BERLIN (dpa-AFX) - Der Bund hat eine Betreibergesellschaft für die neuen Flüssigerdgas-Terminals in Norddeutschland an den Start gebracht. Die vollständig bundeseigene Deutsche Energy Terminal GmbH (DET) werde "die fünf staatlich angemieteten, schwimmenden LNG-Terminals (FSRU) an den Standorten Wilhelmshaven, Brunsbüttel, Stade und Lubmin betreiben", teilte das Wirtschaftsministerium am Montagabend mit. Die Gesellschaft halte die Charterverträge für die Schiffe und verantworte den technischen und kommerziellen Betrieb der Terminals. Dazu werde mit erfahrenen Dienstleistern zusammengearbeitet. Als Geschäftsführer wurde Peter Röttgen bestellt, der zuvor bei Energieversorgern und im öffentlichen Dienst sowie bei Verbänden tätig war.
Flüssigerdgas (LNG) wird aus mehreren Regionen der Welt per Schiff geliefert, wieder in Gas umgewandelt und in das Gasnetz eingespeist. Deutschland setzt unter anderem auf LNG, um ausbleibende russische Gaslieferungen zu ersetzen und baut dafür im Eiltempo eine eigene Infrastruktur auf.
In Lubmin an der Ostsee hatte am Samstag als zweites deutsches LNG-Terminal eine private Anlage für verflüssigtes Erdgas offiziell den Betrieb aufgenommen - nach dem ersten, vom Bund betriebenen Terminal im niedersächsischen Wilhelmshaven. Auch in Lubmin ist ein staatliches Terminal geplant, ebenso in Stade und Brunsbüttel. In Wilhelmshaven soll eine zweite Anlage folgen.