😎 Sommerzeit, Hammer-Deals! Bei InvestingPro winken jetzt bis zu 50% Rabatt auf KI-Aktien-TippsJETZT ZUGREIFEN

Bundesbank-Chef für höhere Tariflöhne - Arbeitgeber protestieren

Veröffentlicht am 30.07.2014, 15:45
Bundesbank-Chef für höhere Tariflöhne - Arbeitgeber protestieren

FRANKFURT (dpa-AFX) - Bundesbankchef Jens Weidmann hat sich für höhere Tariflöhne in Deutschland ausgesprochen. Nach ähnlichen Äußerungen seines Chefvolkswirts Jens Ulbrich und EZB-Vertretern bezifferte nun Weidmann in einem Interview den volkswirtschaftlich verträglichen Verteilungsspielraum auf rund 3 Prozent. Dieser ergebe sich überschlagsmäßig aus mittelfristig knapp 2 Prozent Inflation und 1 Prozent Produktivitätswachstum, sagte er der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (Mittwoch). Verschiedene Arbeitgebervertreter kritisierten die Äußerungen des Notenbankchefs.

Es gebe in einer Reihe von Branchen und Regionen praktisch Vollbeschäftigung, und es häuften sich Meldungen über Arbeitskräftemangel, sagte Weidmann. "Insofern liegt es in der Natur der Sache und ist auch zu begrüßen, dass die Arbeitsentgelte wieder stärker steigen als zu Zeiten, in denen die deutsche Wirtschaft in deutlich schlechterer Verfassung war."

Die Bundesbank mische sich mit ihren Einschätzungen nicht in die Tarifverhandlungen ein, sagte Weidmann und wies damit Kritik etwa des Arbeitgeberverbandes Gesamtmetall zurück. Natürlich müssten die Abschlüsse aber die jeweilige spezifische Lage der entsprechenden Branche im Blick halten. "Lohnabschlüsse, die deutlich über einen produktivitätsorientierten Anstieg hinausgingen, würden Wachstum und Beschäftigung in Deutschland schaden und dem Euroraum einen Bärendienst erweisen."

Arbeitgeberpräsident Ingo Kramer nannte die Ratschläge der Bundesbank zur konkreten Höhe von Lohnzuwächsen "überflüssig und wenig hilfreich". "Tarifpolitik ist kein Instrument der Währungspolitik", erklärte er laut einer Mitteilung in Berlin. In diesem Jahr lägen die aufs Jahr gerechneten Abschlüsse zwischen 2 und 3 Prozent. Maßgeblich für die Höhe der Abschlüsse seien die unterschiedlichen Situationen in den Branchen und Betrieben.

Hinter den Einschätzungen der Währungshüter steht die Erwartung, dass hohe Lohnabschlüsse in der wichtigsten europäischen Volkswirtschaft die derzeit ungewollt niedrigen Verbraucherpreise im Euroraum treiben könnten. Das müsse aber nicht zwangsläufig so kommen, warnte Hagen Lesch vom Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW). Gerade in einem Umfeld mit verhaltenen Wachstumsaussichten und wachsenden Risiken sei nicht zu erwarten, dass die Unternehmen steigende Löhne einfach auf die Preise aufschlagen könnten. Steigende Lohnkosten gingen dann vor allem zulasten der Unternehmensgewinne und damit der künftigen Investitionen. Deren Ausbleiben koste mittelfristig Wachstum und damit die Lohnsteigerungen von Morgen, erklärte Lesch.kr

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.