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Börse Frankfurt-News: Nur ein bisschen erholt (Rohstoffe)

Veröffentlicht am 08.05.2013, 15:24
Aktualisiert 08.05.2013, 15:28
FRANKFURT (DEUTSCHE-BOERSE AG) - 8. Mai 2013. Trotz erneuter Zinssenkung der EZB ziehen Anleger weiterhin Mittel aus Gold-ETCs ab. Das Inflationsgespenst ist offenbar kein Thema mehr.

Nach dem heftigen Preisrutsch im April haben sich die meisten Rohstoffe zwar etwas gefangen, liegen aber nach wie vor weiter deutlich unter den Höchstkursen aus diesem Jahr beziehungsweise 2012. Das wird sich nach Ansicht vieler Rohstoffexperten auch nicht so schnell ändern, gleichwohl zum Teil noch etwas Potenzial nach oben gesehen wird.

Gold-ETCs: Anhaltende Verkaufswelle

Besonders stark erwischt hat es im April Gold, der Preis sackte innerhalb weniger Tage von 1.585 US-Dollar auf ein Tief von 1.335 US-Dollar, begleitet von massiven Abflüssen aus Gold-ETCs. Am heutigen Mittwoch wird die Feinunze zu 1.452 US-Dollar gehandelt. Wie Bernard Wenger von ETF Securities berichtet, flossen vergangene Woche abermals Mittel aus Gold-ETCs ab - und zwar so viel wie seit Oktober 2009 nicht mehr.

Dabei hatte die EZB abermals die Zinsen gesenkt, eine Maßnahme, die in der Vergangenheit häufig Inflationsängste geschürt und Anleger in Gold getrieben hatte. 'Die Investoren trauen der EZB offensichtlich zu, mit der expansiven Geldpolitik die Krise zu bekämpfen und gleichzeitig die Inflation zu kontrollieren', kommentiert Wenger. Betroffen von den umfangreichen Abgaben waren laut ETF Securities vor allem der ETF Physical Gold (WKN A0N62G) und der Gold Bullion Securities (WKN A0LP78).

Jörg Sengfelder von Flow Traders hat aber auch Zuflüsse beobachtet, etwa in Xetra-Gold (WKN A0S9GB), Source Physical Gold (WKN A1MECS) und währungsgesicherten Produkten (WKN A1EK0G). 'Von den Umsätzen her waren die aber nicht so hoch wie die Abflüsse vor einigen Wochen.'

Hohe Nachfrage nach Barren und Münzen

Rohstoffexperten sehen durchaus wieder Anstiegspotenzial für den Goldpreis, wenn auch nur begrenztes. 'Die Notenbanken kaufen weiter Gold, auch die Goldnachfrage der Industrie und der Juweliere wird wieder anziehen', argumentiert etwa Axel Herlinghaus von der DZ Bank. Zudem habe der Goldpreisverfall eine sehr hohe physische Nachfrage nach Barren und Münzen ausgelöst. 'Diese Faktoren werden die rückläufige Gold-ETC-Nachfrage mehr als ausgleichen.' Die DZ Bank prognostiziert per Jahresende 1.600 US-Dollar je Feinunze.

Auch Sonia Hellwig von der Heraeus Metallhandelsgesellschaft zufolge ist die Nachfrage nach physischem Gold weiterhin sehr hoch. So habe über die Maifeiertage vor allem der Ansturm chinesischer 'Goldtouristen' auf Juweliere in Hongkong für Aufmerksamkeit gesorgt. Auch in anderen Teilen der Welt würden weiterhin Nachfragerekorde verzeichnet: 'Die Goldmünzenverkäufe der US-Prägestätte waren im April beispielsweise die zweithöchsten in ihrer Geschichte. Importe in die Türkei sprangen auf über 45 Tonnen vergangenen Monat - im März waren es im Vergleich lediglich 18 Tonnen.'

Industriemetalle mit Potenzial

Unterdessen haben sich Industriemetallpreise ebenfalls etwas stabilisiert, Anleger sind sich aber offenbar uneins darüber, wie es weiter geht: Während ETF Securities von Zuflüssen in breit aufgestellte Industriemetall-ETCs (WKN A0KRKG) und Abflüssen aus Kupferverbriefungen(WKN A0KRJU) berichtet, meldet Flow Traders Käufe auch in ETCs auf einzelne Metalle, vor allem auf Kupfer.

'Industriemetallmärkte sind Chinamärkte', erklärt Herlinghaus und verweist darauf, dass das Land in fast allen Industriemetallen für über 40 Prozent der Nachfrage steht. 'Nach dem schwächeren Wachstum im China im ersten Quartal rechnen wir für die zweite Jahreshälfte mit wieder anziehenden Wachstumsraten. Das wird auch die Industriemetalle stützen.' Aufgrund des defizitären chinesischen Kupfermarktes und der erwarteten Nachfrageerholung hält die Bank speziell Kupfer für sehr interessant. 'China wird nicht daran vorbei kommen, seine Kupferimporte wieder zu steigern. Das überzogen negative Sentiment der Spekulanten kann zudem als Kontraindikator interpretiert werden.'

Platin gesucht

Das viel in der Industrie eingesetzte Platin verzeichnete eindeutig Zuflüsse. 'Die Ankündigung des weltweit größten Platinproduzenten Anglo American Platinum, die Produktionsmenge in Südafrika zu reduzieren, lässt ein weiter verknapptes Angebot erwarten und hat ebenfalls zu dieser Entwicklung beigetragen', erläutert Wenger. Platin-ETCs (WKN A0N62D) standen auf den Einkaufslisten.

Brent zwischen 100 und 120 US-Dollar

Auch der Ölpreis hat sich nach dem Rücksetzer im April wieder nach oben gearbeitet, heute liegt der Preis für ein Barrel der Nordseesorte Brent bei 104 US-Dollar - nach dem Tief von 97 US-Dollar vor einem Monat. Anleger sind aber offenbar skeptisch, laut Flow Traders wurden Brent-ETCs (WKN A0KRKM) abgestoßen.

Nach Ansicht von Herlinghaus ist die Korrektur allerdings etwas zu weit gegangen, er rechnet mit wieder anziehenden Preise. 'Die konjunkturelle Lage wird, anders als im Februar, im Moment zu negativ gesehen. Außerdem ist die Situation auf der Angebotsseite durchaus diffizil', bemerkt der Rohstoffanalyst und verweist unter anderem auf Libyen und Nigeria. 'Nicht zuletzt könnte sich der Irankonflikt wieder zuspitzen.' Auf der anderen Seite werde der Preis durch die Mehrproduktion von Öl in den USA auch nicht in den Himmel wachsen. 'Wir prognostizieren ein Verharren in der Spanne zwischen 100 und 120 US-Dollar zum Jahresende.'

© 8. Mai 2013/Anna-Maria Borse

(Für den Inhalt der Kolumne ist allein Deutsche Börse AG verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.)

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