HAMM (dpa-AFX) - Im Fall einer künftigen kontrollierten Abgabe von Cannabis an Erwachsene haben Sucht-Experten vor Folgeschäden gewarnt und vorbeugende Maßnahmen verlangt. Es brauche unter anderem eine Mengenbegrenzung beim Verkauf und Warnhinweise. Der illegale Handel müsse konsequent unterbunden werden und vor allem sei der Jugendschutz in den Blick zu nehmen und auszubauen. Das forderten führende deutsche Sucht-Fachgesellschaften in einem gemeinsamen Positionspapier, das die Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen (DHS) am Mittwoch veröffentlichte.
Die Ampel-Regierung will laut Koalitionsvertrag eine kontrollierte Abgabe von Cannabis an Erwachsene zu Genusszwecken in bestimmten lizenzierten Geschäften erlauben. Die Experten forderten den Gesetzgeber zu Maßnahmen auf, um "die gesundheitlichen und sozialen Folgeschäden zu mindern, die bei einer Ausweitung des Cannabiskonsums erwartbar wären". Der Forderungskatalog kommt von der DHS, der Deutschen Gesellschaft für Suchtforschung und Suchttherapie sowie den beiden Deutschen Gesellschaften für Suchtmedizin und für Suchtpsychologie.