FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Kurse deutscher Bundesanleihen haben am Montag zugelegt. Angesichts des Ukraine-Kriegs und scharfer Finanzsanktionen des Westens gegen Russland suchten Anleger sichere Anlagen wie Bundeswertpapiere. Allerdings gaben die Anleihen anfängliche deutlichere Gewinne teilweise wieder ab.
Der richtungsweisende Terminkontrakt Euro-Bund-Future stieg gegen Mittag um 0,06 Prozent auf 166,42 Punkte. Vorübergehend war er bis auf 167,24 Punkte gestiegen. Die Rendite von zehnjährigen Bundesanleihen fiel auf 0,20 Prozent. In allen Ländern der Eurozone gaben die Renditen nach.
Am Wochenende hat der Westen scharfe Finanzsanktionen gegen Russland verhängt. Die Europäische Union (EU) setzte Sanktionen gegen die russische Zentralbank in Kraft. Sie umfassen ein Verbot von Transaktionen mit der Notenbank. Zudem werden alle Vermögenswerte der Bank in der EU eingefroren. Die russische Zentralbank reagierte unter anderem mit einer drastischen Zinsanhebung um 10,5 Punkte auf 20 Prozent.
Die Sanktionen gegen die Zentralbank gelten als ebenso schwerwiegend wie der in Kürze geplante Ausschluss russischer Finanzinstitute aus dem Banken-Kommunikationsnetzwerk Swift. "Der Ausschluss ausgewählter russischer Banken von Swift und das Einfrieren der Devisenreserven der russischen Zentralbank verschärfen den wirtschaftlichen Schmerz für Russland, auch wenn der Westen kein Embargo gegen Rohstoffimporte aus Russland verhängte", erklärte Commerzbank-Chefvolkswirt Jörg Krämer.
Zuletzt gab es zumindest einen kleinen Hoffnungsschimmer. So haben die Verhandlungen zwischen Russland und der Ukraine begonnen. Beobachter sehen allerdings nur geringe Einigungschancen. Zudem gingen die Kampfhandlungen weiter.