FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Kurse deutscher Bundesanleihen haben am Donnerstag deutlich nachgegeben. Der richtungweisende Terminkontrakt Euro-Bund-Future fiel um 0,78 Prozent auf 152,37 Punkte. Die Rendite für zehnjährige Bundesanleihen stieg auf 1,04 Prozent.
Der Bund-Future gab zeitweise Gewinne ab und drehte deutlich in die Verlustzone. Gestützt worden waren die Anleihekurse zunächst durch Äußerungen aus den Reihen der US-Notenbank Fed. Zwar hatte die Fed ihren Leitzins am Vorabend zur Bekämpfung der hohen Inflation deutlich um 0,5 Prozentpunkte angehoben und weitere Erhöhungen in Aussicht gestellt. Fed-Chef Jerome Powell erteilte aber der an den Märkten gehandelten Möglichkeit noch stärkerer Schritte um beispielsweise 0,75 Punkte eine Absage.
Am Nachmittag setzte dann eine Gegenbewegung ein. Laut Händlern wächst die Erwartung, dass die US-Notenbank doch noch stärker die Zinsen anheben muss. So stiegen die Renditen für zehnjährige US-Anleihen um 0,15 Prozentpunkte auf 3,09 Prozent.
Die Bank of England hat unterdessen den Leitzins wie erwartet auf 1,00 Prozent angehoben. Der Ausblick auf weitere Zinserhöhungen fiel jedoch verhaltener als erwartet aus. Die meisten Notenbanker seien der Ansicht, dass eine weitere Straffung zu einem gewissen Grad notwendig sei, heißt es in der Erklärung der Notenbank. Die Formulierung deutet darauf hin, dass einige Zentralbanker für eine vorsichtigere Geldpolitik eintreten. Die Renditen gerieten zunächst deutlich unter Druck. Sie erholten sich jedoch zuletzt wieder.