STUTTGART (BOERSE-STUTTGART AG) - euwax trends am nachmittag
Montag, 20. August 2012
Griechenland kündigt milliardenschweres Reformpaket an
Deutsche Bank im Fokus der US-Behörden?
Heute stehen kaum relevante Konjunkturdaten bzw. Unternehmenszahlen im Kalender. Deshalb befassen sich die Börsianer wieder zunehmend mit der europäischen Staatsschuldenkrise, zumal in dieser Woche unter anderem ein Treffen des griechischen Regierungschefs Antonis Samaras mit Eurogruppenchef Jean-Claude Juncker und Bundeskanzlerin Angela Merkel auf dem Programm steht. Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble sprach sich am Wochenende erneut dagegen aus, die wachsende Finanzierungslücke in Griechenland mit einem neuen Hilfsprogramm zu stopfen. Gerüchten zufolge fehle den Griechen mehr Geld als bisher angenommen.
Auch Bundesaußenminister Guido Westerwelle ist gegen eine \'substanzielle Aufweichung\' des Reformpakets für Griechenland. Dies sei aus Sicht der Bundesregierung nicht möglich, wie er heute nach einem Treffen mit seinem griechischen Amtskollegen Dimitris Avramopoulos in Berlin sagte. Die Bundesregierung wolle, dass Griechenland in der Eurozone bleibe und werde dafür arbeiten. Der Schlüssel dafür liege aber in Athen. Griechenlands Außenminister bekräftigte, dass die Regierung in Athen die internationalen Auflagen erfüllen wolle und kündigte ein Reformpaket in Höhe von 11,7 Milliarden Euro in den nächsten Wochen an. Mitte September will die internationale Troika ihr Urteil abgeben, ob Griechenland die Voraussetzungen für weitere Finanzhilfen erfüllt hat.
Unterdessen hat eine weitere Milliarden-Übernahme in der Versicherungsbranche die US-Börsen zum Auftakt des Handels in New York gestützt. Aetna übernimmt für 5,6 Milliarden US-Dollar die kleinere Coventry Health Care. Der Konzern legt dabei insgesamt 42,08 US-Dollar je Aktie auf den Tisch und zahl damit einen AUfschlag von rund zwanzig Prozent. Die Papiere von Coventry sprangen sogleich um fast 19 Prozent auf 41,41 US-Dollar nach oben. Die Anteilsscheine von Aetna wurde immerhin mit einem Aufschlag von 4,2 Prozent gehandelt. Dieser Vorgang gilt unter Händlern als Beleg dafür, dass die Gesundheitsreform in den USA Geschäft abwerfe.
Der DAX lag erreichte heute im Hoch 7.086 Zähler, drehte aber bis zum Nachmittag ins Minus. Jetzt notierte das deutsche Börsenbarometer bei 7.020 Zählern mit 0,3 Prozent im roten Bereich.
Nach dem Anstieg des DAX am Vormittag waren zunächst mehr Put-Optionsscheine und Short-Zertifikate gesucht. Der Euwax Sentiment Index pendelte in dieser Phase bei minus fünfzig Punkten. Die Mehrheit der aktiven Derivateanleger glaubte also offenbar erneut daran, dass der deutsche Leitindex kurzfristig wieder etwas Luft ablassen werde. Nachdem sich der DAX am Nachmittag tatsächlich der Marke von 7.000 Punkten von oben näherte, setzten Gewinnmitnahmen bei den Puts ein. Danach verflachte das Geschehen etwas. Der Euwax Sentiment Index lag nun bei plus zehn Punkten, so dass eine Tendenz hinsichtlich des DAX kaum noch erkennbar war.
Börse Stuttgart TV
Der Goldpreis ist seit September 2011 auf einen Konsolidierungskurs eingeschwenkt und pendelt nun schon seit einigen Wochen in einer engen Bandbreite um 1.600 Dollar pro Feinunze. Ist das die Ruhe vor dem nächsten (Aufwärts-)Sturm? Und wie schlägt sich der Silberpreis? Darüber sprach Ingo Schweitzer von der AnCeKa Vermögensbetreuungs AG bei Börse Stuttgart TV.
Interview hier abrufbar:
https://www.boerse-stuttgart.de/de/boersestuttgarttv/boersestuttgarttv.html?vid=7704
Die Aktie der Deutschen Bank gehört zu den größten Verlierern zum Wochenauftakt an der Börse. Der Kurs lag am Nachmittag bei 26,20 Euro mit 1,9 Prozent im Minus. Einem Zeitungsbericht zufolge sollen die US-Behörden wegen früherer Geschäfte mit dem Iran gegen das Geldinstitut ermitteln. Gerüchte, dass die Deutsche Bank das Embargo unterlaufen haben könnte, sorgten für einige Unruhe.
Spekulationen auf einen Verbleib der Metro-Aktie im DAX sorgen hier derzeit für eine rege Nachfrage nach Long-Zertifikaten und Call-Optionsscheinen. Der Aktienkurs notierte am heutigen Nachmittag bei 24,52 Euro mit 0,2 Prozent im Plus.
Die Ölpreise sind zuletzt deutlich gestiegen. Seit Monaten belastet hier der Konflikt des Westens mit dem Iran das Geschehen. Dazu kommt die angespannte Lage in Syrien. Außerdem hat die Nachfrage nach Öl zuletzt wieder zugenommen. Jetzt droht auch noch ein Versorgungsengpass in der Nordsee. Das größte britische Ölfeld \'Buzzard\' soll von September bis Mitte Oktober wegen Wartungsarbeiten geschlossen bleiben. An der Euwax wird aktuell auf weiter steigende Preise gesetzt. Möglicherweise wollen sich Anleger damit aber auch gegen weiter steigende Spritpreise absichern.
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Quelle: Boerse Stuttgart AG
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