FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Kurse deutscher Bundesanleihen sind am Dienstag deutlich gefallen. Der richtungweisende Terminkontrakt Euro-Bund-Future fiel um 0,92 Prozent auf 157,81 Punkte. Die Rendite für zehnjährige Bundesanleihen betrug 0,61 Prozent. Sie bewegt sich damit weiter unterhalb des in der vergangenen Woche erreichten höchsten Stands seit Februar 2018 von 0,74 Prozent.
Das US-Notenbank-Vorstandsmitglied Lael Brainard hat eine entschlossene Straffung der Geldpolitik signalisiert. Die Verringerung des Inflationsdrucks sei "vorrangig", sagte sie am Dienstag bei einer Veranstaltung der regionalen Fed von Minneapolis. Brainard kündigte eine "Serie" von Zinserhöhungen an und ab Mai wolle man mit einer raschen Verringerung der Bilanzsumme beginnen. Die US-Notenbank hatte während der Corona-Pandemie ihre Bilanzsumme massiv ausgeweitet. "Derzeit ist die Inflation viel zu hoch und unterliegt Aufwärtsrisiken", sagte Brainard.
Konjunkturdaten übten moderaten Druck auf sichere Anlagen wie Bundeswertpapiere aus. Der Einkaufsmanagerindex von S&P Global trübte sich im März zwar ein, allerdings nur moderat und schwächer als zunächst ermittelt. Die Stimmung im Dienstleistungssektor verbesserte sich sogar. S&P begründete dies mit weniger Corona-Beschränkungen. Dagegen trübte sich die Lage in der Industrie, die stärker von den Folgen des Ukraine-Kriegs betroffen ist, ein.
Die Aussagen von Brainard stützten die Renditen auch in den anderen Ländern der Eurozone. Besonders deutlich stiegen sie in Italien. In den USA kletterte die Rendite zweijähriger Anleihen erstmals seit März 2019 über 2,5 Prozent.