nicht abgeschlossen
Ganz chancenlos ist eine Trendwende des DAX nach Auffassung von Gregor Bauer nicht. Zwischen 6.000 und 6.200 Punkten macht der unabhängige technische Analyst einen massiven Unterstützungskanal aus, der den Bären Paroli bieten könne. 'Im Bereich dieser Haltelinien fand die Abwärtsbewegung des DAX am 5. Juni bei 5.914 Zählern ihr vorläufiges Tief.' Als ermutigend beschreibt Bauer zudem, dass die 200-Tage-Linie bei aktuell 6.552 Punkten bereits nach oben durchbrochen worden sei.
'Ausgehend vom Bereich um 6.450 Punkte bildete der DAX damit seit Ende Mai aus charttechnischer Sicht eine V-Umkehrbewegung aus.' Als abgeschlossen gelte diese Formation, wenn das Ausgangsniveau wieder übertroffen wird. In diesem Bereich verlaufe zudem eine kurzfristige Widerstandszone. 'Diese Hürde sollte das hiesige Aktienbarometer noch nehmen, um die Umkehrbewegung zu bestätigen.'
Weiterhin im grünen Bereich
Die 300 wöchentlich von der Börse Frankfurt befragten aktiven Investoren gehen zwar nach wie vor mehrheitlich von steigenden DAX-Kursen auf Vierwochensicht aus. Ganz so optimistisch sind sie indes nicht mehr. Gegenüber der Vorwoche sinkt der Bull/Bear-Index für die deutschen Standardwerte von 67,2 Punkten auf 56,7 Punkte. Die Bären gewinnen 11 Prozent der Befragten hinzu, 8 Prozent haben ihre Long-Positionen glatt gestellt.
Mit einem Bull/Bear-Index von 61,4 Punkten im Vergleich zu 51,5 Punkten in der Woche zuvor steigt der Optimismus für die Technologiewerte spürbar. 41 Prozent der Befragten sind nun long. Insgesamt 11 Prozent verlassen die Bären, 3 Prozent gehen auf die Seitenlinie, 8 Prozent wechseln ins Bullenlager.
Der Bull/Bear-Index misst das Maß an Optimismus im Markt. Dafür werden die Optimisten ins Verhältnis zu den Pessimisten gesetzt und mit den neutral Gestimmten gewichtet. Werte unter 50 Punkte zeigen eine pessimistische Gesamtstimmung der Anleger. Was es bedeutet, können Sie ab 17 Uhr bei boerse-frankfurt.de/sentiment lesen.
© 20. Juni 2012/Iris Merker
(Für den Inhalt der Kolumne ist allein Deutsche Börse AG verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.)
Für Charttechniker ist die derzeitige Erholungsphase des deutschen Aktienbarometers DAX eine ausgeprägte Zwischenrallye mit Potenzial über 6.400 Zähler, sie sehen jedoch den Bärenmarkt intakt. Damit sei aber immerhin der seit Monatsbeginn rasante DAX-Einbruch innerhalb der im März gestarteten Baisse beendet.
Von Euphorie wenig zu spüren
Nach der Erleichterung über den Ausgang der Griechenlandwahl sorgt das neue Ungemach aus dem Euroraum derzeit kaum für Verwerfungen an den Aktienmärkten, glaubt zumindest Christoph Geyer. 'Die Sorgen sind nicht neu und deshalb auch nicht überraschend.' DAX-Abwärtsbewegungen im Tagesverlauf würden meist schnell wieder ausgeglichen. 'Somit konnte sich ein kurzfristiger Aufwärtstrend mit korrigierendem Charakter bei den deutschen Standardwerten etablieren', bemerkt der technische Analyst der Commerzbank. Dieser Trend habe Luft bis knapp über 6.400 Punkte.
Die technischen DAX-Indikatoren zögen jetzt nach oben, verwertbare Hinweise lieferten sie indes kaum. 'Allerdings fehlt die Marktbreite in der Aufwärtsbewegung.' Ließe man den großen Verfallstag der Optionen und Futures außen vor, bewegten sich die Umsätze im deutschen Aktienindex auf eher niedrigem Niveau. 'Auch der freundliche DAX-Tag am gestrigen Dienstag wurde von fallenden Umsätzen begleitet.' Ein Test des oben genannten Widerstandsbereichs in den kommenden Tagen sei zwar möglich. 'Am Szenario eines nochmaligen Unterschreitens der Marke von 6.000 Zählern des deutschen Bluechip-Index halte ich dennoch fest', untermauert Geyer seine bisherigen technischen Einschätzungen.
Umkehrbewegung noch nicht abgeschlossen
Ganz chancenlos ist eine Trendwende des DAX nach Auffassung von Gregor Bauer nicht. Zwischen 6.000 und 6.200 Punkten macht der unabhängige technische Analyst einen massiven Unterstützungskanal aus, der den Bären Paroli bieten könne. 'Im Bereich dieser Haltelinien fand die Abwärtsbewegung des DAX am 5. Juni bei 5.914 Zählern ihr vorläufiges Tief.' Als ermutigend beschreibt Bauer zudem, dass die 200-Tage-Linie bei aktuell 6.552 Punkten bereits nach oben durchbrochen worden sei.
'Ausgehend vom Bereich um 6.450 Punkte bildete der DAX damit seit Ende Mai aus charttechnischer Sicht eine V-Umkehrbewegung aus.' Als abgeschlossen gelte diese Formation, wenn das Ausgangsniveau wieder übertroffen wird. In diesem Bereich verlaufe zudem eine kurzfristige Widerstandszone. 'Diese Hürde sollte das hiesige Aktienbarometer noch nehmen, um die Umkehrbewegung zu bestätigen.'
Weiterhin im grünen Bereich
Die 300 wöchentlich von der Börse Frankfurt befragten aktiven Investoren gehen zwar nach wie vor mehrheitlich von steigenden DAX-Kursen auf Vierwochensicht aus. Ganz so optimistisch sind sie indes nicht mehr. Gegenüber der Vorwoche sinkt der Bull/Bear-Index für die deutschen Standardwerte von 67,2 Punkten auf 56,7 Punkte. Die Bären gewinnen 11 Prozent der Befragten hinzu, 8 Prozent haben ihre Long-Positionen glatt gestellt.
Mit einem Bull/Bear-Index von 61,4 Punkten im Vergleich zu 51,5 Punkten in der Woche zuvor steigt der Optimismus für die Technologiewerte spürbar. 41 Prozent der Befragten sind nun long. Insgesamt 11 Prozent verlassen die Bären, 3 Prozent gehen auf die Seitenlinie, 8 Prozent wechseln ins Bullenlager.
Der Bull/Bear-Index misst das Maß an Optimismus im Markt. Dafür werden die Optimisten ins Verhältnis zu den Pessimisten gesetzt und mit den neutral Gestimmten gewichtet. Werte unter 50 Punkte zeigen eine pessimistische Gesamtstimmung der Anleger. Was es bedeutet, können Sie ab 17 Uhr bei boerse-frankfurt.de/sentiment lesen.
© 20. Juni 2012/Iris Merker
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