😎 Sommerzeit, Hammer-Deals! Bei InvestingPro winken jetzt bis zu 50% Rabatt auf KI-Aktien-TippsJETZT ZUGREIFEN

Börse Frankfurt-News: Vorschusslorbeeren für indische Regierung (Auslandsaktien)

Veröffentlicht am 27.11.2014, 15:41
Börse Frankfurt-News: Vorschusslorbeeren für indische Regierung (Auslandsaktien)

n FRANKFURT (DEUTSCHE-BOERSE AG) - 27. November 2014. Anleger und die indische Bevölkerung erhoffen sich vom neuen Präsidenten Modi eine wirtschaftliche Wende. Erste Ansätze scheinen vielversprechend.

Nahezu unbemerkt vom Rest der Welt hat sich Indien in den vergangenen Monaten einen kleinen Boom erarbeitet. Um 5,8 Prozent soll die indische Wirtschaft in diesem Jahr laut Internationalem Währungsfonds wachsen. Die Prognose für 2015 lautet 6,4 Prozent. Damit glänzt das Land nicht nur im Vergleich zu Schwellenländern wie Brasilien und Russland.

"Seit Mai hat Indien mit Narendra Modi an der Spitze eine neue, als wirtschaftsfreundlich geltende Regierung", erklärt Walter Vorhauser von der Close Brothers Seydler Bank. Diese sei angetreten, um Reformen auf den Weg zu bringen, die Steuerlast für Privatpersonen zu senken und die Staatsfinanzen zu sanieren. Auch die Änderung der Regeln für ausländische Investitionen stünden auf der Agenda.

Das Vertrauen ist da

Finanzinvestoren scheinen überzeugt. Der indische Leitindex Sensex hat in diesem Jahr eine Rallye von 21.000 auf 28.000 Punkte hingelegt. Jan Vrbsky von der Baader Bank verbucht dies unter Vorschusslorbeeren für die neue politische Führungsriege. "Denn auf der Ebene der Realwirtschaft ist eigentlich noch nichts passiert." Die Kreditvergabe befinde sich auf dem niedrigsten Stand seit 13 Jahren und eine industrielle Kapazitätsauslastung von 70 Prozent sei für ein Schwellenland katastrophal. Auch brauche Indien ähnlich wie China ein Wachstum von mindestens 8 Prozent, um das Land voran zu bringen. "

Günstiger Moment

Einen großen Teil des aktuellen Enthusiasmus verdankt Indien nach Ansicht des Wirtschaftsmagazins Economist übrigens schlichtem Glück. Der starke US-Dollar treffe das Land kaum, während er in anderen Emerging Markets zu Kapitalabflüssen führe. Ebenso wenig wirke der Nachfragerückgang nach Vorprodukten und Rohstoffen aufgrund eines schwächeren chinesischen Wachstums. Auch die japanische Konkurrenz gestützt vom fallenden Yen durch die expansive Geldpolitik der japanischen Notenbank müsse das Land nicht fürchten, denn es baue überwiegend auf Dienstleistungen.

Auf der anderen Seite profitiere Indien als großer Importeur vom dramatischen Fall des Ölpreises und freue sich über den damit einhergehenden Rückgang der bislang zu hohen Inflation.

Erste Schritte gegangen

"Immerhin ist es Modi in seiner kurzen Amtszeit bereits gelungen, das bislang unterkühlte Verhältnis zu China aufzubrechen", unterstreicht Vorhauser die ersten Erfolge des Präsidenten. Die Errichtung zweier chinesischer Gewerbeparks auf indischem Grund verbunden mit Investitionen in Höhe von 6,8 Milliarden Euro seien beispielsweise bereits beschlossene Sache.

"Während einer Geschäftskonferenz zwischen indischen und chinesischen Firmen wurden zudem Verträge mit einem Umfang von rund 3,4 Milliarden Euro unterzeichnet", weiß Vorhauser. Modi ziele auch auf die Verbesserung der Beziehungen zum Nachbarn Australien. "Bis 2016 soll ein Freihandelsabkommen zwischen beiden Staaten stehen."

Indische Aktien im Aufwind

Unternehmen wie Tata Motors (WKN A0DJ9M) profitieren von der neuen Indien-Euphorie, wie Vbrsky beobachtet. Die Aktie des Mischkonzerns hat seit Jahresbegin von 20 auf 36 Euro zugelegt und liege damit rund 80 Prozent im Plus. Der Aktie der State Bank of India (WKN 903136) gelang im gleichen Zeitraum eine Verdoppelung von 20 auf 40 Euro. Dagegen wirke die Steigerung von 20 auf 26 Euro des Versorger Reliance (WKN 884241) geradezu bescheiden.

Von 9 auf 10 Euro rauf ging es für das Wertpapier des indischen IT-Dienstleister Wipro (WKN 578886), und über eine beeindruckende Rallye freuen sich Investoren der ICICI Bank (WKN 936793). Lag die Aktie Anfang Januar noch bei 26,50 Euro, ist sie derzeit für 45,70 Euro zu haben. Das entspricht immerhin einem Plus von etwa 72 Prozent. "ICICI ist mit seinen 275.000 Mitarbeitern weltweit mit Online-Präsenzen vertreten", bemerkt Vorhauser. Nun plane die größte indische Privatbank aus Kostengründen den Abbau von Arbeitsplätzen und die Aufrüstung auf eine neue Technologieplattform.

"Indische Aktien werden in Europa nicht direkt gehandelt, sondern als ADR, was für American Depositary Receipt steht". erklärt Vrbsky. Diese von amerikanischen Banken ausgegebenen Hinterlegungsscheine verbriefen das Eigentum an den Aktien, die eins zu eins abgebildet werden. "Abgesehen vom Stimmrecht haben ADR-Besitzer die gleichen Rechte wie Aktieninhaber."

von Iris Merker, Deutsche Börse AG

© 27. November 2014

Sie können sich kostenlos für unseren täglichen Newsletter per E-Mail anmelden. Registrieren Sie sich einfach unter www.boerse-frankfurt.de/newsletter.

(Für den Inhalt der Kolumne ist allein Deutsche Börse AG verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.)

nn

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.