FRANKFURT (dpa-AFX) - Deutsche Bundesanleihen sind am Dienstag mit der Hoffnung auf eine Entspannung in der Ukraine-Krise erheblich unter Druck geraten. Bis zum Mittag fiel der richtungsweisende Terminkontrakt Euro-Bund-Future um 0,37 Prozent auf 164,70 Punkte. Zehnjährige Bundesanleihen rentierten mit 0,31 Prozent und damit auf dem höchsten Niveau seit Ende 2018.
Sichere Anlagen wie Bundeswertpapiere waren wesentlich weniger gefragt. Auslöser war, dass Russland nach eigenen Angaben einen Teil seiner Truppen von der Grenze zurückgezogen hat. Die ersten Soldaten sollten noch am Dienstag an ihre Stützpunkte zurückkehren, sagte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums. An den Märkten wurde dies als Entspannungssignal gewertet. Russland hat an der Grenze zur Ukraine in erheblichem Ausmaß Truppen zusammengezogen, was im Westen als Invasionsvorbereitung gewertet wird.
Neue Umfrageergebnisse aus Deutschland deuteten auf eine wirtschaftliche Erholung hin. Die Konjunkturerwartungen des Mannheimer ZEW-Instituts hellten sich im Februar auf. "Der Konjunkturausblick für Deutschland verbessert sich im Februar erneut, trotz wachsender wirtschaftlicher und politischer Unsicherheiten", kommentierte ZEW-Präsident Achim Wambach. Thomas Gitzel, Chefökonom der VP Bank, erklärte: "Die Aussicht auf den Frühling und ein nachlassendes Virusgeschehen lässt auf eine bessere konjunkturelle Situation hoffen.