FRANKFURT (DEUTSCHE-BOERSE AG) - 20. Mai 2014. Trotz frischer Allzeithochs herrscht hierzulande weiter Vorsicht bei Fondsanlegern. Aktienfonds werden lieber zurückgegeben. Nach rasanten Kurssteigerungen nehmen Investoren Gewinne indischer Aktienportfolios lieber mit.
Die jüngsten Rekordhochs am hiesigen Aktienmarkt haben Fondsanleger offenbar kalt gelassen. "Von der Aufwärtsbewegung der Aktienmärkte in der vergangenen Woche haben wir kaum etwas mitbekommen. Es wird ja ohnehin bereits in einigen Medien von einer Bullenfalle gesprochen", berichtet Ivo Orlemann von der ICF AG und beobachtet ein insgesamt ausgeglichenes Verhältnis von Käufen zu Verkäufen.
Auch die Spezialisten der Baader Bank verzeichnen derzeit kaum Optimismus am Markt: "Vielmehr überwiegen insbesondere bei Aktienportfolios weiterhin die Gewinnmitnahmen", meldet Anja Deisenroth-Boström.
Anleger machen Kasse
Heimische sowie international ausgerichtete Aktienfonds führt die Baader Bank-Händlerin dementsprechend überwiegend auf der Abgabeseite. Besonders stark verkauft werden der M&G Global Basics Fund (WKN 797735), der Lingohr-Systematic-LBB-Invest (WKN 977479) sowie der FT Frankfurt-Effekten-Fonds (WKN 847805) und der DWS Aktien Strategie Deutschland (WKN 976986).
Auf der Kaufseite führt Deisenroth-Boström lediglich den auf internationale Dividendenpapiere spezialisierten M&G Global Dividend (WKN A0Q35B) sowie den auf deutsche Nebenwerte fokussierten UBS (D) EF - Small Caps Germany (WKN 975165) und den europäischen Bluechip-Fonds European Equity Target von Pioneer (WKN A1JPBJ).
Mischfonds uneinheitlich
Oben auf den Umsatzlisten stehen laut Orlemann weiterhin Mischfonds, die neben Aktien auch in Anleihen und andere Finanzinstrumente investieren, um so unter anderem eine breitere Risikostreuung zu erreichen. "Allerdings ist hier auffällig, dass in diesem Segment nicht mehr wie in den vergangenen Wochen die Käufe überwiegen. Vielmehr halten sich zu und Abflüsse selbst im Publikumsliebling Flossbach von Storch Multiple Opportunities (WKN A0M430) weitestgehend die Waage", meldet der Spezialist. Das Gleiche gelte für den M&G Optimal Income Fund (WKN A0MND8).
Großer Beliebtheit hingegen erfreuen sich weiterhin der Kapital Plus (WKN 847625) sowie der Frankfurter Aktienfonds für Stiftungen (WKN A0M8HD), die Anleger offenbar mit ihrer Renditestärke überzeugen. So kommt der Kapital Plus auf Sicht der vergangenen sechs Monate auf einen Wertzuwachs von 3 Prozent, beim Frankfurter Aktienfonds für Stiftungen sind es gar fast 5 Prozent. Beim ehemaligen Branchenstar Carmignac Patrimoine, der schon seit Monaten nur noch zurückgegeben wird, steht für den gleichen Zeitraum indes ein Minus von rund 0,7 Prozent zu Buche.
Umsatzstarke Immobilienfonds
Rege gehandelt werden wie üblich auch Immobilienfonds - wie Orlemann anmerkt, allerdings ebenfalls ohne einheitliche Richtung. Sowohl beim CS EuroReal (WKN 980500) und dem SEB ImmoInvest (WKN 980230), die sich beide in der Abwicklung befinden, seien Käufe und Verkäufe weitestgehend ausgeglichen, ebenso beim Deka-ImmobilienEuropa (WKN 980956) und im Grundbesitz Europa (WKN 980700).
Modi-Sieg beflügelt Umsätze Fonds mit indischen Aktien
Die Parlamentswahlen in Indien haben die Umsätze in den auf Aktien des Landes spezialisierten Portfolios DWS India (WKN 974879) un HSBC GIF Indian Equity (WKN 974873) beflügelt. "Auslöser dafür sind jedoch in erster Linie Gewinnmitnahmen, nachdem der indische Leitindex Sensex aufgrund des dortigen Wahlergebnisses stark angestiegen ist", merkt Deisenroth-Boström an. Der Index war angesichts des erfolgreichen Abschneidens der hindu-nationalistischen BJP in der vergangenen Woche zeitweise um mehr als 6 Prozent auf neue Rekordstände geklettert. BJP-Spitzenkandidat Narendra Modi gilt als Reformer und sehr wirtschaftsfreundlicher Politiker.
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von Karoline Kopp, Deutsche Börse AG
© 20. Mai 2014
(Für den Inhalt der Kolumne ist allein Deutsche Börse AG verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.)