FRANKFURT (dpa-AFX) - Deutsche Bundesanleihen haben am Montag im Kurs deutlich nachgegeben. Am Mittag fiel der richtungweisende Terminkontrakt Euro-Bund-Future um 0,38 Prozent auf 153,36 Punkte. Die Rendite für zehnjährige Bundesanleihen stieg im Gegenzug auf 0,97 Prozent.
Zinsauftrieb kam vor allem in den kürzeren Laufzeiten von Äußerungen aus den Reihen der Europäischen Zentralbank (EZB). Präsidentin Christine Lagarde signalisierte eine erste Zinsanhebung im Juli. Ende September könnten die Leitzinsen dann das negative Terrain verlassen, so die Französin. Dies entspricht in etwa den aktuellen Erwartungen an den Finanzmärkten. Bankvolkswirte waren dagegen bisher eher von einem etwas langsameren Straffungstempo ausgegangen.
Druck auf die Anleihekurse übte auch das Ifo-Geschäftsklima aus. Das vielbeachtete Konjunkturbarometer hellte sich im Mai deutlicher auf als erwartet. Der Einbruch im März, als der Ukraine-Krieg die Stimmung erheblich dämpfte, ist aber bei weitem noch nicht wettgemacht. Ifo-Präsident Clemens Fuest erwartet aber dennoch keine Rezession in Deutschland.