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Börse Frankfurt-News: Vitaminschub für Pharmawerte (Auslandsaktien)

Veröffentlicht am 08.05.2014, 16:33
Aktualisiert 08.05.2014, 16:36

FRANKFURT (DEUTSCHE-BOERSE AG) - 8. Mai 2014. FRANKFURT (Börse Frankfurt). In der Pharmabranche werden die Karten neu gemischt. Das sorgt zum Teil für kräftige Kursgewinne.

Pfizer, AstraZeneca, Bayer, Merck & Co. - Pharmakonzerne beherrschen derzeit die Schlagzeilen. Etwa will der US-Konzern Pfizer AstraZeneca aus Großbritannien übernehmen, Bayer plant, das Geschäft mit rezeptfreien Medikamenten und Gesundheitspräparaten in den USA auszubauen und möchte dafür die entsprechende Sparte des US-Unternehmens Merck & Co kaufen.

Das bringt Musik in die Branche, die sich bereits in den vergangenen Jahren prächtig entwickelt hat: Der Stoxx Europe 600 Health Care, der für 32 europäische Unternehmen aus der Branche steht, hat den marktbreiten Stoxx Europe 600 in den vergangenen Jahren klar abgehängt. Der Index kommt auf Sicht von zwei Jahren auf ein Plus von 43 Prozent - der Stoxx Europe 600 "nur" auf 35 Prozent. Auch in diesem Jahr sieht es ähnlich aus: Das Branchenbarometer legte bislang um knapp 8 Prozent zu, der marktbreite Index um 2,6 Prozent.

Neu aufstellen für die Zukunft

"Übernahmen sind in der Branche sehr häufig, traditionell werden immer wieder kleine, vielversprechende Unternehmen aufgekauft", bemerkt Jan Vrbsky von der Baader Bank. Die aktuelle Fülle an Meldungen sei aber schon außergewöhnlich. "Das sorgt für Fantasie." Die Konzerne machten sich derzeit fit für die nächsten zehn Jahre. "Da kann noch einiges kommen."

Auch nach Ansicht von Thorsten Strauß von der NordLB wird sich das auf Hochtouren laufende Fusions- und Übernahmekarussell in der Branche noch eine Weile weiterdrehen. Den Konzernen stünden ausreichend eigene Mittel und Refinanzierungsmöglichkeiten zur Verfügung, heißt es in einer aktuellen Studie der Bank. Der Sektor habe daher noch Potenzial - trotz der bereits gestiegenen Kurse. Die Bank stuft die Branche weiter auf "Positiv" ein.

Kurssprung bei AstraZeneca

Die Offerte für AstraZeneca hat den Kurs der Aktie in die Höhe schießen lassen, wie Walter Vorhauser von Close Brothers Seydler berichtet. Vor dem Übernahmeangebot kostete das Papier an der Börse Frankfurt (WKN 886455) noch rund 45 Euro, jetzt sind es 57,70 Euro. Die US-Amerikaner seien besonders an Krebstherapien interessiert, die auf eine Stärkung des Immunsystems setzten. "Und da ist AstraZeneca gut aufgestellt." In dieser Woche haben die Briten ihren Aktionären deutlich höhere Umsätze versprochen - sie sollen zur Ablehnung der Offerte bewegt werden.

Gemischter fällt das Bild für Pfizer-Aktionäre aus. Der Dividendentitel (WKN 852009) rutschte in dieser Woche deutlich ins Minus, Auslöser waren allerdings die aktuellen Quartalszahlen. Der Umsatz mit Kassenschlagern wie Lipitor, Viagra und Lyrica hat offenbar die Erwartungen enttäuscht. Langfristige Anleger können sich aber nicht beklagen: Die Pfizer-Aktie hat sich in den vergangenen fünf Jahren im Kurs verdoppelt.

Novartis auf Allzeithoch

Auf ein historisches Hoch ist zuletzt die Novartis-Aktie geklettert. "Hier ist eine massive Umstrukturierung im Gang", erläutert Vorhauser. Der Schweizer Konzern will seine Tierfuttersparte an Eli Lilly und den Impfstoffbereich an GlaxoSmithKline (GSK) abgeben, dafür im Gegenzug von GSK das Krebsmedikamentengeschäft übernehmen. Außerdem gründen Novartis und GSK ein Joint Venture für rezeptfreie Medikamente. "Das wird von Analysten begrüßt."

Etwa hat die UBS in dieser Woche ihre "Buy"-Empfehlung für Novartis bestätigt und auf positive Studiendaten für das Mittel LCZ 696 zur Behandlung von Patienten mit Herzinsuffizienz sowie auf die Portfolio-Veränderungen verwiesen.

An der Börse Frankfurt wird Novartis (WKN 904278) mittlerweile zu 63,52 Euro gehandelt, auf Sicht von zwei Jahren verzeichnet die Aktie damit ein Plus von 52 Prozent. Wer vor fünf Jahren eingestiegen ist, konnte seinen Einsatz sogar mehr als verdoppeln.

Merck & Co: Kasse machen

Durchaus typisch ist unterdessen der Kursverlauf der Merck & Co-Aktie (WKN A0YD8Q), wie Vrbsky meint. Die Meldung von Anfang der Woche, dass Bayer die Sparte für rezeptfreie Medikamente von Merck & Co übernehmen wird, wurde mit Kursverlusten quittiert. "Die Aktie hatte vorab aufgrund der Gerüchte bereits stark profitiert, mit der offiziellen Bekanntgabe wurden dann Gewinne mitgenommen." Zuvor war das Papier, das Anfang des Jahres noch zu 36 Euro über den Tisch ging, bis auf 43 Euro gestiegen. Aktuell kostet die Aktie von Merck & Co wieder knapp 40 Euro.

Weniger Wellen schlug die Meldung, dass das kanadische Unternehmen Valeant den Botox-Hersteller Allergan kaufen will. Die Allergan-Aktie (WKN 877437) reagierte aber umso mehr und legte im April von 83 auf 118 Euro zu. Ausgemacht ist die Sache aber noch nicht: Allergan lässt sich Bedenkzeit und prüft derzeit ein Übernahmeangebot für die britische Pharmafirma Shire.

von Anna-Maria Borse, Deutsche Börse AG

© 8. Mai 2014

(Für den Inhalt der Kolumne ist allein Deutsche Börse AG verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.)

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