Von Geoffrey Smith
Investing.com - Donald Trump bedrängt den TikTok-Eigentümer ByteDance, das Pfund Sterling stürzt erneut aufgrund der Angst vor einem harten Brexit ab, Tesla (NASDAQ:TSLA) hat mit dem Absatzproblemen in China zu kämpfen und der Ölmarkt leidet unter dem Anstieg der US-Rohöllagerbestände. Folgendes sollten Sie am Freitag, dem 11. September, über das Geschehen an den Finanzmärkten wissen:
1. Trump bringt TikTok in Bedrängnis
Präsident Donald Trump erhöhte den Druck auf Bytedance, dem Eigentümer der Video-Streaming-App TikTok. Er drohte damit, den Dienst in den USA abzuschalten, falls es bis zum 15. September keine Einigung über den Verkauf des US-Geschäfts gebe.
"Entweder schließen wir TikTok in diesem Land aus Sicherheitsgründen, oder es wird verkauft", sagte Trump am Donnerstag vor Reportern. "Es wird keine Verlängerung der Frist für TikTok geben."
Als Reaktion darauf teilte Bytedance Reuters mit, dass man plant, den Hauptsitz nach Singapur zu verlegen und dort in den nächsten drei Jahren Milliarden von Dollar zu investieren, was wie ein Versuch aussieht, den Umzug in die USA zu verhindern.
2. EZB-Mitglieder relativieren Lagardes Optimismus
Der Chefökonom der Europäischen Zentralbank sagte nur einen Tag nach der Pressekonferenz von Präsident Christine Lagarde, dass die Stärke des Euro ein wichtiger Faktor für den geldpolitischen Ansatz ist.
"Es sollte völlig klar sein, dass es keinen Spielraum für Selbstgefälligkeit gibt", schrieb Philip Lane in einem Blog-Post auf der EZB-Website. "Die Inflation bleibt weit hinter dem Ziel zurück, und bei der Bekämpfung der negativen Auswirkungen der Pandemie auf die prognostizierte Inflationsdynamik, hat es nur teilweise Fortschritte gegeben."
Der Euro fiel mit dieser Nachricht anfangs, konnte sich aber am späten Vormittag wieder erholen.
Lagardes optimistischer Ton und ihre Weigerung, gegen die Stärke des Euro verbal zu intervenieren, hatte viele Analysten überrascht. Die bescheidene Aufwärtsrevision der EZB Wachstumsprognose war hingegen erwartet worden. Lanes Intervention wird die Unsicherheit gegenüber der EZB Kommunikationspolitik verstärken. Lagardes Vorgänger Mario Draghi brauchte seinen Chefökonomen nur selten, damit dieser seine Kommentare einen Tag nach der Sitzung erörtert.
3. Wall Street dürfte höher starten - Tesla signalisiert Absatzprobleme in China
Am letzten Tag einer volatilen Handelswoche dürften die US-Aktienmärkte fester starten.
Dow 30 futures steigen um 187 Punkte oder 0,7% und die S&P 500 Futures stehen 0,8% höher. Für die NASDAQ Futures geht es um 0,9% nach oben.
Um 14.30 Uhr stehen die Verbraucherpreise aus den USA auf der Agenda. Schwache Inflationszahlen dürften die Hoffnung am Markt nach mehr Stützungsmaßnahmen der Federal Reserve befeuern.
Bei den Einzelaktien stehen Tesla (NASDAQ:TSLA) erneut im Fokus. Medienberichten zufolge will der US-Elektroautobauer damit beginnen, Autos aus seinem Werk in Shanghai zu exportieren. Analysten sahen die Nachricht als ein Zeichen dafür, dass die Verkaufszahlen auf dem weltgrößten Markt für Elektrofahrzeuge nachlassen könnten.
4. Pfund nach EU-Ultimatum unter Druck
Das Pfund stürzte weiter ab, insbesondere gegenüber dem Euro, nachdem die EU London ein Ultimatum stellte, Gesetzesentwürfe zurückzuziehen, die gegen die Bestimmungen des Brexit-Austrittsabkommen verstoßen würden.
Das Vereinigte Königreich lehnte das Ultimatum jedoch ab und wird mit seinem neuen Binnenmarktgesetz fortfahren.
Das Pfund Sterling fiel in der Spitze auf 1,0762 gegenüber dem Euro, bevor es sich wieder etwas erholte und zuletzt bei 1,0812 lag, was einem Tagesverlust von 0,2% entspricht. Gegenüber der Einheitswährung ist es in dieser Woche um mehr als 5% gefallen. Premierminister Boris Johnson hat seine Drohung eines ungeordneten Endes der Brexit-Übergangsperiode am Ende des Jahres erneuert.
Die Mini-Erholung des Pfundes folgte, nachdem Großbritannien und Japan sich auf die Grundzüge eines Abkommens geeinigt hatten, das ihre Handelsbeziehungen nach dem Ende der Übergangszeit regeln sollte.
5. Ansteigende Rohöllagerbestände belasten den Ölpreis
Die Ölpreise unterschritten am Freitag die Marke von 37 Dollar, bevor sie sich etwas erholten, nachdem Daten der US-Regierung einen Anstieg der Rohöllagerbestände in der vergangenen Woche bestätigten.
Die Rohöllagerbestände stiegen um etwa 2 Millionen Barrel an. In den letzten zwei Monaten waren die Reserven nahezu stetig gefallen.
WTI Öl verteuerte sich am Freitag um 0,1% auf 37,35 Dollar je Barrel und Nordseeöl Brent verlor 0,2% auf 39,98 Dollar je Barrel.
Später am Tag steht noch die Zahl der aktiven Ölbohrungen in den USA auf der Agenda. Diese werden von Baker Hughes veröffentlicht.
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